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Maxi "Tippkick" Maximilian

Maxi "Tippkick" Maximilian

Titel: Maxi "Tippkick" Maximilian
Autoren: Joachim Masannek
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Laser. Doch Willi ließ dieser Laser eiskalt.
    „Nein. Aber die Fußballweltmeisterschaft ist erst 2006! Das ist in drei Jahren“, antwortete er trocken und ruhig. „So lange haltet ihr das gar nicht aus!“

    „Ich lach mich tot!“, schoss Leon zurück.
    „Ach wirklich!“, konterte Willi. „Das wär aber gar nicht gut. Denn dann müssten wir die Hallen-Stadtmeisterschaft ohne dich spielen.“
    „Einen Moment!“, rief Leon und in diesem einen Moment stieben Funken aus dem Feuer in den Himmel hinauf, die wie Sternschnuppen glühten. „Einen Moment!“
    „Was hast du gesagt!?“ Vanessa sprang auf und dann standen wir alle.
    Nur Willi saß noch und schaute verschmitzt zu uns hoch.
    „Ihr habt richtig gehört. Es gibt eine Hallen-Stadtmeisterschaft!“
    Schlotterbein und Tarzanschrei! Was war das für eine kosmofantastische Nachricht! Wir schauten uns begeistert-entgeistert an und die Rauchwolken, die aus unseren Nasen und Mündern entwichen, tanzten wie Wattebäusche um uns herum. Doch die Nachricht war noch nicht komplett. Willis verschmitztes Lächeln erlosch.
    „Allerdings hat die Sache zwei Haken!“ Er kratzte sich an der Stirn.
    „Ja, und? Und wenn schon!“, trotzte Fabi entschlossen. Er war der Hakenspezialist in unserer Mannschaft. Für ihn gab es kein unlösbares Problem. Erst recht nicht, wenn es um die Hallen-Stadtmeisterschaft ging. „Schieß los! Worauf wartest du noch! Wo stecken die Haken?“, preschte er los.
    Willi schaute ihn an. Dann schob er die Baseballkappe tief in die Stirn und starrte ins Feuer. „Also: Erstens nehmen nur die besten zwanzig Mannschaften an der Hallenmeisterschaft teil. Das heißt, wir müssen uns am nächsten Wochenende qualifizieren. Und zweitens ist der Teufelstopf hoffnungslos vereist. Ja, und selbst wenn er nicht vereist wär, dann wär er noch längst keine Halle. Habt ihr schon mal in einer Halle gespielt? Verfluchte Hacke! Dagegen ist der Hexenkessel aller Hexenkessel so ruhig und so still wie der Mond.“
    Die Wattewolken, die zwischen uns tanzten, zerplatzten.
    „Seht ihr. Das sind die Haken“, seufzte Willi und stocherte ratlos im Feuer herum. „Ohne eigene Halle, in der wir bis zum nächsten Wochenende trainieren, haben wir nicht den Hauch einer Chance. Dann scheiden wir schon in der Qualifikationsrunde aus.“
    Wusch! Zack!
    Das war die Axt, die Träume zerstört. Niemand von uns besaß eine Turnhalle und einer nach dem anderen setzten wir uns wieder hin. Einer nach dem anderen stocherten wir in der Glut und suchten vergeblich nach einer Lösung. Da riefen Fabi und Leon einander plötzlich wie aus einem Mund zu: „Hey! Warte! Kann ich dich für einen Moment sprechen?“
    Sie sprangen auf und liefen zum Fluss. Erregt gestikulierten sie vor dem glitzernden Wasser, doch ihre Stimmen waren so leise, als sprächen sie vom größten Geheimnis der Welt. Schließlich fassten sie einen Entschluss.
    „Wir würden euch gern etwas zeigen!“, sagte Fabi und es fiel ihm nicht leicht.
    „Aber nur, wenn ihr unseren Anweisungen absolut folgt!“, forderte Leon. Und der Ton, mit dem er das sagte, ließ keinen Widerspruch zu.

Der Geheimtreffpunkt
    Wir sprangen auf unsere Räder, nahmen Willi auf seinem Mofa in unsere Mitte und rasten los. Leon und Fabi führten uns an. Sie jagten den Flusslauf hinab zu einer Furt, von der wir nicht wussten, dass es sie überhaupt gab. Wir galoppierten durch sie hindurch – Wände aus Wasser spritzten um uns herum zum Himmel empor – und dann verschwanden wir am anderen Ufer im Wald. Dort war es zerklüftet und wild. Trampelpfade führten die Felsen hinauf und hinab und als keiner von uns mehr wusste, wo er war, stiegen Fabi und Leon von ihren Rädern und stellten sie ab.
    „So, und jetzt verbindet euch die Augen!“, befahl Leon.
    „Was so-holl denn der Mist!“, schimpfte Deniz. „Ich weiß doch sowieso nicht ma-her, wo ich bin!“
    „Das ist kein Mist!“, rügte ihn Fabi. „Den Ort, zu dem wir euch bringen, kennen nur Leon und ich. Er ist unser Geheimtreffpunkt, ist das klar? Und er wird es auch bleiben! Selbst nach der Hallen-Stadtmeisterschaft.“
    „Und genau deshalb nehmt ihr jetzt eure Schals und verbindet euch die Augen“, wiederholte Leon seinen Befehl.
    „Sonst kehren wir auf der Stelle um! Basta und Schluss!“

    Noch einmal musterten wir unsere Anführer. Dann befolgten wir ihren Befehl. Gegenseitig verbanden wir uns die Augen und Leon und Fabi prüften mehr als genau, ob wir auch wirklich nichts sahen.
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