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Mayday

Mayday

Titel: Mayday
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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abtransportiert werden sollten. Die Kleine und die Stewardess waren beide bewußtlos.«
    »Woher hast du gewußt, daß …?«
    »Wegen der Schwimmwesten! Beide hatten organgerote Schwimmwesten an. Und ich hab’ die Fernschreiben gefunden! Ich hab’ sie hier in der Tasche.« Metz klopfte sich an die Jacke. »Das bedeutet, daß unser Wort gegen ihres steht.«
    »Vielleicht.« Johnson sah sich um. Natürlich war es gut, daß sie die Fernschreiben hatten. Aber er wußte, daß sie Berry trotzdem erledigen mußten. Er wäre ein zu gewichtiger Belastungszeuge gewesen.
    »Wayne, sieh doch!« Johnson mußte sich beherrschen, um nicht aufzuschreien.
    »Ja! Die Schwimmweste!«
    Beide hasteten auf den Mann in der orangeroten Schwimmweste zu, der in der Nähe der Notrutsche lag.
    »Das muß Berry sein.«
    »Richtig!«
    Sie knieten neben dem Mann nieder. Er war bewußtlos und blutete aus Schürfwunden im Gesicht und an den Armen.
    »Was fangen wir mit ihm an?« erkundigte Metz sich. »Hier können wir ihn nicht erledigen.«
    Johnson sah sich um. Überall wimmelte es von Menschen. Im nächsten Augenblick konnten Sanitäter herüberkommen. »Ja, du hast recht. Wir müssen ihn fortschaffen.«
    »Zu gefährlich.«
    »Nein.« Johnson sah eine Möglichkeit. »Dort drüben werden Leute zum Abfertigungsgebäude gebracht. Siehst du’s?« Er zeigte auf die Gruppe, die er meinte.
    Sanitäter und Angehörige der Rettungsmannschaften stellten eine Gruppe von Überlebenden zusammen. Wer gehfähig war, wurde geführt; wer nicht selbst gehen konnte, wurde auf einer Krankenliege gefahren. Die Gruppe setzte sich in Richtung Abfertigungsgebäude in Bewegung.
    »Los, hol eine dieser Krankenliegen her! Aber beeil dich, sonst sind sie weg!«
    »Okay.« Metz rannte in die angegebene Richtung.
    Edward Johnson starrte den bewußtlos vor ihm liegenden John Berry an. Er sah ziemlich mitgenommen aus. Als er sich bückte, um Berry auf den Rücken zu drehen, stieß ihn einer der Überlebenden an. »He, paß auf!« knurrte Johnson.
    »Aaargh!« Der Passagier, ein Mann mittleren Alters, der eine zerrissene Hose und ein zerfetztes, blutbeflecktes Hemd trug, torkelte zurück und sank einige Schritte von Johnson entfernt langsam auf die Knie.
    Der Hirngeschädigte starrte Johnson unverwandt an. Man hätte glauben können, er ahne, daß dieser Mann versucht hatte, sie
    alle zu ermorden, anstatt sie heimzuholen. »Verschwinde!«
    »Aaargh!«
    Laß gut sein, ermahnte Johnson sich selbst. Hier war jedes Wort vergeudet. Er wußte, daß der andere ihn nicht verstehen konnte. Außerdem mußte er sich jetzt um Berry kümmern. Johnson hob den Kopf und stellte fest, daß Metz zurückkam.
    »So, hier ist eine Krankenliege.«
    »Okay, hilf mir, ihn aufzuladen.«
    Die beiden Männer hoben den Bewußtlosen hoch.
    »Er ist schwer.«
    »Laß ihn nicht fallen. Halt ihn gut an der Schwimmweste fest.«
    Sie legten ihn auf die Krankenliege und schnallten ihn mit den Gurten an.
    »Du schiebst ihn zum Abfertigungsgebäude, Wayne«, wies Johnson ihn an. Er sah sich um. Auch er brauchte irgendeinen Grund, um übers Vorfeld gehen zu können, denn zwei Männer, die eine einzige Liege schoben, konnten verdächtig wirken.
    »Aargh!« Der Hirngeschädigte rappelte sich auf und wankte auf ihn zu.
    Johnson erkannte seine Chance. Er ging dem Mann entgegen, legte ihm einen Arm um die Schultern und begann, ihn in Richtung Ankunftsgebäude zu dirigieren. »Wart auf uns, Wayne!« rief Johnson nach vorn.
    »Wer ist das?«
    »Das kann uns egal sein.«
    »Richtig.«
    Sie marschierten schweigend weiter. Metz schob die Krankenliege; Johnson stützte und führte den Hirngeschädigten.
    »Sollen wir ihm die Schwimmweste ausziehen?« schlug Metz vor. »Vielleicht kriegt sonst noch jemand raus, wer er ist.«
    Johnson sah nach vorn, wo die Überlebenden in einer langen Schlange zum Ankunftsgebäude geführt oder gefahren wurden.
    »Zu spät, Wayne. Das würde auffallen. Aber wir kommen auch
    so zurecht.«
    »Was hast du mit ihm vor, wenn wir im Gebäude sind?«
    »Ich hab’ einen Schlüssel zur Frachtabteilung. Dort gibt’s genügend leere Lagerräume, in denen wir uns mit ihm befassen können.«
    Metz fuhr zusammen. »Hör zu, Ed, so was hab’ ich noch nie getan. Versprichst du mir, daß du …?«
    »Keine Angst, ich erwarte nicht, daß du dir die Hände schmutzig machst.«
    Der Versicherungsmann gab keine Antwort. Sie holten die in die Länge gezogene Gruppe aus gehunfähigen Überlebenden, die
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