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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe
Autoren: Deborah Martin
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hängen lassen!“
    Emily schreckte vor der Bosheit in seiner Stimme zurück, aber Jordan stellte sich zwischen sie und Nesfield. „Lassen Sie sie in Ruhe, oder ich bringe Sie um, das schwöre ich. Und wenn Sie jemals wieder so mit ihr sprechen . . .“
    „Tun Sie, was Sie wollen, Blackmore. Sie können mich nicht davon abhalten, Emily und ihren Vater zu ruinieren.“ Lord Nesfields Stimme klang jetzt teuflisch. „Ich glaube kaum, dass Sie mich davon abbringen wollen, wenn Sie die Wahrheit über dieses kleine Luder erfahren. Sie hat nämlich ihre Mutter umgebracht.“
    „Das habe ich nicht!“ rief Emily zur gleichen Zeit, als Jordan schrie: „Das ist mir gleich.“
    Beide blickten sich verblüfft an.
    „Du hast es nicht?“ fragte er.
    „Hast du tatsächlich geglaubt, dass ich es getan habe?“ „Nun, ich . . . ich . . . Mein Diener fuhr nach Willow Crossing und fand heraus . . . Das heißt, ich habe daraus die Schlussfolgerung gezogen . .Nachdem er bemerkte, dass er so nicht weiterkam, meinte er schließlich entschlossen: „Es würde keinen Unterschied machen. Sie hatte große Schmerzen, und du besitzt ein weiches Herz. Ich verstehe das. Ich . . .“
    „Lass es gut sein“, sagte sie, während sie ihn befreit anlächelte. Eigentlich hätte sie wütend sein müssen, da er sie eines Mordes für fähig hielt, aber er kannte offenbar die Umstände. Jeglicher Zorn, den sie sonst vielleicht verspürt hätte, wurde durch das beseligende Gefühl verdrängt, dass er ihr ein großes Opfer hatte bringen wollen, selbst unter der Annahme, dass sie am Tod ihrer Mutter schuld war.
    Ihr wurde vor Freude beinahe schwindlig. „Jordan, ich habe sie nicht umgebracht“, erklärte sie leise.
    Ihr Vater blickte Nesfield finster an. „Nein, das hat sie nicht. Meine Frau hat sich selbst das Leben genommen.“ Diese Worte brachten alle zum Schweigen. Auch Emily war verblüfft, sie aus dem Mund ihres Vaters zu hören. Dieser war sich nun der Aufmerksamkeit aller sicher und meinte: „Was noch wichtiger ist - ich kann es auch beweisen. “ Er griff in seine Tasche und holte ein gefaltetes Blatt Papier heraus. „Sehen Sie, meine Frau hinterließ mir einen Abschiedsbrief. “
    Erneut verspürte Emily eine unglaubliche Erleichterung. Sie fühlte sich zwar immer noch schuldig, weil es ihr Laudanum gewesen war, das ihre Mutter umgebracht hatte. Aber es war etwas anderes, wenn man wusste, dass sie nicht einfach einen plötzlichen Schmerzensanfall erlitten und deshalb zu viel von der von Emily zurückgelassenen Medizin eingenommen hatte. Die ausführliche Erklärung, die von ihrer Mutter in ihrem Brief hinterlassen wurde, bewies, dass sie ihren Tod geplant hatte. Emily konnte ihr das nicht vorwerfen und auch nicht sich selbst.
    „Was soll das heißen?“ fragte Nesfield misstrauisch. „Sie haben niemals etwas über einen Brief gesagt.“
    Das Gesicht ihres Vaters rötete sich. „Ich weiß. Das stellte sich auch nicht nur als Sünde, sondern auch als ein schrecklicher Fehler heraus.“ Er zögerte, als wäre er nicht bereit, zu viel von seinen eigenen Beweggründen vor fremden Menschen zu enthüllen.
    Dann seufzte er, da er einsah, dass ihm keine Wahl blieb. „An jenem Tag ihres Todes, als ich nach Hause kam und Sie und Emily mit meiner armen Phoebe fand, war ich völlig verstört. Ich floh in mein eigenes Zimmer und dort fand ich den Brief auf dem Toilettentisch. Phoebe hatte sich wohl aus ihrem Krankenbett gequält, um sich bis in mein Zimmer zu schleppen.“
    Emily eilte an die Seite ihres Vaters, da sie sein ganzes Leid spürte. Er lehnte sich an sie. „Meine erste Reaktion war Entsetzen. Phoebe hatte eine Todsünde begangen. Sie war für immer verdammt.“
    Er hielt einen Augenblick inne, da ihn wieder die Trauer überkam. „Noch schlimmer war das Wissen, dass ihr Schmerz so groß gewesen war, dass sie sich zu einer unvorstellbaren Handlung gezwungen sah. “
    Er blickte in das Gesicht seiner Tochter. „Dann begann ich, an andere Folgen zu denken. Ich wurde egoistisch. Wenn Phoebes Freitod bekannt geworden wäre, hätte man mich ehrlos entlassen. Ich hätte unseren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen können. Was wäre dann mit meiner Tochter geschehen?
    Es wäre beinahe unmöglich für sie geworden, jemals zu heiraten oder ein Leben in Frieden zu führen.“ Er hielt inne und hob den Kopf. „Ich bin nicht stolz darauf, aber ich glaube nicht, das es falsch war, diese Dinge in Betracht zu ziehen. Deshalb entschloss ich
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