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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz
Autoren: Christine Dorsey
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angenommen hatte.
    Er war schmutzig und erschöpft, aber er kam sowohl mit den Anstrengungen als auch mit der Tatsache, dass seine Schwester in Schande gefallen war, gut zurecht. Vielleicht war er stärker, als sie gedacht hatte. Sie hatte so lange versucht, ihn zu beschützen, dass es seltsam war, damit nicht weiterzumachen. Aber Caroline wusste jetzt, dass er Manns genug war, um die Wahrheit zu erfahren.
    »Raff hat das Gefühl, dass sie uns folgen. Er hofft, dass wir das Fort erreichen, ehe sie uns einholen.«
    Ned nickte und zog die Knie an. »Die Dinge waren nicht einfach für dich, Caro.« Es war keine Frage, und Caroline gab keine Antwort. »Warum hast du mir in deinen Briefen so viele Lügengeschichten erzählt?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie setzte sich neben ihn. »Nein, das stimmt nicht.«, gab sie zu. »Ich wollte nicht, dass du denkst, dass ich ein Opfer bringe. Du hast dich in der Schule so wohl gefühlt, und es war klar, dass du da hingehörtest.«
    »Weißt du, wie ich mich fühle, weil du so viel für mich geopfert hast?« Besorgt sah er sie an.
    »Nein.« Sie griff nach seiner Hand. »Denk nicht, dass es schlimm ist. Es gibt ein paar Dinge, die ich bedauere, aber -«
    »Ein paar?« Er sprang auf. »Wie kannst du das sagen, wenn du von Wilden umzingelt in der Wildnis sitzt und das Kind von -« Er verstummte.
    »Mit den Dingen, die ich bedauere, meinte ich Mary und das Baby ... den Tod meines Mannes. Außerdem hätte ich es lieber warm, trocken und sicher. Aber ich bedauere nicht, dass ich dieses Kind trage, noch die Umstände, unter denen ich es empfangen habe.«
    »Caro ...«
    »Nein, Ned, hör mir zu. Ich will nicht -«
    »Ich dachte, ihr wäret müde.« Wolf trat zu ihnen und legte sein Gewehr ab. »Falls hier ein Cherokese wäre, hätte er euch mit Sicherheit gehört.«
    Caroline ließ die Hände sinken, und sie errötete, als sie daran dachte, was sie alles gesagt hatte. »Hast du jemanden gesehen?«, fragte sie rasch.
    Wolf schöpfte einige Schluck Wasser aus dem Fluss und stand auf. »Nein. Aber wir sollten schnell weiter.« Er wandte sich an Ned, der mit verschlossenem Gesicht dastand. »Hilfst du mir mit dem Kanu?«
    Gemeinsam t rugen sie das Boot ins ruhige Wasser hinunter. Edward schlief rasch ein, und Caroline übernahm das Paddel.
    »Arger mit dem kleinen Bruder?«
    Caroline sah sich um und kam aus dem R hythmus, aber Wolf hob nur eine Braue. Sein Haar hing ihm lose auf die Schultern herab.
    »Ich nehme an, dein Bruder und du zankt euch nie.« Sofort hätte Caroline die Worte am liebsten zurückgeholt. Die Erwähnung von Wolfs Bruder erinnerte sie nur an Mary.
    »Logan und ich haben uns nie besonders verstanden, bis er beschloss, wegzugehen. Aber wir haben einander nie angeschrien.«
    »Wir haben nicht geschrien.« Vielleicht hatte sie ein wenig die Stimme gehoben, aber ... Sie tauchte ihr Paddel ein. »Was hast du gehört?«
    »Nicht viel.« Wolf lenkte sie um eine Klippe im Strom herum. »Gerade genug, um - runter mit dir!«
    »Was? Ich -« Sie wollte sich umdrehen, aber ein kräftiger Arm riss sie von der Bank auf den Boden. Ned stieß etwas hervor und landete dann neben ihr. Sie wollte über den Band spähen, aber dann hörte sie die Wilden schreien, und das Blut gefror ihr in den Adern. Wolf paddelte fieberhaft weiter, das Kanu schoss durch den Strom, aber das Schreien wurde immer lauter. Er sah sie kurz an, und sein Gesicht verriet ihr, wie nahe ihre Verfolger waren.
    »Lass mich helfen.«
    »Nein. Sie sollen dich nicht sehen. In der nächsten Bucht legen wir an. Dann springt ihr beide raus und versteckt euch im Wald.«
    »Und du?« Wasser kam ins Boot.
    »Ich führe sie den Strom hinunter. Wenn es dunkel ist, folgt dem Fluss bis zum Fort.« Er sah sie kurz an. »Da treffen wir uns.«
    »Nein.« Caroline umklammerte den Rand. »Ich lasse nicht zu, dass du dich für uns opferst.«
    »Verdammt, Caroline, runter mit dir.« Er beugte sich nach rechts und lenkte um eine Landspitze herum. »Diskutiere jetzt nicht. Ned! In drei Minuten ziehst du deine Schwester mit dir an Land und versteckst dich in den Wäldern, verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    »Kann ich mich auf dich verlassen?«
    »Ja, Sir.«
    »Nein, das wird er nicht«, übertönte Caroline ihn da. »Ich lasse dich nicht zurück.« Das hätte sie auch dann nicht gewollt, wenn er sie nicht voller Leidenschaft angesehen hätte.
    »Mach es nicht schwerer, als es ist. Bitte.«
    Im selben Moment hielt das Kanu an, und sie fiel vorwärts. Er
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