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Mein Leben als Superagent

Mein Leben als Superagent

Titel: Mein Leben als Superagent
Autoren: Janet Tashjian
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sein. Ich wollte dich zumindest gewarnt haben.«
    tödlich
    »Für zehn Dollar die Stunde nehme ich das Risiko auf mich«, antwortet Amy.
    Ich überlege, ob ich ihr zwölf Dollar die Stunde anbieten soll, damit sie nach Hause geht, bin dann aber dochzu geizig, mein eigenes Geld für so langweilige Sachen wie den Babysitter zu verschwenden.
    »Deine Mutter hat mir von dem ertrunkenen Mädchen erzählt. Mach dir keine Hoffnungen, so was würde ich für dich nie tun.«
    Weil mir ausnahmsweise keine zackige Antwort einfällt, konzentriere ich mich auf mein Mittagessen.
    konzentrieren
    Amy lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück. »Ich hab noch nie jemanden gekannt, der dann gestorben ist. Der Mann meiner Lehrerin aus der zweiten Klasse ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, aber den hab ich nie kennengelernt.«
    Unfall
    »Ich hab Susan ja auch nicht wirklich gekannt«, sage ich. Ich erzähle ihr nicht, dass ich mir letzte Nacht im Bett vorgestellt habe, wie ich zusammen mit Susan ertrinke. DieVorstellung hat mich die halbe Nacht wach gehalten, bis Bodi im Schlaf anfing zu knurren und zu schnaufen und mich zum Glück von der Nummer ablenkte.
    Ich überlasse Amy den Rest von meinem Sandwich und mach mir ein neues. Auf einmal platzt Matt in die Küche.
    »Die Steine für unsere neue Terrasse sind gerade geliefert worden«, sagt er. »Der Lastwagen in unserer Auffahrt hat achtzehn Reifen! Wollen wir meine alten Actionfiguren vor die Räder stellen? Dann werden sie wie Trauben zerquetscht, wenn der Typ wieder wegfährt.«
    So was muss man mich nicht zweimal fragen. Ich sage Amy, dass ich mit zu Matt gehe, aber sie hört kaum zu, weil sie schon wieder an ihrem Handy hängt.
    Als Matt und ich seine alten Spielsachen vor den riesigen Reifenaufreihen, entdecke ich einen kleinen Plastik-Waschbären. Ich hatte genau so ein Ding auch mal, war ein Gimmick aus der Menü-Tüte eines Fastfood-Ladens. Der Waschbär ist zwar aus Kunststoff, aber seine warmen Augen erinnern mich an Bodi, und ich bringe es nicht übers Herz, ihn zerquetschen zu lassen.
    Also werfe ich ihn zurück in Matts Spielzeugkiste und hole dafür ein paar dämlich grinsende Elfen raus.
    Matt und ich drehen total durch, als der Laster anfährt; der Fahrer hupt sogar ein paar Mal, dass uns fast die Ohren wegfliegen. Aber die Spielsachen sind nicht ganz so platt gequetscht, wie wir gehofft hatten. Also gehen wir in die Garage und gucken nach, was wir noch so nehmen könnten. Wir finden einen Sack mit Steinen und Tanyas altesSteinpoliergerät, das wie ein Betonmischer aussieht. Wir schmeißen die Elfen rein und beim Herumwirbeln klingt es, als würden sie kreischen, dass man sie wieder rauslassen soll.
    durchdrehen
    platt quetschen
    Aber das macht auch nicht so viel Spaß wie gedacht. Was nicht an Matt liegt, dem geht’s super. Ich bin das Problem. Am Montag geht das Lern-Camp los und das liegt mir total schwer im Magen. Was, wenn ich da der Schlechteste bin? Ich muss schon in der Schule ziemlich ackern, um mithalten zu können – muss ich mich jetzt auch noch durch den ganzen Sommer durchschwindeln? Der Gedanke, dass jetzt noch einer mehr die Peitsche über mir schwingen und mich zum LERNEN antreiben wird, macht mich total irre – am liebsten würde ich zu den verrückten Elfen in den Betonmischer hüpfen.
    Ich sage zu Matt, dass ich nach Hause muss. Den Rest des Nachmittags liege ich im Garten und starre, mit Bodi an meiner Seite, zu den Wolken hoch.

Dad versucht zu helfen
    Dad sagt, ich soll mich an den Küchentisch setzen, damit wir den Plan für den nächsten Tag auf die Reihe kriegen.
    auf die Reihe kriegen
    »Ich lad dich dann um neun beim Camp ab«, verkündet er.
    »Um NEUN? Das heißt ja, ich müsste schon gegen acht aufstehen!«
    »Eher schon gegen sieben, würde ich sagen. Wir fahren eine halbe Stunde.«
    Das Lern-Camp ist ja schon schlimm genug, aber jeden Tag eine Stunde im Auto sitzen zu müssen, während einer meiner Elternteile auf mich einredet, wie wichtig es ist, dass ich fleißig lerne,damit ich Erfolg habe – das geht ja gar nicht. Ich muss dringend meinen MP3-Player und meinen Kopfhörer finden.
    auf jemanden einreden
    Erfolg
    Bodi macht kaum die Augen auf, als ich ihm den Knochen vom gestrigen Abendessen hinschmeiße, deswegen rufe ich zu Mom nach oben, sie soll ihn sich mal anschauen.
    Sie kommt runter, Headset am Ohr, Handy in der Hand. Ich weiß nicht, ob das an ihrem Beruf liegt, aber sie ist überzeugt, dass man von Handys Gehirntumore
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