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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)
Autoren: Janet Chapman
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fliehen konnte. Ich habe elf Tage gebraucht, um mich durchzuschlagen. … Nein, nein, mir geht es gut, ehrlich.
Ich habe versucht, von der amerikanischen Botschaft in Brasilien anzurufen, es hat sich aber niemand gemeldet. Ist Grady da? Und Delaney und Tucker?«
    Die nun folgende Pause war noch länger, dann hörte Sarah, wie Alex bebend durchatmete und leise sagte: »Nein, weck die Kinder nicht auf, sie schlafen sonst nicht wieder ein. Ich möchte mit Dad sprechen. Gib ihn mir. Warte! Sag du es ihm, damit er keinen Herzanfall bekommt, wenn er plötzlich meine Stimme hört.«
    Sarah richtete sich auf und nahm einen tiefen Schluck von ihrem Drink, wobei sie gegen die Tränen ankämpfte. Sie konnte sich Grady und Ethan in ihrem Hotelzimmer in Portland gut vorstellen, wenn Ethan Grady eröffnete, dass sein Sohn am Leben war.
    »D-Dad«, sagte Alex. Seine Stimme war belegt vor Gefühl. »O Gott, Dad, mir fehlt nichts. Ich bin zu Hause, und es ist wirklich alles in Ordnung.«
    Wieder drückte Sarah ihr Ohr an die Tür und wischte sich eine Träne von der Wange. Sie freute sich so für Grady und Ethan, wenn sie auch ein wenig traurig war, dass ihre Wiedervereinigung telefonisch vonstatten ging. Morgen würde groß gefeiert werden, und sie wollte dafür sorgen, dass für sie daraus ein besonderer Anlass wurde, wenn die ganze Familie wieder am Tisch vereint war.
    »Ja, Dad, ich habe Sarah angetroffen.« Sarah presste ihr Ohr fester an die Tür. »Ja, sie ist sehr nett, wenn ich auch mit Erstaunen festgestellt habe, dass ich mit ihr verheiratet bin. … Nein, Szene habe ich keine gemacht.«
    Wieder eine glatte Lüge! Alex Knight war ein geschickter Schwindler.
    »Ja, natürlich werde ich mich wie ein Gentleman benehmen. … Nein, Dad, ich werde nichts zu ihr sagen, bevor du kommst. … Es geht mir wirklich gut, ehrlich. Ich werde dir alles erzählen, sobald du nach Hause kommst. … Ja, dann werden wir die Lage erörtern. Gib Delaney und Tucker einen Kuss von mir. Herrgott, ich kann es kaum abwarten, sie zu sehen.… Also, gute Nacht. Ich erwarte dich bei Tagesanbruch am Bootssteg. Ich habe dich auch lieb«, schloss er mit belegter Stimme.
    Diesmal musste Sarah zu ihrer Schürze greifen, um ihre Tränen zu trocknen. Sie trank den Rest ihres Drinks, als sie zur Küchentheke ging. Guter Gott, wenn Delaney und Tucker ihren Daddy wiedersahen, würde sie vor Tränen zerfließen.
    »Sarah! Haben Sie Wundpflaster?«
    Jetzt brüllte er wieder, keine zwei Minuten, nachdem er Grady versprochen hatte, sich wie ein vollendeter Gentleman zu benehmen.
    »Ja!«, schrie Sarah zurück und hielt sich sofort den Mund zu. Sie schrie nie, niemals. Sie stellte ihr Glas auf die Theke und griff in einen Oberschrank mit Erste-Hilfe-Utensilien; dann griff sie nach der Schachtel mit dem Verbandszeug und einer Tube Salbe und drehte sich um, denn sie wollte in den Salon gehen, bevor das Ekel erneut brüllte.
    Doch Sarah musste Halt an der Theke suchen, als die Küche sich plötzlich um sie zu drehen begann. Ach je, ach je, auf das dritte Glas hätte sie wohl besser verzichtet! Sie atmete tief durch, blinzelte einige Male, um wieder klar sehen zu können, und ging dann langsam und zielstrebig zur Tür, die sie öffnete.
    »Der Whiskey ist mir in die Beine gefahren«, sagte Alex
mit schiefem Lächeln. »Andernfalls wäre ich in die Küche gekommen und hätte Sie höflich gebeten.«
    Sarah konnte ihn nur anstarren; erstaunlich, wie ein einfaches Lächeln einen Menschen so drastisch zu verändern vermochte. Jetzt sah Alex seinem Bruder Paul ähnlicher, dem Weiberhelden, nicht so sehr dem ernsten Ethan. »Schon gut«, erwiderte sie, ging unsicheren Schritts näher heran und ließ Salbe und Pflaster auf die Couch neben ihn fallen.
    Sie wollte sich umdrehen und gehen, doch da packte Alex sie an der Hand und hielt sie zurück, damit sie ihn ansah. Dabei verlor sie das Gleichgewicht und landete auf seinem Schoß.
    »Hoppla!«, brummte er erstaunt und hielt sie lachend fest. »Laufen Sie nicht weg. Ich möchte Ihnen sagen, dass ich mit Grady gesprochen habe.«
    »Das … das habe ich gehört«, flüsterte sie, während sie völlig gedemütigt von ihm herunterzuklettern versuchte.
    Seine Arme umfassten sie fester, und sein Lächeln wurde breiter, bis sich zwei Grübchen an seinen glattrasierten Wangen zeigten. »Sie werden sehr zeitig von Portland abfliegen, damit sie bei Tagesanbruch hier sein können.«
    »Ich verstehe«, brachte Sarah mit Mühe heraus und
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