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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)
Autoren: Margaret Mallory
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im Stich lassen werde?«
    »Es ist noch schlimmer.«
    »Schlimmer?«
    »Ja. Sie liebt Euch.«
    »Warum soll das schlimmer sein?« Es war das Einzige, was Stephen hoffen ließ.
    »Deshalb ist sie so fest entschlossen, Euch nicht zu heiraten«, sagte Geoffrey und klopfte Stephen auf die Schulter. »Sie weiß, dass Ihr sie umso tiefer verletzen könnt, je mehr sie Euch mag.«
    »Isobel würde nicht aus Mangel an Mut ihr Glück ausschlagen«, argumentierte Stephen. »Oder doch?«
    »Sie hat mehr als genug Mut«, sagte Geoffrey und stand auf. »Das Problem ist bloß, dass sie über genauso viel Dickköpfigkeit verfügt.«
    Stephen stützte sich auf die Hände zurück und blickte hinauf zum Mond. Irgendwie musste er einen Weg finden, um sie davon zu überzeugen, dass sie ihm vertrauen konnte. Doch wie?
    »Ich schlage vor, Ihr betet«, sagte Geoffrey über ihm.
    Er hörte, wie Geoffrey durch das Gestrüpp in Richtung ihres Nachtlagers davonging.
    »Betet ohne Unterlass«, rief Geoffrey ihm aus der Dunkelheit zu. »Das ist der beste Weg.«

36
    Die Burg von Caen war ein herrlicher Anblick, wenn der unverwechselbare Stein ihrer Mauern im Licht der untergehenden Sonne pinkfarben leuchtete. Endlich! Als Stephen seine erschöpfte Gruppe schließlich durch das Stadttor führte, wartete dort bereits ein Mitglied der königlichen Wache auf ihn.
    »Der König hat uns von den Türmen aus Ausschau nach Euch halten lassen«, erzählte ihm der Mann. »Ihr müsst sofort zu ihm.«
    Als sie die Schatzkanzlei erreichten, half Stephen Isobel beim Absitzen. Sie war so erschöpft, dass sie ihm in die Arme fiel.
    »Ich kann dem König so nicht gegenübertreten«, protestierte Isobel.
    Die arme Isobel, sie trug immer noch Männerkleidung. Und trotz ihrer Versuche, sich zu waschen, war sie so dreckig wie der Rest von ihnen.
    »Es tut mir leid, aber der König wird von dir persönlich die Einzelheiten über das geplante Attentat hören wollen«, sagte Stephen zu ihr. »Er wird keinen Aufschub dulden.«
    Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und sah so erschöpft aus, dass er versucht war, sie zu tragen. Stattdessen zog er ihren Umhang zu und zog ihr die Kapuze tief ins Gesicht.
    »So kann niemand sehen, was du anhast«, sagte er. »Außer dem König. Und ihm wird es egal sein.«
    Sie wurden in die Privatgemächer des Königs hinter dem großen Saal geführt. Zu Stephens Erleichterung waren beim König nur Robert, William und Catherine.
    »Gott sei gepriesen! Ihr seid unverletzt«, sagte König Heinrich, bevor Stephen die anderen begrüßen konnte. »Als wir erfuhren, dass de Roche an dem Angriff auf die Abtei beteiligt war, fürchteten wir für Euch beide.«
    »Wie habt Ihr von de Roches Rolle in der Angelegenheit erfahren?«, fragte Stephen.
    Der König lächelte Catherine an. »Eure Schwägerin hat es Marie de Lisieux entlockt.«
    Catherine lächelte zurück. »Ich konnte doch nicht bei ihrer Befragung die Männer ihre Tugendhaftigkeit aufs Spiel setzen lassen, oder?«
    Stephen berichtete kurz über die Vorfälle in Rouen. Der König schien von der Neuigkeit über das geplante Attentat eher fasziniert als beunruhigt. Nachdem er Stephen mit Fragen gelöchert hatte, wandte er sich an Isobel.
    Stephen war besorgt. Sie schwankte, und der König musste sie wiederholt bitten, lauter zu sprechen. Nachdem sie den kritischen Brief von »T.« zitiert hatte, kniff der König die Augen zusammen und sah in die Ferne.
    »Der Dauphin steckt dahinter«, sagte Heinrich und rieb sich das Kinn. »Für ihn steht am meisten auf dem Spiel, und das ist genau die Art feiger Taten, die er bevorzugt.«
    »Er würde nicht handeln, ohne dass einige Schlüsselleute der Armagnacs hinter ihm stünden«, sagte William.
    »Vielleicht nicht«, sagte der König. »Aber ich bezweifle, dass König Karl – oder seine verdorbene Königin – an dem Plan beteiligt sind.«
    »Das führte zu merkwürdigen Beziehungen, wenn Ihr deren Tochter heiratet«, warf Robert ein.
    Der König brach in Gelächter aus. »Nur zu wahr!«
    Die Miene des Königs wurde wieder ernst, als er seine Aufmerksamkeit erneut auf Stephen und Isobel lenkte. »Ich bin Euch sehr dankbar für diesen Dienst und wünsche, Euch zu belohnen.«
    Stephen verbeugte sich. »Es ist eine Ehre, Euch zu dienen, Sire.«
    »Lady Hume«, sagte der König, »ich schulde Euch einen Ehemann.«
    Verdammt! Konnte Heinrich ihm nicht einmal einen Tag Zeit geben, um die Dinge mit Isobel zu klären?
    Stephen bemerkte Roberts Augenzwinkern
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