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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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viel Zeit war vergangen, der Sinn der mystischen Druidensteine war längst vergessen. Da diese Steine aber oft an abgelegenen Orten standen, waren sie willkommene Plätze für Zusammenkünfte.
    Arthur behielt die Lichtung aus dem Dunkel der umstehenden Bäume aus im Auge. Die Ungeduld, mit der er das Erscheinen der Männer erwartete, war untypisch für ihn, doch hoffte er, dass die Täuschung endlich ein Ende finden würde. Er hatte es satt, eine Lüge zu leben. Nach Jahren der Verstellung war es zuweilen schwierig, sich zu besinnen, auf welcher Seite man stand.
    Von Begegnungen auf dem Schlachtfeld abgesehen, würde es seit fast zweieinhalb Jahren die erste Begegnung mit dem Mann sein, für den er kämpfte – seit dem Tag, als er gezwungen worden war seine Ausbildung als Mitglied der Highland-Garde abzubrechen, um sich dem Feind »anzuschließen«. Die Tatsache, dass der König ein persönliches Treffen riskierte, weckte in ihm die Hoffnung, seine Tage als Spion würden gezählt sein.
    Arthur hatte gute Arbeit geleistet und vor der Schlacht von Inverurie, in der Bruce und seine Truppe den Earl of Buchan besiegt und ihn mit eingezogenem Schweif nach England gejagt hatten, wichtige Informationen geliefert. Da nun die Comyns geschlagen waren, hoffte Arthur, seinen Platz inmitten der Mitglieder der Highland-Garde wieder einzunehmen – sie waren die Besten der Besten, eine Elite-Truppe, von Bruce aufgrund ihrer Fähigkeiten in allen Kampfdisziplinen persönlich ausgewählt. Er erstarrte, sein Blick schoss zu einer Öffnung zwischen den Bäumen zu seiner Rechten. Das leise Huschen eines Hasen oder Eichkätzchens war das erste Geräusch, das die Ankunft signalisierte. Auf die kleinsten Einzelheiten, die geringfügigste Beobachtung zu achten, war die Eigenschaft, die ihn auszeichnete. Sich lautlos einen Pfad zwischen den Bäumen hindurch bahnend näherte er sich ihnen von hinten.
    Sobald er sich ihrer Identität vergewissert hatte, gab er sich selbst durch einen Eulenruf zu erkennen.
    Erschrocken fuhren die Männer mit gezogenen Schwertern herum.
    Sein Bruder Neil fasste sich als Erster. »Allmächtiger, noch besser, als ich dachte! Bis zur Lichtung sind es noch mindestens fünfzig Schritte.« Er drehte sich um und grinste den hochgewachsenen, furchteinflößend wirkenden Mann neben sich an. »Ihr schuldet mir einen Shilling.«
    Tor MacLeod, Captain der Highland-Garde, stieß einen scharfen Laut des Missfallens aus, dem ein paar gemurmelte, ungehaltene Worte folgten.
    Ohne ihn weiter zu beachten, ging Neil auf Arthur zu und begrüßte ihn sichtlich erfreut.
    »Bruder, du bist ja noch besser geworden.« Auf Arthurs fragenden Blick hin, der MacLeod galt, erklärte Neil: »Ich habe mit diesem sturen Barbaren dort drüben gewettet, dass du uns aufspüren würdest, ehe wir die Lichtung erreichen – auch wenn wir noch so leise wären. Du hast seinem unbeugsamen Highlander-Stolz einen argen Dämpfer versetzt.«
    Arthur verbiss sich ein Lächeln. Tor MacLeod war der größte Krieger der Highlands und Western Isles; seinem Stolz konnte man nichts anhaben. Aber Arthur hatte seinen Captain – und seinen Bruder zweifellos beeindruckt.
    Neil, sein ältester Bruder, war fast vierundzwanzig Jahre älter als Arthur, und in vielem wie ein Vater für ihn. Arthur, der seinen älteren Bruder nun schon beträchtlich überragte, würde immer zu ihm aufblicken. Neil war es zu verdanken, dass er das geworden war, was er heute darstellte. Er hatte den kleinen Arthur unzählige Male aus dem Dreck aufgehoben, als seine anderen Brüder versuchten, einen Krieger aus ihm zu machen. Neil war es gewesen, der Arthur ermutigt hatte, an seinen Talenten zu arbeiten, anstatt sie zu verstecken, und stolz auf seine Fähigkeiten zu sein, die den anderen Familienmitgliedern nicht geheuer waren.
    Er schuldete seinem Bruder mehr, als er es ihm jemals vergelten konnte, und doch versuchte er es immer wieder.
    MacLeod trat vor, um ihn zu begrüßen, indem er wie sein Bruder Hand und Unterarm umfasste.
    »Ich konnte Euch noch nicht danken«, sagte er mit merkwürdig eindringlicher Miene. »Ohne Euer Einschreiten würde meine Gemahlin …« Er hielt inne. »Ich stehe in Eurer Schuld.«
    Arthur nickte. Kurz bevor Bruce zwei Jahre zuvor seinen Anspruch auf die Krone geltend gemacht hatte, hatte Arthur verhindert, dass MacLeods Frau getötet wurde. Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen und war damals erst seit Kurzem aus der Garde ›ausgeschlossen‹
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