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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter
Autoren: Lynn Kurland
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wollte Tess wissen und streckte ihre Hand nach dem Buch aus. »Kennst du den Mann?«
    »Ich kannte ihn«, erwiderte Kendrick. »Aber das ist eine lange Geschichte — viel zu weitschweifig, um sie heute zu erzählen. Es reicht, wenn ich sage, dass er guten Grund dazu hatte, verhindern zu wollen, dass deine Schwester zurückreist und meinen Onkel rettet.«
    »Kendrick«, sagte Genevieve leise. »Warum hast du Pippa nichts gesagt? Sie hätte Montgomery erzählen können, dass...«
    »Und damit die Geschichte verändern«, unterbrach Kendrick sie und griff nach ihrer Hand. »Vor allem meine Geschichte. Und dann hätte ich ohne dich leben müssen.« Er küsste ihre Hand. »Du möchtest mich doch nicht zu einem Leben in der Hölle verdammen, oder?«
    »Selbst ich würde dir das nicht wünschen«, sagte Mary seufzend.
    Kendrick warf seiner Schwester einen gequälten Blick zu. »Vielen Dank, Liebes«, sagte er.
    Mary begann zu sprechen, schlug aber dann rasch die Hand vor den Mund. Sie sprang auf und rannte aus Lord Edwards Arbeitszimmer. Zachary erhob sich, wünschte allen einen schönen Nachmittag und eilte seiner Frau hinterher.
    Peaches sah den beiden nach und schaute dann auf, als Kendrick und Genevieve sich ebenfalls verabschiedeten. Megan schob ihre schlafende Tochter auf dem Arm zurecht und tauschte einen Blick mit ihrem Mann. Gideon half ihr auf und klopfte auf seinem Weg aus dem Zimmer Stephen auf die Schulter.
    »Lass dich öfter mal in deinem Zuhause blicken.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich die merkwürdigen Geschehnisse hier vertragen kann«, erwiderte Stephen mit schwacher Stimme.
    Gideon lachte nur und legte den Arm um seine Frau, um sie hinauszuführen.
    Peaches blieb vor dem Feuer sitzen, bis das Schweigen sich warm und tröstlich ausbreitete. Schließlich glaubte sie, Tess anschauen zu können, ohne dabei weinen zu müssen.
    »Ich glaube, sie ist glücklich.«
    »Wie auch nicht?«, sagte Tess leise. »Er war verrückt nach ihr.«
    »Heiße Duschen«, merkte Stephen an. »Heißer Tee, schnelle Autos und Scones mit Sahne.«
    Peaches schenkte ihm ein Lächeln. »Stehen schnelle Autos immer noch auf deiner Liste, obwohl dein Onkel den Schlüssel mitgenommen hat?«
    Er zog einen Ersatzschlüssel aus der Tasche.
    Peaches lachte. »Komm, Tess. Lass uns nach Hause fahren. Ich werde dir helfen, deinen Requisitenraum aufzuräumen und Pippas Aussteuertruhe zu packen. Sie wird sich wundern, wofür der Schlüssel ist, den ich ihr in den Rucksack gesteckt habe.«
    »Wie wird sie sie bekommen?«, fragte Stephen stirnrunzelnd.
    »Zack hat mir gesagt, ich solle sie einfach durch das Zeittor schieben und das Beste hoffen«, erwiderte Peaches. »Ich habe den Eindruck, dass er weiß, wovon er spricht.«
    Tess schauderte. »Bitte erspar mir die Einzelheiten. Ich weiß nicht, wie es euch beiden geht, aber ich habe für eine Weile genug von übernatürlichen Geschehnissen, vielen Dank.«
    »Du hättest keine Burg annehmen sollen«, meinte Stephen weise. »Dort weht immer der Hauch der Geschichte, der auch unnatürliche Dinge mit sich bringt.« Er erhob sich seufzend. »Ich muss mich jetzt leider einigen sehr nüchternen, ganz und gar nicht magischen Büchern widmen. Ich werde euch morgen nach Sedgwick zurückbringen und mich dann wieder meinem Forschungsprojekt zuwenden, um meine zerfetzten Nerven zu beruhigen.«
    Peaches warf Tess einen Blick zu und wusste, dass sie beide den gleichen Gedanken hatten: Stephen hatte zu viel erlebt, um einfach zu dem zurückzukehren, was er vorher getan hatte.
    Aber das war bei ihnen allen der Fall. Sie hatten einen Monat erlebt, in dem Dinge geschehen waren, mit denen sie niemals gerechnet hatten. Dinge, die ihre Sicht auf das Leben für immer verändern würden. Pippa lebte ihr Märchen in der Vergangenheit. Tess schwelgte in der Gegenwart in Märchen. Und sie selbst war im Augenblick zufrieden damit, ihr Märchen in der Zukunft zu belassen. Nichts war so, wie sie es erwartet hatten, aber sie hatte das Gefühl, dass all ihre Träume auf die eine oder andere Weise erfüllt werden würden.
    Und das alles wegen eines verzauberten Abends in Sedgwick, als Pippa durch den magischen Schimmer in der Luft gegangen war.
    Sie erhob sich und ging mit ihrer Schwester und Artanes Erben durch das Arbeitszimmer. Im Stillen wünschte sie Pippa und Montgomery alles Glück der Welt, bevor sie die Tür hinter sich schloss und ihrer Schwester und Stephen in den angeblich von Geistern freien, nicht verzauberten
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