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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich
Autoren: Harvey Sarah
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Belanglosigkeiten.
    »Du bist sehr gut dressiert«, sage ich, während er mir dabei hilft, die Suppenteller in die Spülmaschine zu räumen.
    »Das habe ich meiner Mutter zu verdanken. Sie glaubt an die gerechte Aufteilung der Hausarbeit unabhängig von der Geschlechterzugehörigkeit.«
    »Die Frau gefällt mir. Warum habe ich das nicht früher bemerkt?«
    »Weil wir normalerweise essen gehen.«
    »Das stimmt allerdings«, sage ich mit einem künstlichen Stirnrunzeln. »Soll das heißen, du magst nicht, wie ich koche?«
    »Es soll heißen, dass ich annehme, du hast abends, nachdem
du den ganzen Tag für andere Leute gebacken hast, keine Lust mehr, in der Küche zu stehen.«
    »Das ist aber sehr aufmerksam von dir. Obwohl es noch immer nicht zu spät ist, selbst kochen zu lernen.«
    »Ich habe es versucht und bin gescheitert. Dann habe ich mir eine Mikrowelle gekauft.« Er zwinkert mir zu. »Und jetzt befreie um Himmels willen Dad und Onkel Silas aus ihrem Elend und schneide die Torte an, bevor Mum sie in einer Vitrine ausstellt.«
    Eine Zeit lang verlangt das Schneiden der Torte meine ganze Aufmerksamkeit. Ich liebe es, den Leuten dabei zuzusehen, wie sie etwas essen, das ich gemacht habe. Jedenfalls solange es so aussieht, als würde es ihnen schmecken. Mein Lieblingsgesicht ist das, bei dem sich die Nasenflügel blähen, wenn sie sich ein Stück Torte in den Mund schieben und dabei gleichzeitig einatmen, und bei dem sich die Augen halb schließen vor Genuss, nur um dann weit aufgerissen zu werden, wenn ihnen klar wird, wie viel Vergnügen ihnen diese kalorienhaltige Sünde bereitet.
    »Himmel, sie schmeckt wirklich genauso gut, wie sie aussieht!«, erklärt Marilyn zu meiner Freude und nimmt sich ein zweites Stück, noch bevor sie das erste aufgegessen hat. »Damit wäre geklärt, wer mit dem Backen der Hochzeitstorte beauftragt wird.«
    Und dann dreht sich natürlich alles nur noch um die Hochzeit, für die wir noch kein Datum bestimmt haben. Das Erste, was Marilyn wissen will, ist, ob sie meinen Verlobungsring sehen darf, und Elspeth erklärt ihrem Sohn naserümpfend, dass die Tatsache, dass er noch keinen besorgt hat, nicht ihre Zustimmung findet.
    »Ich kann nicht glauben, dass du noch keinen Ring hast!« Marilyn fährt sich ungläubig über die Augen und schnappt sich
meine Hand, um selbst nachzusehen. »Kein Ring«, sagt sie, während ihre Unterlippe sich missbilligend vorschiebt. »Solomon Grainger, du hast dem armen Mädchen einen Antrag gemacht, ohne einen Ring für sie zu haben. Was bist du nur für ein Mensch.«
    »Ich wollte, dass Vi ihn sich selbst aussucht.«
    »Violet hat schon dich ausgesucht. Du suchst den Ring aus. So läuft das.«
    »Sicher, aber sie ist diejenige, die ihn für den Rest ihres Lebens tragen muss. In meinen Augen ist es nur fair, dass sie dabei auch ein Wörtchen mitzureden hat …«
    »Wie denkst du darüber, Vi?«, fragt Marilyn und nennt mich dabei unwillkürlich so, wie Sollie es immer tut. »Wie sollen wir denn eine Verlobungsfeier veranstalten, wenn wir den Leuten keinen Ring zeigen können?«
    »Wir suchen ihn aus, wenn wir am Mittwoch in die Stadt fahren«, sagt Sollie lachend, als er das betrübte Gesicht seiner Tante sieht. »Und nein, du kannst nicht mit zum Juwelier kommen. Vi und ich haben schon den ganzen Tag verplant. Da ist kein Platz mehr für einen Anstandswauwau«, fügt er hinzu, als sie erneut Anstalten macht zu reden.
    »Ach, doch, wir haben sicher noch Platz, oder?«, frage ich ihn lächelnd.
    »Das ist eine Überraschung«, flüstert er mir mit einem Augenzwinkern zu.
    »Woher weißt du, dass ich das sagen wollte?«, protestiert Marilyn.
    »Ich kann deine Gedanken lesen«, erwidert Sollie grinsend.
    »Ja, natürlich.« Sie schürzt verschmitzt die Lippen. »Was denke ich denn jetzt gerade?«
    »Du denkst an das teure Kleid, das du dir am Mittwoch für die Hochzeit kaufen wirst«, kontert er clever, indem er ihr einen
diskreten Hinweis darauf gibt, was sie machen kann, während wir shoppen gehen. »Und du überlegst, wie du verhindern kannst, dass es sich mit dem Kleid beißt, das Mum tragen wird.«
    »Wow, stimmt! Du hast gewonnen.«
    »Kleider!«
    »Große Hüte!«
    »Schuhe!«
    »Handtaschen!«
    »Und am Mittwoch ist verkaufsoffener Abend«, rufen Elspeth und Marilyn mit leuchtenden Augen.
    »Vergesst nicht, dass wir für Mittwoch um acht einen Tisch im Loch Inn reserviert haben«, sagt Aric eilig. »Ihr könnt also nicht allzu lange in der Stadt
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