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Mein Flirt mit der Blutfrau

Mein Flirt mit der Blutfrau

Titel: Mein Flirt mit der Blutfrau
Autoren: Jason Dark
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Portier in der Eingangshalle abgestellt. Es bestand nur aus einem Koffer.
    Auch der Mann vom Empfang wünschte mir einen schönen Urlaub und andere, die mich sahen, ebenfalls.
    Ein Taxi war schnell gefunden. Ich leistete mir den Luxus, mich zum Flughafen bringen zu lassen.
    Wir kamen ziemlich gut durch. Der Motorway in Richtung Airport war nicht so stark befahren. Ich dachte daran, daß mir auf dieser Strecke schon Dinge passiert waren, die sich später zu regelrechten Schrekkensfällen entwickelt hatten. Für mich ist Heathrow eine Stadt für sich. Wer sich dort nicht auskennt und umsteigen muß, ist verraten und verkauft. Ich kannte das Gelände und ließ mich direkt zum richtigen Eingang chauffieren.
    »Sie fahren in Urlaub, Sir?« fragte der Driver beim Aussteigen.
    »Ja.«
    »Dann viel Spaß. Wo soll es denn hingehen?«
    »Spanien.«
    »Zu den Señoritas und den heißen Señores.«
    »Eher umgekehrt.«
    »Kann sein.«
    Ich bekam meinen Koffer in die Hand gedrückt und revanchierte mich mit einem mittelprächtigen Trinkgeld.
    Als ich die Halle betrat, atmete ich zunächst einmal tief durch. Es war schon ein herrliches Gefühl, mal nicht dienstlich unterwegs zu sein. Urlaub…
    Es war komisch, doch über dieses Wort mußte ich noch nachdenken. Wie lange war es her, daß ich Urlaub gemacht hatte? Das war schon gar nicht mehr wahr. Und wenn, dann war mir auch im Urlaub immer etwas dazwischengekommen, denn meine Feinde, die schwarzmagischen Wesen, hatten für diese menschlichen Bedürfnisse kein Verständnis. Manchmal, wenn mich Fälle in die weite Welt geführt hatten, war es mir gelungen, noch zwei oder drei Tage dranzuhängen. Jetzt fuhr ich offiziell sieben Tage weg.
    Eine Woche ohne Dämonen — oder…?
    Ich war mir da nicht so sicher. Es gibt unter den Menschen Ferienmuifel und gewisse Pechvögel, und ich wurde einfach das Gefühl nicht los, daß ich dazu wieder gehörte.
    Wir würden sehen…
    ***
    Sonne, Ferien, Gäste…
    Diese drei Dinge liebte Señor Gómez, der Hotelier am meisten, denn sie garantierten ihm das Ergebnis, das seine Kasse heller klingeln ließ. Es kam Geld hinein.
    Das Hotel war im maurischen Stil erbaut worden und so angelegt, daß es ein offenes Karree bildete. Im Innenhof befand sich der Pool, eine Außenbar, eine Grillstelle, und wer zum Strand gehen und dort baden wollte, mußte über einen sorgfältig gepflegten und von Hibiskushecken umrahmten Privatweg schreiten, der ihn sicher zu seinem Ziel brachte. Die Gästezimmer waren großzügig angelegt worden. Das zweietagige Hotel erstrahlte in einem frischen Weiß. Neben dem Pool, auf der großen Sonnenwiese, gab es auch schattige Flecken. Dafür sorgten die breiten Wedel der Palmen.
    Gomez schien in diesem Jahr zu den Menschen zu gehören, die das Glück gepachtet hatten.
    In Mitteleuropa hatten die Osterferien bereits begonnen. Viele Familien machten Urlaub. Einige fuhren in den Wintersport, doch es gab auch Gäste, die den Süden vorzogen. So kam es, daß das Hotel fast ausgebucht war. Die Gäste würden nach und nach eintreffen, die eisten hatten bereits die Zimmer belegt und waren nicht in den Räumen geblieben, denn der Sonnenschein hatte sie ins Freie an den Pool gelockt. Von seinem im Erdgeschoß liegenden Büro aus konnte Gomez dies erkennen, wenn er die einzelnen Blätter der Jalousie etwas auseinanderschob.
    Das Personal war eingestellt. Die Sonne im März konnte schon bräunen. Sie sorgte auch dafür, daß die Gäste den richtigen Durst bekamen und entsprechend Getränke bestellten.
    Gomez ließ sich zufrieden in seinen dunklen Schreibtischsessel fallen. Er wußte, was sich gehörte. Gomez trat seinen Gästen stets elegant entgegen. An diesem lag hatte er sich für das schwarze Jackett entschieden und die weiße Hose. Das Hemd erstrahlte ebenfalls in einem herrlichen Weiß, und seine Krawatte zeigte gedeckte Farben in einem Phantasiemuster.
    Wer ihn besuchte, betrat ein Büro, dessen Wände ebenfalls weiß waren. Im Kontrast dazu stand der lindgrüne Teppichboden. Das matte Weiß der Schreibtischmöbel paßte gut zu dieser Auslegware. Gomez war dabei, die Gästeliste durchzuschauen. Sein Gesicht zeigte eine gesunde Bräune, auf der Oberlippe wuchs ein schmales Bärtchen, das Haar hatte sich im Laufe der Jahre in zwei Farben geteilt. Einmal war es dunkel geblieben, zum anderen wellten sich mehrere graue Strähnen von der Stirn her über den Kopf bis fast in den Nacken hinein. Auf Frauen wirkte Gomez wie ein Magnet, doch er
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