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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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der Kirche alarmiert haben.
    »Ihr müsst rasch fort«, drängte er MacGregor. »Sie kommen.«
    MacGregor war schon zu oft Zeuge von Arthurs Fähigkeiten geworden, um jetzt zu zögern. Er bedeutete seinen Leuten zu verschwinden. So rasch, wie sie gekommen waren, glitten Bruces Krieger wieder zurück in das Dunkel der Bäume.
    »Bis zum nächsten Mal«, rief MacGregor ihm halblaut zu, ehe er ihnen folgte.
    Arthur begegnete seinem Blick in geheimem Einverständnis. Heute würde es keine Geldübergabe geben. In wenigen Momenten würde es in der Kirche vor Männern nur so wimmeln, und das helle Licht würde jedem, der sich näherte, Gefahr signalisieren.
    Wegen eines Mädchens würde nun Bruce keine Mittel haben, um seine Leute zu entlohnen. Bis sich die nächste Gelegenheit bot, würden sie sich mit dem begnügen müssen, was sie jagen und an Essbarem finden konnten.
    »Ihr tut gut daran, jetzt auch zu gehen«, sagte das Mädchen steif. Als er zögerte, wurde sie weicher. »Mir geschieht schon nichts. Geht nur.« Sie hielt inne. »Und vielen Dank.«
    Ihre Blicke trafen sich in der Dunkelheit. Es war lächerlich, doch einen Moment lang fühlte er sich entblößt.
    Aber sie konnte ihn nicht sehen. Bei geschlossenem Helm waren die einzigen Öffnungen im Stahl die zwei schmalen Schlitze für die Augen und jene, die Atemluft einließen.
    Dennoch fühlte er etwas Seltsames. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er gesagt, dass es eine Beziehung war. Doch hatte er keine Beziehungen mit fremden Frauen. Verdammt, er hatte mit niemandem Beziehungen.
    Er wollte etwas sagen – wenn er nur gewusst hätte, was – und verpasste die Chance. Fackeln tauchten vor der Kirche auf. Ein Priester und ein paar verwundete englische Krieger kamen in seine Richtung.
    »Gern geschehen«, sagte er und glitt zurück in die Dunkelheit, wohin er gehörte. Ein Geist. Ein Mann, der nicht existierte. So wie es ihm am liebsten war.
    Ihr erleichtertes Aufschluchzen, als sie sich in die Arme des Priesters warf, verfolgte ihn bis in die Dunkelheit.
    Er wusste, dass er das, was geschehen war, hätte bedauern sollen. Indem er ihr das Leben gerettet hatte, hatte er nicht nur das Silber geopfert, sondern auch seine Deckung. Und doch konnte er es nicht bedauern. Sicher würde es wieder Gelegenheiten geben, an Geld zu kommen. Und es war unwahrscheinlich, dass ihre Wege sich wieder kreuzen würden – er würde dafür sorgen.
    Sein Geheimnis war sicher.

1
    Dunstaffnage Castle, Argyll, Schottland,
24. Mai 1308
    B itte, lass ihn tot sein. Bitte, lass es vorüber sein.
    Anna MacDougall stellte den Korb ab und ließ sich zu Füßen ihres Vaters nieder, insgeheim darum betend, dass sie nun die Nachricht vom Ende des Krieges hören würde, der jeden Tag ihres Lebens geprägt hatte.
    Buchstäblich.
    Anna war an einem schicksalhaften Tag in der Geschichte Schottlands geboren worden: am neunzehnten März, im Jahre des Herrn 1286. Just an dem Tag, als König Alexander III. von ungezügelter Leidenschaft getrieben in einer Gewitternacht entgegen dem Rat seiner Männer nach Kinghorn in Fife in einem wahren Teufelsritt zu seiner jungen Braut gesprengt und unterwegs von einer Klippe abgerutscht und zu Tode gestürzt war, ohne dem Land einen direkten Thronerben zu hinterlassen. Es folgten zweiundzwanzig Jahre Krieg und Unruhen, in denen um die Krone gerungen wurde.
    Einmal hatte es vierzehn Bewerber um den Thron gegeben. Doch der wahre Kampf hatte stets zwischen der Balliol-Comyn-Partei und jener der Bruce-Anhänger getobt. Als Robert Bruce die Sache vor zwei Jahren selbst in die Hand genommen und seinen mächtigsten Rivalen John den »roten« Comyn – den Vetter ihres Vaters – tötete, hatte er sich die MacDougalls auf ewig zu Feinden gemacht. Nur noch deren MacDonald-Vettern wurden so sehr verachtet wie Robert Bruce. Bruces Vorgehen hatte die MacDougalls in eine ungewollte Allianz mit England gezwungen.
    Sogar ein Edward Plantagenet auf dem Thron war besser als ein Bruce.
    Und es war Bruces Tod, den sie jetzt herbeisehnte. Seitdem sich die Nachricht verbreitet hatte, dass er mitten in seinem Feldzug im Norden von einem geheimnisvollen Leiden aufs Krankenbett geworfen worden war, hatte sie gebetet, das Leiden möge ihn dahinraffen, hatte gefleht, die Natur möge ihren Feind bezwingen. Natürlich war es eine schreckliche Sünde, um den Tod eines Menschen zu beten. Um den Tod irgendeines Menschen. Auch um den eines mörderischen Schurken wie Robert Bruce. Die Nonnen im
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