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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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in das Dach des Tankstellenhäuschens zu reißen, in dem der Kassierer sitzt, Zeitungen verkauft und den Kunden den Weg in die Innenstadt erklärt.
    Dies bezeichnet man als » Arbeitsteilung«, und genau diese macht funktionierende Ökonomien aus.
    Sehen Sie sich doch einmal um. Jedes einzelne Möbelstück in Ihrem Haus, die Hähnchenbrust, die Sie sich zum Abendessen schmecken lassen, das Auto, das Sie fahren, die Kleider, die Sie tragen – das alles verdankt seine Existenz einer bestimmten Arbeitsteilung. Auch das Buch, das Sie gerade in Händen halten, konnte nur dank der auf die ein oder andere Weise daran beteiligten Holzfäller, Tintenhersteller, Druckmaschinenbetreiber, Leimproduzenten, Grafik- und Werbeleiter, nörgelnden Lektoren, talentierten Autorinnen, deutschem Herausgeber usw. entstehen. Die talentierten Autorinnen hätten nie im Leben einen Baum fällen können. Gut, eventuell hätten die Tintenhersteller eines Tages die Kunst der Leimproduktion erlernt, aber bestimmt nicht über Nacht, und der Leim wäre wohl nie und nimmer von gleich guter Qualität gewesen, und … nun ja, Sie verstehen schon.
    Dass Unternehmen nur dann gedeihen, wenn die Beschäftigten spezielle Aufgaben erfüllen, ist keine neue Idee. Schon unter den Höhlenmenschen der Steinzeit wusste man die Jäger mit schusssicherer Hand ebenso zu schätzen wie jene, die sich meisterlich auf das Häuten und Zerlegen der erjagten Bisons verstanden. In jüngerer Zeit jedoch wird das Konzept der Arbeitsteilung vor allem einem zugeschrieben: Adam Smith, dem Gründervater der modernen Ökonomie.
    1776 erschien sein Hauptwerk Der Wohlstand der Nationen. Neben vielen anderen Erkenntnissen, die bis heute die Grundlage der Wirtschaftstheorie bilden, argumentiert Smith, dass das Geheimnis des Wohlstands einer Nation nicht im Geld, sondern in der Arbeit liegt und sich insbesondere aus einer Teilung der Arbeit ergibt, die auf einer Spezialisierung basiert.
    Er begründet seine Theorie am Beispiel einer Stecknadelfabrik: An einem Tag lassen sich viel mehr Stecknadeln produzieren, wenn man die Arbeiter auf jeweils einige der 18 notwendigen Handgriffe spezialisiert, anstatt jeden Arbeiter alleine eine komplette Stecknadel fertigen zu lassen. Zehn spezialisierte Arbeiter können so täglich 4 8 000 Nadeln herstellen, ein nicht spezialisierter Arbeiter gerade mal zehn.
Adam Smith
    Ein äußerst kluger Kopf, den man kennen sollte
    Geboren 1723 in Schottland. Philosoph, Professor, Privatlehrer, lebenslanger Junggeselle. Wohnte bei seiner Mutter. Sprach gerne mit sich selbst. Prägte den Begriff von der » unsichtbaren Hand«, um zu erklären, inwiefern Märkte natürlich effizient und selbstregulierend sind. Obwohl er nie verheiratet war, war Smith so etwas wie ein Dr. Sommer seiner Zeit, enthüllte ungelüftete Einsichten in die oft paradoxe Natur der Liebe. So glaubte er beispielsweise, dass wir alle in einen ewigen Kampf zwischen unseren Leidenschaften auf der einen und einem leidenschaftslosen » unparteiischen Zuschauer« auf der anderen Seite verstrickt seien. Und er glaubte, dass wir gleichermaßen angetrieben seien von Selbstinteresse und Selbstlosigkeit sowie von dem steten Drang, unser Leben verbessern und gleichzeitig anderen Gutes tun zu wollen. In etwa so, als wolle man auf dem Weg nach Hause noch Blumen für die/den Liebste/n besorgen, bleibt stattdessen aber bis spät abends im Büro, um dem Chef zu gefallen.
    All das scheint heute, in einer Zeit, da wir die Spezialisierung für selbstverständlich halten, und in der wir iPods kaufen, die in China aus Teilen made in Japan und made auf den Philippinen zusammengebaut werden, offenkundig zu sein. Die einen sind dafür zuständig, Kunstwerke an die Wände unserer Büros zu hängen, andere dafür, verstopfte Toiletten wieder frei zu bekommen. Doch bis zu dem Zeitpunkt, da Adam Smith seine Gedanken zu Papier brachte, war noch niemand darauf gekommen, welch enorme Vorteile es hat, Arbeitsprozesse in ihre Einzeloperationen aufzuteilen.
    Das Prinzip – Teil zwei
    Nun aber zurück zu unserer Ausgangsfrage: Wer sollte was machen? Die Arbeit aufzuteilen, gut und schön, aber das wäre hier bloß die halbe Antwort, die nichts weiter besagt, als dass eine einzelne Person nicht alles komplett alleine fertigen, sondern vielmehr ihre spezielle Aufgabe haben sollte. Diese Antwort sagt uns aber nicht, wie wir zu einer Entscheidung kommen, wem wir am besten welche Aufgabe übertragen – wer soll die Kunstwerke an
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