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Maulende Rebellen, beleidigte Zicken

Titel: Maulende Rebellen, beleidigte Zicken
Autoren: Annegret Noble-Fischer
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und verstehen, warum diese im Gegensatz zu Ihnen oft so frustriert, negativ und lustlos sind. Denn das, was Ihnen den ganzen Tag lang durch den Kopf geht, beeinflusst natürlich Ihre Gefühle, Ihre Laune und Ihre Lebenseinstellung.
    Viele Menschen mit geringem Selbstwertgefühl nörgeln ständig an sich herum und bezweifeln, dass sie auch nur eine einzige gute Eigenschaft haben. Wenn man diesen Menschen ein Kompliment macht oder sie für eine ausgezeichnete Leistung lobt, dann antworten sie schnell mit: »Ach, das war doch nichts« oder: »Ach was, so gut war das wirklich nicht, ich hätte mich eigentlich mehr anstrengen müssen.« Kennen Sie diese Antworten aus eigener Erfahrung? Dann ist es höchste Zeit, dass Sie beginnen, netter mit sich selbst umzugehen.

    Sie haben ja schon einen Tag lang aufgeschrieben, was Ihnen so durch den Kopf geht. Jetzt lassen Sie uns diese laufenden Kommentare einmal näher betrachten:
    • Was ist der häufigste Satz, den Sie über sich selbst sagen? Sagen Sie ihn nur leise in Ihrem Kopf oder auch ab und zu laut, sodass andere ihn hören können?
    • Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie eine Aufgabe erledigt haben?
    • Wie reagieren Sie auf Lob oder Komplimente?
    • Was denken Sie, wenn Sie einen Fehler gemacht haben oder einen Misserfolg erleiden?
    • Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie in den Spiegel schauen oder Fotos von sich selbst sehen?
    • Wenn jemand Sie bittet, sich in ein paar Worten selbst vorzustellen, was sagen Sie?
    • Wenn Sie morgens aufwachen, was ist Ihr erster Gedanke? Wenn Sie nachts nicht schlafen können, worüber denken Sie nach?
    • Was geht Ihnen durch den Kopf, während Sie diese Fragen beantworten? Wie fühlen Sie sich?
    Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie schlecht sie sich selbst behandeln, denn diese »Selbstgespräche« finden auf einer automatischen, oft unbewussten Ebene statt. Sich dieser negativen Botschaften bewusst zu werden, ist deshalb der erste Schritt, um sie zu verändern. Sie haben ja mittlerweile bemerkt und beobachtet, was Sie sich den ganzen Tag über erzählen und wie kritisch Sie oft mit sich selbst umgehen. Um dieses Bewusstsein zu vertiefen, fragen Sie sich mehrmals am Tag, was Ihnen gerade durch den Kopf geht. Am besten funktioniert das, wenn man eine bestimmte Tätigkeit als Auslöser für den Gedankencheck benutzt. Halten Sie jedes Mal inne und fragen Sie sich, was Ihnen durch den Kopf geht, wenn Sie beispielsweise auf die Uhr schauen, wenn Sie aufstehen, sich hinsetzen, auf die Toilette gehen, sich die Hände waschen, eine Treppe hinuntergehen usw. Wählen Sie eine Tätigkeit, die Sie etwa acht- bis zwölfmal am Tag ausführen, und stellen Sie sich jeweils eine der folgenden (oder ähnliche) Fragen:Was denke ich gerade? Tue ich mir mit diesen Gedanken etwas Gutes? Wie behandele ich mich gerade?
    Was haben Sie entdeckt? Wie gehen Sie mit sich um? Falls Sie entdeckt haben, dass Sie sehr streng mit sich sind, sich für die kleinsten Fehler furchtbar beschimpfen, sich ständig kleinmachen und sich schwer verzeihen können, dann wird es Ihnen auch sehr schwerfallen, Ihrem Kind dabei zu helfen, eine gesunde Identität zu entwickeln.
    Was können Sie tun, um netter mit sich selbst umzugehen und ein ausgewogeneres Leben zu führen? Die nächsten Aufgaben werden sich mit diesen Fragen beschäftigen.
    Warum geht man oft so unfreundlich mit sich selbst um? Glaubt man damit zu erreichen, »gerechter« zu werden? Glaubt man auf diese Weise das Leben besser in den Griff zu bekommen und mögliche Fehler zu vermeiden? Leider passiert oft das Gegenteil: Menschen, die sehr streng mit sich selbst sind, büßen normalerweise viel Lebensqualität ein. Sie entwickeln Angst vor den vernichtenden Kommentaren und dem Gefühl von Hilflosigkeit, wenn alles, was sie tun, nicht gut genug ist. Sie vermeiden deshalb neue Erfahrungen und haben Schwierigkeiten, sich zu motivieren. Menschen, die lernen, nachsichtiger mit sich selbst zu sein und sich zu ermutigen, statt sich fertigzumachen, haben sehr viel mehr Mut und Kraft, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen.
    Glauben Sie nicht alles, was Sie sich sagen. Werden Sie ein kritischer Zuhörer. Genau wie bei Ihrer Analyse der automatischen Gedanken, benutzen Sie die folgende Tabelle, um Ihre innere Stimme herauszufordern und negative Selbstgespräche in positive umzuwandeln. Schreiben Sie 20 Sätze auf, die Ihnen Ihre innere Stimme in der letzten Aufgabe
wiederholt gesagt hat. Dann
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