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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander
Autoren: Monica McCarty
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Frau?«, hörte er jemanden sagen und verkrampfte sich. Dieselbe Stimme fuhr fort: »Aber die ist doch so hübsch – so ein zartes Wesen.«

    Noch andere leise Stimmen waren zu hören, als sie den Gang entlangschritt.
    »Ich dachte, sie wäre entstellt.«
    Eine männliche Stimme erhob sich. »Warum hat Sleat sie überhaupt verstoßen, um dann diese hässliche Mackenzie zu heiraten? Vielleicht ist er ja derjenige, der sein Augenlicht eingebüßt hat.« Den Worten des Fremden folgte unterdrücktes Gelächter.
    Rory atmete erleichtert aus. Endlich konnte er sich entspannen. Als seine Schwester hoheitsvoll an ihm vorbeischwebte, drehte sich Isabel zu ihm um und schien ihm mit ihren wundervollen violetten Augen zu sagen: ›Hab ich’s dir nicht gesagt?‹
    Das Herz floss ihm fast über vor Liebe zu dieser Frau, die ihm bereits so viel gegeben hatte.
    Sie waren einen so weiten Weg miteinander gegangen. Und es war eine Ironie des Schicksals, dass die Ereignisse jenes schrecklichen Sommertages vor vier Jahren sie zusammengebracht hatten, als Sleat Margaret so grausam mitgespielt und sie unter Hohn und Schande weggeschickt hatte. Sleat war jetzt kein Dorn mehr in seinem Fleisch, denn er genoss zurzeit die »Gastfreundschaft« der königlichen Wache. Rory wusste zwar, dass der König Sleat nicht für immer einsperren würde, aber der Chief der MacDonalds bereitete ihm keine Sorge mehr.
    Rory hatte alles, was er wollte.
    Das stolze Gesicht seiner Schwester, das strahlende Gesicht seiner Gemahlin und das engelhafte Gesicht seiner Tochter Mairi vor Augen – die von Isabel beharrlich John genannt wurde – spürte Rory, wie auch die letzten Rachegelüste, die er noch im Herzen gehabt hatte, schwanden. Der Kreis hatte sich geschlossen.
    Er hatte gewonnen. Glück war eindeutig die beste Rache von allen. Und Rory MacLeod war noch nie glücklicher gewesen.

Anmerkung der Autorin
    D er Krieg der einäugigen Frau« hat sich größtenteils so zugetragen, wie ich es beschrieben habe. Der grausame Akt, mit dem der MacDonald von Sleat seine Ehe auf Probe mit Margaret MacLeod beendete, war der Auslöser für eine blutige, zwei Jahre lang währende Fehde. Die Geschichtsbücher geben keine Auskunft darüber, wie es zu Margaret MacLeods Augenverletzung gekommen oder wie schwer sie war, deshalb entschied ich mich dafür, ein Happyend für sie zu schreiben. Ich fand, nachdem sie von Sleat so schrecklich behandelt worden war, verdiente sie eines.
    Rory MacLeod heiratete Isabel of Glengarry wahrscheinlich vor 1602. Im Gegensatz zu Sleat und Margaret gibt es keinen Hinweis darauf, dass Rory und Isabel vor der Heirat eine Ehe auf Probe eingegangen waren. Obwohl nirgends erwähnt wird, dass Rory und seine Gemahlin einander geliebt hätten, lassen die elf Kinder, die sie zusammen hatten, doch darauf schließen, dass sie einander in irgendeiner Form zugetan waren.
    In letzter Zeit hat es einige Diskussionen darüber gegeben, wie Ehen auf Probe in Romanen dargestellt werden. Manche meinen, es hätte nie so etwas wie eine Ehe auf Probezeit gegeben und dass der dafür angegebene Zeitraum von einem Jahr und einem Tag eine Erfindung der Schriftsteller wäre. Als Argument wird angebracht, dass eine Ehe auf Probe im Grunde eine Verlobung war, und sobald diese »Verlobung« vollzogen
wurde, eine richtige Ehe wurde. Vielleicht handelte es sich hierbei um die »rechtliche« Definition, aber ich bin der Meinung, dass eine Ehe auf Probe tatsächlich eine zeitlich begrenzte Ehe war. »Der Krieg der einäugigen Frau« lässt dieses vermuten. In fast jedem Buch, das ich las, um Informationen für diese Geschichte zusammenzutragen, wurde die Ehe auf Probe erwähnt und immer als eine zeitlich befristete Ehe (mit ehelichen Rechten) dargestellt.
    Das Feenbanner der MacLeods ist jetzt nur noch ein fadenscheiniger Stofffetzen, den man sich aber immer noch ansehen kann. Das Banner wird in einem Rahmen in der großen Halle von Dunvegan Castle ausgestellt, welches immer noch der Sitz der heutigen MacLeods of MacLeod ist.
    Bis zur Mitte des achtzehnten Jahrhunderts war Dunvegan nur vom Meer aus erreichbar. Jetzt gibt es dort einen wunderschönen Eingang zur Festung von der Landseite. Auch wenn man meinen sollte, dass es einen Geheimgang geben müsste, gibt es dafür keine Hinweise. Dunvegan ist ein wunderschöner Ort, den es lohnt zu besuchen, und das Verlies ist, wie ich es auch beschrieben habe, schrecklich. Ein wirklich grausamer MacLeod sorgte tatsächlich dafür,
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