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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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Zug.
    »Mit Ross ist nicht zu rechnen. Er wird seine Ländereien nicht ungeschützt zurücklassen wollen. Ich will noch einmal versuchen, ihn zu einem Bündnis zu überreden, um den Kapuzenkönig ein für alle Mal zu bezwingen.«
    Ihr Vater machte ihr keinen Vorwurf, Anna aber verspürte dennoch Schuldbewusstsein. Ross wäre vielleicht zu einer Allianz eher bereit gewesen, wenn sie vergangenes Jahr den Antrag seines Sohnes Hugh angenommen hätte.
    »Ich will meine Barone und Ritter zusammenrufen und von Edward Hilfe fordern. Er kann seinem Vater als Herrscher zwar nicht das Wasser reichen, aber Comyns Niederlage wird ihn wohl zu der Einsicht bringen, dass er mehr Truppen in den Norden entsenden muss.«
    Sehr hoffnungsvoll klang das nicht. Anna wusste so gut wie ihr Vater, dass von Edward II. nicht viel Beistand zu erwarten war, da den neuen englischen König zu viele eigene Sorgen plagten und er sich um Schottland wenig kümmern konnte. Zwar waren an den wichtigsten Schlüsselstellungen, vor allem an der schottischen Grenze, noch englische Truppen stationiert, doch hatte Edward viele seiner Befehlshaber, darunter Aymer de Valence, den neuen Earl of Pembroke, abberufen.
    Sie biss sich auf die Unterlippe.
    »Und wenn keine Hilfe kommt?«
    Da sie ihn genau kannte, fragte sie ihren Vater gar nicht erst, ob er sich ergeben würde. Lieber sähe er sie alle tot, als vor einem Bruce zu knien.
    »Sieg oder Tod.« Ihr Vater hatte den Wahlspruch der MacDougalls völlig verinnerlicht. Trotz der Wärme in dem Gemach überlief sie ein Schauer.
    »Dann werde ich diesen Bastard eben allein in die Knie zwingen. Bei Dal Righ hatte ich ihn schon um ein Haar – ich war nahe daran, ihn zu töten. Diesmal werde ich das Werk zu Ende bringen.« Er kniff drohend die Augen zusammen. »Ende des Sommers wird Robert Bruces Haupt an meinem Tor aufgespießt, und die Aasgeier werden ihm die Augen aushacken.« Anna unterdrückte den Widerwillen, den sie empfand. Sie hasste es, wenn ihr Vater so sprach. Solche Äußerungen ließen ihn grausam und erbarmungslos erscheinen, ganz anders als den Vater, den sie anbetete.
    Als sie zu ihm aufblickte und die Entschlossenheit in seinen verwitterten Zügen las, zweifelte sie keinen Moment daran, dass er es ernst meinte. Ihr Vater war einer der größten Krieger und militärischen Strategen Schottlands. Das Schicksal mochte gegen sie sein, aber John of Lorn würde sich ihm in den Weg stellen.
    Vielleicht war doch ein Ende des Krieges in Sicht. Ungewissheit, Tod, Zerstörung, Verrat – alles vorbei. Das Gift, das ihren Vater zu zerstören drohte – dahin. Ihre Familie würde sich wieder sicher fühlen dürfen. Sie würde heiraten und ein eigenes Heim und Kinder haben. Alles würde beglückend normal sein.
    An die Alternative durfte sie nicht denken. Aber manchmal hatte sie das Gefühl, als versuche sie, einen reißenden Wasserfall mit einem Sieb zurückzuhalten oder gegen einen Strudel zu schwimmen, der sie alle in die Tiefe zu reißen drohte: Eltern, Geschwister, ihre kleinen Neffen und Nichten.
    Das durfte sie nicht zulassen. Koste es, was es wolle, sie würde ihre Familie schützen.
    »Was kann ich tun?«
    Ihr Vater lächelte und kniff sie nachsichtig in die Wange.
    »Du bist ein gutes Mädchen, Annie, Liebes. Was hältst du von einem Besuch bei meinem Vetter, dem Bischof?«
    Sie nickte und wollte zur Tür gehen.
    »Und, Anna …«, er hielt inne und sah sie amüsiert an, als sie ihren Korb hob, »vergiss nicht die Küchlein.« Er lachte. »Du weißt, wie lecker er sie findet.«
    Nahe Inverurie, Aberdeenshire
    Über dem uralten steinernen Monument hing der Vollmond, dessen Licht von durchscheinendem Qualm der nahen Feuer zu einem gespenstischen Dunst gefiltert wurde. Der Sieg lag ätzend auf Arthurs Zunge und brannte bis tief in seine Kehle. Mitternacht war nahe, doch erfüllte der Lärm eines wilden, von Verwüstung begleiteten Gelages noch immer die verqualmte Nachtluft. Bruce hatte William Wallaces Beispiel folgend verbrannte Erde hinterlassen. Nichts war übrig, was für seine Feinde von Nutzen gewesen wäre. Comyn war aus Schottland vertrieben worden, mit den Überfällen Buchans würde man aber noch eine gewisse Zeit rechnen müssen.
    Der einzelne, spitz zulaufende Granitstein, der auf der Lichtung zum Himmel aufragte, war in einem Winkel geneigt, der die Annahme zuließ, dass es sich um Menschenwerk und kein Naturdenkmal handelte. Welchem Zweck der Stein gedient hatte, konnte nur vermutet werden. Zu
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