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Maskenball Um Mitternacht

Maskenball Um Mitternacht

Titel: Maskenball Um Mitternacht
Autoren: Candace Camp
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geschenkt.
    „Aber er wird mich niemals bitten, seine Frau zu werden“, fuhr Callie fort. „Das weiß ich.“
    „Bist du sicher?“, fragte Francesca. „Er muss doch begriffen haben, dass seine Schwester sich diesen teuflischen Plan ausgedacht hat. Sie wollte nicht nur dich in eine kompromittierende Situation bringen, sie hatte auch dafür gesorgt, dass Rochford auftaucht und dich inflagranti ertappt! Und dann hatte sie auch noch die Stirn, mit der geschwätzigsten Klatschbase von ganz London im rechten Moment zu erscheinen. Selbst ich bin entsetzt über ihr boshaftes Ränkespiel, und ich dachte, ich hätte sie schon vor Jahren durchschaut.“
    „Natürlich hat er das begriffen, aber er will nicht schlecht von ihr denken, weil er glaubt, er habe ihr sehr viel zu verdanken. Er erzählte mir gestern Nacht, wie sie sich nach dem frühen Tod der Mutter seiner annahm, dass sein Vater ein abscheulicher Tyrann war und Daphne den kleinen Bruder vor ihm zu beschützen versuchte. Was immer sie sich auch zuschulden kommen lässt, ich glaube nicht, dass Brom bereit wäre, mit ihr zu brechen. Selbst wenn, wie könnte er die Schwester eines Mannes heiraten, den er seit so vielen Jahren hasst? Er hat Zweifel an ihrer Geschichte über Sinclair, das habe ich gespürt. Aber er will nicht einsehen, dass sie ihn belogen hat.“
    „Sie hat eine erstaunliche Gabe, Männer um den kleinen Finger zu wickeln und zu täuschen“, bemerkte Francesca mit leiser Bitterkeit. „Dennoch: Liebe ist eine Himmelsmacht.“
    „Ich sagte nicht, dass er mich liebt, nur, dass ich ihn liebe“, entgegnete Callie, und die Tränen liefen ihr wieder über die Wangen.
    „Ich weiß doch, wie er dich ansieht“, wandte Francesca ein.
    „Das ist Verlangen, nicht Liebe“, widersprach Callie. „Er hat nie gesagt, dass er mich liebt. Und ich fürchte, ich werde ihn nie wiedersehen.“
    Ihre letzten Worte wurden von neuen Tränen erstickt. Francesca legte den Arm um Callies Schultern und zog sie an sich. Callie barg das Gesicht an ihrem Busen und wurde von haltlosem Schluchzen geschüttelt.

18. KAPITEL
    Es dauerte lange, ehe Callies Tränen versiegten, doch schließlich richtete sie sich auf, trocknete sich die Wangen und stieß einen tiefen Seufzer aus.
    „Verzeih bitte. Nun habe ich mich schon zum zweiten Mal bei dir ausgeweint“, erklärte sie schuldbewusst. „Du musst mich für eine richtige Heulsuse halten.“
    „Nein. Ich weiß, dass du eine sehr schwere Phase durchmachst. Auch in meinem Leben hat es Zeiten gegeben, in denen ich nur geweint habe“, tröstete Francesca sie und tätschelte ihre Hand. „Du musst dich nicht entschuldigen.“
    „Vielen Dank.“ Callie brachte ein zaghaftes Lächeln zustande. „Und danke auch für das, was du für mich getan hast. Du hast mich vor einer grässlichen Schande bewahrt. Und ich fürchtete schon, Brom und Sinclair würden einander umbringen.“
    „Welch ein Segen, dass ich rechtzeitig zur Stelle war.“
    „Wie kam das eigentlich?“, fragte Calle. „Ich dachte, ich sehe einen Geist, als du plötzlich vor mir standest.“
    „Bei meiner Rückkehr vom Besuch bei der Duchess of Chudleigh empfing Fenton mich mit deiner Nachricht und sagte, Rochford sei schwer verletzt und nannte mir den Ort, zu dem du in höchster Eile aufgebrochen bist. Also reiste ich dir unverzüglich nach.“
    „Hattest du den Verdacht, dass es eine Falle war?“
    „Nein, nicht im Geringsten. Mir war nur klar geworden, dass Daphne hinter Lady Odelias Einladung steckte, weil die alte Dame sich auf der Fahrt verplapperte. Sie meinte, ‚die gute Daphne‘ habe recht gehabt, dass ich mich nicht für den Besuch begeistern würde, aber wenn Lady Odelia mir vor Augen hielte, wie sehr meine Mutter meinen Besuch bei ihre Patentante befürworten würde, könnte ich nicht ablehnen. Du kannst dir vorstellen, wie mir zumute war. Wäre Daphne in der Nähe gewesen, hätte ich sie geohrfeigt. Aber mir blieb nichts anderes übrig, als meinen Groll zu schlucken und zu lächeln. Ich habe allerdings nicht durchschaut, was sie wirklich geplant hatte. Ich nahm lediglich an, sie wollte mir einen Streich spielen, um schadenfroh über mich lachen zu können.“
    „Verstehe“, sagte Callie sinnend. „Dann galt deine Sorge also Sinclair, da du befürchten musstest, er sei tatsächlich schwer verletzt. Du hast ihn gern, nicht wahr?“
    Francesca stutzte, schien um eine Antwort verlegen. Sie sah Callie einen Augenblick stumm an, dann straffte sie die
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