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Mein Hauptgewinn bist du!

Mein Hauptgewinn bist du!

Titel: Mein Hauptgewinn bist du!
Autoren: Lynn Raye Harris
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breitschultriger blonder Mann trat ein und steuerte sofort auf den Tresen der Bar zu. Als er einen Drink bestellte, erkannte sie an seinem Akzent, dass er Deutscher war. Graf von Hofstein also.
    In den nächsten Minuten betraten noch weitere Spieler das Separee, das Bobby extra für dieses Spiel reserviert hatte. Ein fetter Scheich in Landestracht und mit einem riesigen Rubinring an der fleischigen Hand gesellte sich zu dem deutschen Adeligen. Ein hochgewachsener, attraktiver Afrikaner mit ebenholzfarbenem Teint hielt bereits nach einem guten Platz am Tisch Ausschau.
    Nach und nach wurden auch die anderen Plätze besetzt. Die Männer verhielten sich ruhig und konzentrierten sich wahrscheinlich bereits auf das bevorstehende Spiel. Als nur noch ein Stuhl frei war, teilte sich der Vorhang erneut, und der letzte Gast trat ein.
    Augenblicklich schnellte Caras Puls in die Höhe. Der Mann war groß, schlank und trug einen maßgeschneiderten Smoking. Sein Haar war sehr dunkel, und die Augen leuchteten in dem ungewöhnlichsten Silbergrau, das sie je gesehen hatte. Mit der harten Kinnlinie und dem großzügigen Mund, in dessen Winkeln sie einen grausamen Zug entdeckte, gab er das eindrucksvolle Bild eines arroganten Tycoons ab, der sich um nichts und niemanden scherte.
    Schaudernd fühlte Cara, wie ihr Blut heiß und drängend durch ihre Adern floss. Noch nie zuvor hatte ein Mann eine ähnliche Reaktion in ihr wachgerufen. Wenn sie an ihren Ex in Las Vegas zurückdachte, konnte sie sich nicht daran erinnern, dass ihr Herz jemals dermaßen geklopft hätte, wenn James einen Raum betrat.
    Der kühle, distanzierte Gesichtsausdruck des neuen Gasts schien sich noch zu verhärten, als sich ihre Blicke kreuzten. Rasch schaute Cara zur Seite und ermahnte sich, nicht zu starren.
    Na großartig! dachte sie. Bestimmt hält er mich für eine dieser Kasino-Hyänen, die nur in der Spielbank arbeiten, um sich einen reichen Mann zu angeln!
    Damit wäre er beileibe nicht der erste, der sie auf diese Weise verkannte. Aber bisher hatte es ihr keine Schwierigkeiten bereitet, übereifrige Bewunderer mit falschen Ambitionen in ihre Schranken zu weisen. Mit der Zeit hatte sie darin sogar eine beachtenswerte Routine erlangt.
    Als sie eine Hand auf ihrem Unterarm spürte, fuhr Cara nervös zusammen. Bobby, zog sie ein Stück vom Tisch weg. Sie befreite sich aus seinem Griff und kreuzte defensiv die Arme vor der Brust. Wie sehr sie es hasste, wenn ihr Boss sie auf diese Art von Kopf bis Fuß taxierte. Und noch mehr hasste sie sein fettes Grinsen, mit dem er ihr zeigte, was für einen Spaß es ihm machte, sie zu verunsichern.
    „Komm nicht auf falsche Ideen, Cara“, warnte er sie noch einmal. „Der versprochene Bonus wird deiner Mutter und deinen Geschwistern eine lange, sorgenfreie Zeit bescheren, also vergiss nicht, was du zu tun hast.“ Er kam näher und strich wie zufällig über ihren Arm. „Der Mann mit der roten Krawatte ist Brubaker. Wenn die Zeit reif ist, schanz ihm das Spiel zu, den Rest übernimmt er.“
    „Ja, Boss“, erwiderte sie so gleichmütig wie möglich, kehrte an ihren Tisch zurück und öffnete das versiegelte Kartenspiel. Nachdem sie die Regeln bekannt gegeben hatte, mischte Cara die Karten und legte sie dem Spieler zu ihrer Rechten vor, der noch einmal abhob und sie ihr dann zurückschob. Daraufhin teilte sie die Karten aus.
    Der Mann mit den silbergrauen Augen saß ihr direkt gegenüber. Er nahm seine Karten vom Tisch auf und zeigte nicht den Hauch einer Emotion, während er sie betrachtete. Da war nichts, kein Wimpernzucken, kein Muskel, der sich in seinem markanten Gesicht regte. Kein Hinweis, ob er zufrieden oder irritiert war, als er sie wieder auf dem Tisch ablegte.
    Während ihrer Zeit in Las Vegas hatte Cara unzählige Amateure und gewiefte Kartenhaie beobachten können. Mit zunehmender Routine sah sie meist voraus, was ein Spieler dachte und wie sein nächster Zug aussehen würde. Doch die Miene dieses Mannes war vollkommen undurchdringlich.
    Bis er aufschaute und ihren Blick einfing.
    Ihr Pulsschlag steigerte sich zu einem wilden Stakkato. Zum ersten Mal an diesem Abend war sie froh, keinen engen Kragen zu tragen. Offensichtlich interessierte sich ihr Gegenüber momentan nicht sonderlich für das Spiel. Bevor er die Lider wieder senkte, begutachtete er sekundenlang ungeniert ihre vollen Brüste. Und seltsamerweise störte das Cara längst nicht so, als wenn es Bobby gewesen wäre.
    Im Gegenteil, das sanfte
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