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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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hatten, die wir von unseren verheirateten Freunden bereits zur Genüge kannten, die wir aber vorher entweder nicht verstanden oder sie in unserer blasierten Unwissenheit als halb so wild belächelt haben: Wie Zeit füreinander finden, wenn beide Partner eine 60-Stunden-Arbeitswoche haben? Wie damit umgehen, wenn der eine Partner schwanger ist und sich ständig übergeben muss und der andere … nicht? Wie die Hausarbeit aufteilen? Wie sich einigen, wer welche Rechnungen bezahlt? Wie Kompromisse finden, wenn der Fehler allein beim anderen zu liegen scheint? Wie einen stets höflichen Umgang mit den Schwiegereltern wahren, nun, da sie offiziell die Schwiegereltern sind? Wie sich einig werden, wenn man bei so » riskanten« Themen wie Elternschaft oder Motorradfahren uneins ist? Wie die Flamme am Lodern halten? Wie dem anderen genügend Raum lassen?
    Wir sind auf der Suche nach Lösungen.
    Unser Ansatz
    Wir entschlossen uns zu einem zweigeteilten Ansatz: zuerst die Ökonomie, dann die Liebe.
    Im Hinblick auf Erstere durchstöberten wir Bibliotheken und Standardwerke, gerieten tief hinein in die » econosphere« (jawohl, richtig gelesen, das ist ein Blog von und für Ökonomen), ackerten die neuesten Studien durch, lasen alles von wirtschaftlichen Anreizen über die Spieletheorie bis hin zur Kunst des Trade-off (Ausgleichs), der wechselseitigen Abhängigkeit von Kosten und Qualität. Wir tauchten ein in die verschiedenen Schulen des ökonomischen Denkens, in die neoklassische Theorie (wonach der Mensch rational handelt) ebenso wie in die behavioristische (die sich stark an die Psychologie anlehnt und wonach der Mensch ganz und gar nicht rational handelt). Wir haben unzählige, zum Teil sehr renommierte Wirtschaftswissenschaftler befragt, nicht nur über ihre Forschungsarbeiten, sondern vor allem auch darüber, wie sich diese auf das Beziehungsleben anwenden lassen. Und siehe da, keiner von ihnen hat uns schräg angesehen! Sie entpuppten sich vielmehr allesamt als überraschend romantisch und steuerten Ratschläge bei wie: Ihr eigenes Glück darf das Ihres Partners nicht überwiegen. Versuchen Sie immer, seinen nächsten Schritt vorauszuahnen, bevor Sie in die Offensive gehen. Teilen Sie die Hausarbeit nicht halbe-halbe, sondern danach, wer was besser kann. Scheuen Sie sich nicht, Anreize zu schaffen, um das zu bekommen, was Sie wollen. Seien Sie offen dafür, ab und an als Verlierer aus einem Streit herauszugehen. Und legen Sie sich auch mal mit Wut im Bauch schlafen.
    Nachdem wir die Wirtschaftswissenschaft erschöpfend bearbeitet hatten, machten wir uns an den nächsten Punkt – die Liebe. Wir engagierten Profis, um eine » Ehe-Umfrage« durchzuführen, in der etwa 1000 Amerikaner mehr als 60 Fragen zu den Höhen und Tiefen ihres Ehelebens beantworteten. Wir wollten von ihnen wissen, wie sie es anstellen, ihre jeweiligen Partner dazu zu bekommen, Dinge zu tun, zu denen sie keine Lust haben (Antwort: Sex haben). Warum sie Sex haben, wenn sie keine Lust dazu haben (Antwort: um den Partner dazu zu kriegen, Dinge zu tun, zu denen er keine Lust hat). Ob sie seit der Heirat zu- oder abgenommen haben (Antwort: zugenommen). Wie viel sie aufs Alter hin sparen (Antwort: nicht genug) und wie viel sie gerne sparen würden (Antwort: weitaus mehr).
    Zu guter Letzt begaben wir uns auf Recherchereise durchs ganze Land, sammelten Tausende von Vielfliegermeilen, saßen unzählige Stunden im Auto und in fremden Wohnzimmern, wo wir von New York bis San Francisco, von Minneapolis bis Miami mit den unterschiedlichsten Paaren sprachen. Wir besuchten einen Ehe-Wochenend-Workshop in Seattle, bei dem wir die Experten John Gottman und Julie Schwartz-Gottman fragten, was eine funktionierende Beziehung ausmacht (die einmütige Antwort: » bedauerliche Vorfälle« auf sich beruhen lassen). Wir sprachen mit Bankern, Ärzten, Trainern, Autoren, Immobilienmaklern, Komikern, Anwälten, Lehrern, Architekten, Unternehmenschefs, Ingenieuren, Englischprofessoren, Bauarbeitern, Musikern, Hausfrauen und Müttern und Hausmännern. Wir baten Hunderte uns gänzlich unbekannte Personen ebenso wie einige enge Freunde, uns intime Details aus ihrem Privatleben zu verraten – was sie unter Beigabe eines guten Essens (und Bier!) auch wirklich taten! 2
    Als wir mit allem durch waren, waren wir überzeugt: Die Ökonomie ist der sicherste Weg zum Beziehungsglück. Zum Beispiel lassen sich die ewigen Streitigkeiten um die Hausarbeit ein für alle Mal lösen, sobald man
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