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Mein Höhenflug, mein Absturz, meine Landung im Leben (German Edition)

Mein Höhenflug, mein Absturz, meine Landung im Leben (German Edition)

Titel: Mein Höhenflug, mein Absturz, meine Landung im Leben (German Edition)
Autoren: Sven Hannawald
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wieder mal Tore.
    Bis vor Kurzem spielten wir in der Kreisklasse, also der viertletzten Liga, jetzt bin ich bei den Senioren A, die immerhin in Bayerns Oberliga spielen. Und manchmal stehen richtig große Spiele an.
    Wie damals in Altach im Vorarlberg, als 8000 Zuschauer kamen, um einer Neuauflage der legendären Paarung Österreich gegen Deutschland beizuwohnen. In meiner Mannschaft spielten unter anderem: Andreas Brehme, Georg Hackl, Klaus Augenthaler, Hansi Pflügler, Guido Buchwald, Lothar Matthäus, G. G. Anderson, Michael Greis. Unser Kapitän war Paul Breitner.
    Mein Gegenspieler war ein robuster Haudrauf, der mich, wann immer es ging, schmerzhaft foulte. Irgendwann wurde es Lothar Matthäus zu bunt. Er rief zu mir rüber: »Komm, wir tauschen mal die Positionen.«
    Gleich bei der ersten Gelegenheit demonstrierte Matthäus seine professionelle Erfahrung und Zweikampfhärte. Der österreichische Angreifer flog jedenfalls in hohem Bogen durch die Luft und landete direkt vor der Bank der Österreicher. Natürlich großes Theater bei den Österreichern. In seiner typischen Art breitete Lothar seine Arme aus und fragte scheinheilig: »Waaaaas?« Dann rief er mir zu: »Komm, wir wechseln zurück.«
    Wir verloren damals zwar 2 : 5, aber dieses Spiel habe ich in allerbester Erinnerung. Ein großer Spaß.

    Gelungene Balleroberung: Fußball ist seit vielen Jahren meine Leidenschaft. Hier setze ich mich während eines Benefizspiels gegen Axel Schulz durch, den Schwergewichtsboxer.
    Alles zu seiner Zeit
    Alles hat seinen Preis. Alles hat seinen Grund. Alles gleicht sich im Leben immer irgendwie aus. Alles zu seiner Zeit – diese Lektionen des Lebens habe ich inzwischen gelernt.
    Alles zu seiner Zeit – das gilt auch, wenn ich über meine berufliche Zukunft nachdenke. Damals in Furtwangen, vor fast 20 Jahren, habe ich eine Berufsausbildung abgeschlossen – als Kommunikationselektroniker, Fachrichtung Informationstechnik. Schon damals hätte ich viel lieber etwas gelernt, was im weitesten Sinne mit der Autobranche zu tun hat. Das ist aber leider nicht möglich gewesen. Ich habe meine Wurzeln im Wintersport. Deswegen denke ich schon seit längerer Zeit darüber nach, wie ich mich und meine Erfahrungen beim Deutschen Skiverband sinnvoll in die Nachwuchsarbeit einbringen kann.
    Es liegt mir am Herzen, etwas von dem zurückzugeben, was mir das Skispringen gegeben hat.
    Bei Alena habe ich dieses Super-Bamm-Gefühl
    Als Leistungssportler hatte ich damals so gut wie kein Privatleben: Ich war rund 160 Tage im Jahr unterwegs, und es war für mich normal, allein zu sein. Partnerschaft, ein eigenes Haus bauen, eine kleine Familie gründen – das wollte ich erst nach dem Ende meiner Karriere. Heute bin ich so weit, dass ich mir das gut vorstellen kann.
    Ich lebe seit fünf Jahren in München. Und seit drei Jahren lebe ich mit Alena zusammen – und diese Partnerschaft macht mich glücklich. Als wir uns kennenlernten, hatte ich sofort dieses Super-Bamm-Gefühl. Aber es dauerte eine Weile, bis wir zusammenkamen, weil ich noch in einer komplizierten Beziehung steckte.
    Alena ist 15 Jahre jünger als ich, mit ihrer erfrischenden, frechen Art bringt sie Pep in mein Leben. Immer wenn ich sie anschaue, habe ich noch jedes Mal dieses unübertreffliche Super-Bamm-Gefühl und freue mich auf unsere Hochzeit.
    Wenn man Alena heute fragt, was sie von mir lernen könnte, zählt sie Punkte auf, die mich überraschen und freuen: »Svens Geduld;« »Seine Ausgeglichenheit;« »Er ruht in sich;« »Sven selektiert ganz genau und er befasst sich nur noch mit Sachen, die ihm wirklich wichtig sind.« »Ich hätte nie gedacht, dass Sven mal ein Burn-out hatte.«

    Der Kick mit dem Adrenalin: Rennfahren ist meine neue Passion. Als mein Einstieg in den Motorsport Ende Dezember 2010 in Oberstdorf bei einem Pressetermin offiziell bekannt gemacht wurde, war ich so glücklich wie schon lange nicht mehr.
    Zurück zum inneren Kompass
    Ich bin froh, dass ich meinen verlässlichen inneren Kompass wiedergefunden habe und meinem Bauchgefühl wieder vertrauen kann. Und dass ich eine gewisse Gelassenheit entwickelt habe.
    Gelassenheit hat nichts mit Gleichgültigkeit, Passivität oder mit einer Alles-egal-Einstellung zu tun. Nein, Gelassenheit ist die Fähigkeit, souverän zu reagieren und souverän zu sein. Gelassenheit heißt: Geschehenlassen können, zulassen können und nicht zuletzt auch loslassen können.
    Nach meinem Burn-out konnte ich mir zwei, drei Jahre
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