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Mein Afrika-Tagebuch

Mein Afrika-Tagebuch

Titel: Mein Afrika-Tagebuch
Autoren: Bill Bryson
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gewonnen, dass ich auf dieser Reise hauptsächlich auf Veranden sitzen und m i r von Dienern m it Turban Un m engen Kaffee servieren lassen würde. Ab und zu besuchten wir sic h er auch ein Krankenhaus und je m and aus der Reisegruppe musste gelegentlich ein heranpreschen d es Tier er s chießen, aber ich hatte m i r doch nicht vorgestellt, dass – u m gekehrt – je m and auf m i ch schießen würde.
    »Also, wie gefährlich ist Kenia nun eigentlich?«, piepste ich, m ühs a m beherrscht.
    »Überhaupt nicht«,erwiderten sie unisono.
    »Na ja, ka um «, räu m te W ill ein.
    »Es kom m t auch darauf an, was Sie m it ›g ef ährlic h ‹ m einen«, sagte Dan.
    »Also, zum Beispiel, dass m an blutet und nicht wieder aufstehen kann«, überlegte ich laut. »Erschossen wird oder erstochen und so was.«
    Sie ver s ich e rten m ir, d a s passiere nur sehr selten, und wenn, dann beinahe i mm er entweder das eine oder das andere, und ich m üsse schon g r oßes Pech haben, wenn ich erschossen und erstochen würde.
    »Im Grunde m üssen Sie sich nur wegen Krankheiten Sorgen m achen«, fuhr Nick fort. »Malaria, Schistoso m iasis, Schlafkrankheit …«
    »Rift Valley-Fieber, S chwarz w as s erfieber, Gelbfieb e r…«, sagte D an.
    »Denguefieber, Bilharziose – das Übliche in den Tropen«, ergänzte W ill.
    Doch sie wiesen m i ch darauf hin, dass m an sich gegen viele dieser Krankheiten i m pfen lassen kann und die m eisten Leute von den restlichen m ehr oder weniger vollständig genesen, w enn sie Geduld haben und sich einer gut durchdachten physi o therapeutischen Behandlung unterziehen. Viele können sogar wieder laufen. Ich fragte, ob es sonst noch etwas gebe, das ich wissen solle.
    »Na ja, die Straßen sind n i cht ganz ungefährlich – da gibt’s schon m al durchgeknallte Fahrer«, kic h erte W ill.
    »Doch abgesehen davon und den Seuchen und den Banditen und der E i senbahn von N airobi nach Mo m basa beste h t abs o lut k e in Gr u nd zur Sorge«, fügte Nick hinzu.
    » W as ist m it der Eisenbahn ? «
    »Ach, eigentlich nichts. Nur der W agenpark ist ein bisschen antiquiert, und wenn m an die Berge hinauf- oder hinunterfährt, versagen m anch m al die Br e m sen – aber hey, wenn m an sich wegen allem gr ä m t, was einem zustoßen könnte, würde m an nirgendwo m ehr hingehen, stim m t das nicht ? «
    »Ich gehe nirgendwo hin«, sagte ich entschlossen.
     Sie nickten bedächtig.
    »Es wird auf jeden Fall ein Abenteuer«, sagte W ill fröhlich. »Und es passiert Ihnen nichts, absolut nichts. Nur küm m ern Sie sich vor der Abreise noch m al um Ihre Versicherungen.«
    Und so ließ ich m ich unwiderruflich auf das afrikanische Abenteuer ein, von dem ich nun erzähle.
     

Samstag, 28 September 2002
     
    Wir, die fünf tapferen Reisenden, die die Gruppe aus London bilden, treffen uns am Kenya Airways-Schalter in Heathrow. Außer m ir und Dan sind es: David Sanderson, ein bedächtiger, f r eundlicher Zeitgenosse, der bald den Posten des CARE-Regionalkoordinators für Süd- und W estafrika in Johannesburg überneh m en wird, jetzt aber in seiner Eigen s chaft als Stadtentwic k l u ngsexperte m it uns f liegt; Justin Linnane, ein angespannter, aber liebenswürdiger junger Mann, der Doku m entarfil m e fürs Fernsehen d r eht und si c h erboten h at, die Exp e dition auf Video festzuhalten, sowie d i e Fotografin Jenny Matthews, deren prächtige, einfühlsa m e Aufnah m en dieses Bändchen sch m ücken. Jenny m it ihren weißen Haaren und ihrer sanften Unaufdringlichkeit i s t das eigentliche Wunder der Gruppe. W e nn Sie sie in einem Super m arkt sähen, würden Sie sie für eine Lehrerin oder Be a m tin halten. Dabei geht sie seit fünfundzwanzig Jahren furchtlos und offenbar unverwüstlich überall dorthin, wo es brennt – nach Tschetschenien, Bosnien, Afghanistan, Ruanda. W enn es auf dieser R eise eng wird, halte ich m i ch an sie.
    Als erstes überrascht uns Kenya Airways m it der guten Nachricht, dass wir Businessclass fliegen dürfen, weil wir so nett und freundlich sind und so tadellose Manieren haben. Die Fluggesellschaft wird darum h i er lobend erwähnt. Der Flug von London nach Nairobi dauert neuneinhalb Stunden und wir sind hocherfreut, dass wir die in aller Beque m lichkeit m it besseren Getränken und einem Extra-Party-Snack verbringen dürfen.
    Als wir etwa eine S t unde in der Luft sind, stoße ich zu f ällig auf einen Arti k el im Economist, in dem Nairobi als neue Hauptsta d t des Verbreche n
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