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Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)
Autoren: Annette Langen
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diesem Teich finden. Ich schwamm zu der kleinen Insel zurück, kletterte die glitschige Böschung hinauf und zerrte mit zitternden Fingern mein Handy aus der Hosentasche. Es hatte keinen Empfang!
    »Scheiße, Scheiße«, schrie ich und zog meinen Turnschuh an. Ich würde ins Dorf laufen und Hilfe holen müssen. Aber ich zitterte so und bis ich im Dorf war, war wahrscheinlich schon alles zu … Mit ungeschickten Händen nahm ich den zweiten Turnschuh und wollte ihn anziehen.
    Da tauchte Mats vor der Insel auf. »Mathilda, was ist denn?«, rief er.
    »Mats, bist du blöd?«, schrie ich und schmiss meinen Turnschuh nach ihm.
    Mats fing ihn gekonnt auf. »Was…«
    Dann sah ich nichts mehr, denn ich drehte mich um und heulte wie selten zuvor. Irgendwie hatte ich kein bisschen Kraft mehr, ich sackte auf mein Handtuch, legte meinen Kopf auf die Knie und weinte. Dann merkte ich, dass Mats sich neben mich setzte.
    »Ich habe gedacht, du seiest ertrunken«, schluchzte ich. »Und ich habe nach dir gesucht, konnte aber unter Wasser nichts sehen.« Nun heulte ich noch mehr.
    Mats legte seinen Arm um mich. »Oh Gott, Mathilda, das wollte ich doch nicht. Ich habe nicht gemerkt, dass ich so lange getaucht bin. Beim Wasserball sind wir oft lange unter Wasser.«
    So saßen wir, bis ich nicht mehr schluchzte. Mats’ Arm lag um mich und ich lehnte meinen Kopf einfach an seinen Hals und seine Brust. Es war sehr beruhigend, ihn neben mir zu spüren. Als ich wieder normal atmen konnte, sagte ich: »Mach das nie wieder, Mats! Ich – ich hatte solche Angst, und hier war kein Handyempfang, und ich dachte, bis ich im Dorf bin, ist es zu spät.« So stammelte ich vor mich hin.
    »Mathilda, es tut mir furchtbar leid«, hörte ich Mats’ Stimme. »Ich bin ein Vollidiot.«
    »Und ich erst«, murmelte ich, immerhin hatte ich ihn mit meinem Turnschuh beworfen. Verlegen zog ich den anderen Turnschuh wieder aus. Meine Füße und Knöchel waren von der Uferböschung schlammbraun und meine Chucks nun auch. Aber das war jetzt egal. Ich holte Luft und sagte leise: »Also, das mit dem Schuh, das tut mir leid.«
    »Guter Wurf«, meinte Mats grinsend. »Hast du mal überlegt, Handball zu spielen?«
    »Na warte«, rief ich, zwickte ihn und sprang schnell ins Wasser, bevor er mich zurückzwicken konnte. Vor allem wollte ich nicht, dass Mats mich so mit rot verheulten Augen sah.
    Mats sprang auch ins Wasser, und ich glaube, er ließ mir einen Vorsprung. Wir schwammen ein paarmal rund um die Insel, aber dann versteckte ich mich unter dem Steg und spritzte ihn nass, als er vorbeikam. Und Mats tat so, als würde er vor mir flüchten.
    Später saßen wir zum Trocknen auf der Insel, aber wir hatten nicht besonders viel Ruhe, denn nun kamen so dicke schwarze Stechmücken. Ich bekam drei Stiche und Mats fünf und schließlich traten wir den Rückzug an.
    Bevor wir von der Insel gingen, sagte er leise: »Warte mal, Mathilda, du hast da noch Gras in den Haaren.« Er strich ganz vorsichtig über meine Locken und zog einen Grashalm heraus. Dann drehte er sich schnell um und lief über den Steg. Etwas war anders, aber ich weiß nicht so genau was.

Pyjamaparty bei Linn

    M athilda ist ja kaum noch zu Hause«, erklärte Friederike neidisch, als ich abends mit meiner Übernachtungstasche, Isomatte und meinen Schlafsack zu Linn hinüberlief.
    Meine Mutter rief mir noch hinterher: »Vergesst nicht, etwas zu schlafen, sonst …« Aber das ›sonst‹ hörte ich nicht mehr, da war ich längst auf der anderen Straßenseite. Linn öffnete mir die Tür, bevor ich klingeln konnte.
    »Hi, Mathilda«, wisperte sie und umarmte mich zur Begrüßung. »Philippa kommt etwas später, sie reitet noch Donner.«
    »Warum wisperst du?«, flüsterte ich zurück.
    Linn deutete nach oben. »Wir müssen im Flur leise sein, sonst werden die Kleinen wach.«
    Doch schon ging im ersten Stock eine Tür auf. Emmi und Cara huschten in ihren Nachthemden an die Treppe. »Du, Mathilda«, rief Emmi, ziemlich munter, »bringst du uns heute wieder ins Bett?«
    »So richtig mit ›heia, popeia‹?«, fügte Cara sehr unternehmungslustig hinzu. Bevor sie mehr verraten konnte, sagte ich schnell: »Und wie, das mache ich jetzt sofort!«, stellte meine Sachen ab und flitzte die Treppe hinauf.
    Als ich etwas später wieder hinunterkam, hatten mir die beiden Kleinen so ziemlich alles erzählt, was sie heute erlebt hatten, und auch verraten, dass Mats heute bei einem Freund übernachtete. Davon hatte er mir ja gar
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