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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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nehm für die beiden üblen Gesellen, die es sich in den weichen Polstern bequem gemacht hatten. Danielle nahm daher an, dass die Kutsche Oliver gehörte, und fragte sich, ob er nicht nur Rafe, sondern auch sie selbst umbringen wollte.
    Während sie durch die dunklen Straßen fuhren, schwieg sie, doch ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander, als sie über- legte, wie sie Rafe helfen konnte. Einen nach dem anderen ver- warf sie ihre Pläne jedoch wieder und kam zu dem Schluss, dass sie einfach darauf würde warten müssen, was als Nächs- tes geschah. Aber sie hatte nicht vor, untätig dabei zuzusehen, wie diese Männer ihren Ehemann umbrachten.
    Kein Preis würde ihr zu hoch sein, um Rafe zu retten.

Nur wenige Minuten später verlangsamte der Wagen seine Fahrt, bevor der Kutscher die Bremse zog und ihn ganz zum Stehen brachte.
    Danielle zog ihren Umhang fester um sich, als die Tür geöff- net wurde und einer ihrer beiden Begleiter sie mit dem Lauf seiner Pistole hinausdrängte.
    „Steigen Sie aus. Aber wenn Sie versuchen abzuhauen, drü- cke ich ab."
    Der Bärtige folgte ihr dicht auf den Fersen, als sie die eiser- nen Trittstufen hinunterstieg. Sie konnte den Lauf der Pistole zwischen ihren Rippen spüren, als sie den Weg einschlugen, der zur Anhöhe hinaufführte. Unablässig überlegte Danielle, wie sie entkommen und Rafe warnen könnte. Doch sie wusste nicht einmal, wo er gerade war oder aus welcher Richtung er in den Park kommen würde.
    Sie zweifelte keinen Augenblick daran, dass er kam. Rafe war ein Ehrenmann, der das Leben seiner Frau trotz allem, was zwischen ihnen vorgefallen war, verteidigen würde. Sie musste einfach warten, bis er hier war, und würde ihm dann auf jede nur erdenkliche Weise helfen.
    „Dort hinauf." Mit seiner Pistole drängte der Bärtige sie weiter, den Hügel ganz hinauf, wo eine mächtige, alte Eiche stand und ein eisiger Wind über den Rasen peitschte. Als sie den Baum erreicht hatten, blieb sie kurz stehen und sah sich in der Dunkelheit suchend nach dem Mann um, den sie einmal für ihren Freund gehalten hatte - Oliver Randall.
    Doch stattdessen trat aus dem Schatten ein Mann hervor, den Danielle nicht kannte. Er war Ende dreißig, attraktiv und gut gekleidet. Dann bemerkte sie eine weitere Gestalt, und Danielle erstarrte, als sie sich völlig unerwartet einer Frau ge- genübersah.
    „Nun ist es also so weit." Die Frau war ganz in Schwarz ge- kleidet, und von ihrem Hut hing ein dunkler Schleier, der ihr Gesicht jedoch nicht ganz verdeckte. Sie war ein wenig kleiner als Danielle, etwas kräftiger und hielt sich mit derselben wür- devollen Autorität wie ein Mann.
    Danielle hatte sofort die Marchioness of Caverly erkannt, Oli- ver Randalls Mutter.
    „Sie sind es gewesen - und nicht Ihr Sohn."
    „Dank Ihres Mannes ist mein Sohn nicht mehr der Mann, der er einmal war. Ich sehe mich daher gezwungen, an seiner Stelle

zu tun, wozu er selbst nicht mehr in der Lage ist."
    „Sie beabsichtigen, Rafael zu ermorden?"
    Die Marchioness verzog angewidert das Gesicht. „Bevor der Morgen anbricht, werden Sie beide tot sein."
    Danielle lief es eiskalt über den Rücken. Mit jeder Faser ihres Körpers konnte sie den Hass der anderen Frau spüren und zwei- felte nicht im Geringsten daran, dass die Marchioness sich erst dann zufriedengeben würde, wenn sie und Rafe beide nicht mehr lebten.
    Danielle sah sich nach etwas um, das ihr als Waffe dienen könnte. Sie hoffte inständig, dass Rafe nicht kam.
    Doch tief in ihrem Innern wusste sie, dass er sie nicht im Stich lassen würde.
    Ihr Herz schmerzte, wenn sie daran dachte, dass sie ihm doch nur hatte ersparen wollen, weiterhin mit einer Frau verheira- tet zu sein, die ihm keine Kinder schenken konnte - und somit auch nicht den Erben, den er so dringend brauchte. Doch statt die Zukunft seiner Familie zu retten, hatte sie sein Leben in höchste Gefahr gebracht.
    Auf einmal hörte sie auf dem Weg den vertrauten Laut von Rafes weit ausholenden Schritten.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Hastig sah sie sich um, aber sie wusste nicht, wie sie entkommen sollte, und auf der Anhöhe gab es nichts, wo sie sich hätte verstecken können.
    „Geh zurück, Rafael! Es ist eine Falle!"
    Ein harter Schlag ins Gesicht ließ sie taumeln und gegen den Stamm der alten Eiche sinken.
    „Sei ruhig, du Miststück, oder ich werde dich gleich zum Schweigen bringen!"
    Danielle lag zitternd am Boden. Sie atmete tief durch und versuchte, wieder aufzustehen. Sie
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