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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau
Autoren: Camilla Läckberg
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Die ganze Nacht? Okay, danke.«
    Er beendete das Gespräch. Es stimmte, alles stimmte. Mit einer vagen Theorie würde er jedoch nicht weit kommen. Er brauchte konkrete Beweise. Und bevor er die hatte, wollte er niemandem davon erzählen. Es bestand die Gefahr, dass man ihm nicht glaubte. Aber es gab einen Menschen, mit dem er reden konnte. Eine, die ihm weiterhelfen würde. Wieder griff er zum Telefon.
    Â»Liebling, ich weiß, du traust dich nicht, ans Telefon zu gehen, weil du glaubst, ich wäre böse auf dich oder wollte dich von irgendetwas abhalten. Aber ich habe gerade die Meerjungfrau gelesen und glaube, dass wir beide dieselbe Spur verfolgen. Ich brauche deine Hilfe. Also ruf sofort zurück, wenn du den Anrufbeantworter abhörst. Küsschen. Ich liebe dich.«
    Â»Das Material aus Göteborg ist jetzt da.«
    Er zuckte zusammen, als Annika in der Tür stand.
    Â»Habe ich dich erschreckt?«, fragte sie. »Ich habe angeklopft, aber du hast mich nicht gehört.«
    Â»Ich war mit den Gedanken woanders.« Er schüttelte sich.
    Â»Du solltest ins Gesundheitszentrum gehen und deine Werte überprüfen lassen«, sagte Annika. »Du siehst nicht gut aus.«
    Â»Nur ein bisschen müde«, murmelte er. »Super, dass die Unterlagen da sind. Da ich sowieso kurz nach Hause muss, nehme ich sie einfach mit.«
    Â»Sie liegen an der Rezeption.« Sie wirkte immer noch besorgt.
    Zehn Minuten später trat er mit dem Stapel Kopien von Annika in den Flur hinaus.
    Â»Patrik!«, rief Gösta ihm hinterher.
    Â»Ja?«, erwiderte er gereizter als beabsichtigt. Er wollte jetzt los.
    Â»Ich habe gerade mit der Frau von Erik Lind telefoniert. Louise.«
    Â»Ja?« Patrik konnte noch immer keine Begeisterung aufbringen.
    Â»Laut ihrer Aussage ist Erik dabei, das Land zu verlassen. Er hat alle Konten leer geräumt, die privaten und die geschäftlichen, und nimmt um siebzehn Uhr einen Flug von Landvetter.«
    Â»Wirklich?« Patriks Interesse war nun eindeutig geweckt.
    Â»Ich habe alles doppelt und dreifach überprüft. Was sollen wir deiner Ansicht nach jetzt tun?«
    Â»Schnapp dir Martin und fahre sofort mit ihm nach Landvetter. Ich organisiere telefonisch die nötigen Genehmigungen und bitte die Kollegen aus Göteborg, sich am Flughafen mit euch zu treffen.«
    Â»Mit dem größten Vergnügen.«
    Auf dem Weg zum Auto konnte sich Patrik ein Lächeln nicht verkneifen. Gösta hatte recht. Erik Lind ein Bein zu stellen war tatsächlich ein Vergnügen. Dann fiel ihm das Buch wieder ein, und sein Lächeln erlosch. Hoffentlich war Erica zu Hause, wenn er eintraf. Um das Ganze zu einem Abschluss zu bringen, brauchte er ihre Hilfe.
    Patrik hatte die gleichen Schlüsse gezogen wie sie. Das war ihr klar, sobald sie ihre Mailbox abgehört hatte. Aber er wusste nicht alles. Er hatte den Bericht von Kenneth noch nicht gehört.
    Sie hatte etwas in Hamburgsund zu erledigen gehabt. Sobald sie wieder auf der Straße war, gab sie Gas. Die Sache war eigentlich nicht dringend, aber sie hatte trotzdem das Gefühl, sich beeilen zu müssen. Es wurde Zeit, dass die Geheimnisse ans Licht kamen.
    Als sie in die Einfahrt bog, sah sie Patriks Auto. Sie hatte ihn angerufen und ihm mitgeteilt, dass sie unterwegs sei. Sie hatte auch gefragt, ob sie einen Abstecher zur Dienststelle machen sollte, aber nun war er schon zu Hause und wartete auf sie. Und auf das Mosaiksteinchen, das sie zur Lösung des Rätsels beitragen würde.
    Â»Hallo, Liebling.« Sie kam in die Küche und gab ihm einen Kuss.
    Â»Ich habe das Buch durch«, sagte er.
    Erica nickte. »Ich hätte es früher kapieren müssen. Aber ich habe nur unfertige Textfassungen gelesen. Und zwar mehrmals. Ich begreife nicht, wie ich das übersehen konnte.«
    Â»Ich hätte mich früher damit beschäftigen müssen«, sagte Patrik. »Magnus hat das Manuskript in der Nacht vor seinem Verschwinden gelesen. Vermutlich war es auch die Nacht vor seinem Tod. Christian hatte es ihm gegeben. Ich habe vorhin mit Cia gesprochen, und sie sagte, erstaunlicherweise habe er am Abend zu lesen begonnen und die ganze Nacht nicht aufgehört. Am nächsten Morgen fragte sie ihn, ob das Buch gut sei. Er wollte jedoch nichts dazu sagen, bevor er mit Christian gesprochen hatte. Das Schlimmste daran ist, dass wir bestimmt in unseren Notizen entdecken können, dass Cia es
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