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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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Warum bringst du die Laken nicht schon nach unten? Mrs. Wiggs wartet bestimmt schon darauf, und sie braucht si- cher Hilfe in der Waschküche."
    Claires Gesicht wurde von ihrem strahlenden Lächeln er- hellt. „Aber natürlich." Als sie das Zimmer verließ, streifte sie den Earl wie ein leichter Sommerwind, und er sah ihr nach, wie sie anmutig davoneilte.
    „Ich versichere Ihnen, dass Sie sich keine Sorgen um Claire zu machen brauchen."
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Tory zu und lächel- te leicht. „Nein, mir scheint, dass Sie das bereits in ausreichen- dem Maße tun."
    Tory verließ ohne eine Antwort das Zimmer. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie spürte ein seltsames Ziehen im Bauch. Es wird meine Angst davor sein, dass wir unsere An- stellung verlieren könnten, sagte sie sich. Doch als sie im Vo- rübergehen einen letzten Blick auf den gut aussehenden Earl warf, fragte sie sich, ob ihre Empfindungen nicht doch eine ganz andere Ursache hatten.
    Die vergoldete Uhr auf dem Kaminsims schlug Mitternacht. Cord, der an seinem Schreibtisch saß, nahm es kaum wahr. Die silberne Öllampe warf einen hellen Lichtschein auf die Ge- schäftsbücher, die er nach dem Abendessen durchzusehen be- gonnen hatte. Während er sich erschöpft mit der Hand über die Augen fuhr und sich in seinem Stuhl zurücklehnte, dachte er über seine bisherigen Anstrengungen nach, den Familienbesitz aus den roten Zahlen zu holen.
    Bis zu dem Tag, an dem sein Vater starb, hatte er sich keine Vorstellung davon gemacht, wie schlecht es um die Finanzen bestellt war. Stattdessen war er vor allen Dingen daran inte- ressiert, sich mit seinen Freunden zu vergnügen, zu trinken, zu spielen und Frauen nachzustellen.
    Dann hatte sein Vater einen Hirnschlag erlitten und war

zwei Monate später gestorben. Die ganze Verantwortung, die mit Titel und Familienbesitz einhergingen, ruhte seitdem auf Cords Schultern. Nichts hatte ihn auf diese Aufgabe vorberei- tet.
    In den zwei Jahren, die seitdem vergangen waren, hatte Cord sich oft gefragt, ob sein Vater noch leben könnte, wenn er von ihm mehr Unterstützung erfahren hätte. Zusammen wäre es ihnen vielleicht gelungen, die finanziellen Probleme in den Griff zu bekommen. Doch so hatte sein Vater die ganze Last al- lein zu tragen gehabt...
    Doch nun war es zu spät, und seine Schuldgefühle bestärk- ten Cord in seinem Vorhaben, endlich zu tun, womit er längst hätte beginnen sollen.
    Er seufzte und lauschte kurz dem gleichmäßigen Ticken der Uhr in seinem stillen Arbeitszimmer. An der Wand sah er sei- nen eigenen Schatten, als er sich wieder über den Schreibtisch beugte. Erfreulicherweise waren seine bisherigen Unterneh- mungen von Erfolg gekrönt gewesen. Die verschiedenen Inves- titionen, die er in den letzten zwei Jahren getätigt hatte, brachten so viel ein, dass er dringend notwendige Reparaturen auf seinen drei Gütern bezahlen sowie in viel versprechende neue Anlagen investieren konnte.
    Aber das allein reichte noch nicht. Cord glaubte, so tief in der Schuld seines Vaters zu stehen, dass er sich vorgenommen hatte, den Familienbesitz nicht nur zu sanieren, sondern zu bislang ungeahnten Höhen zu führen. Sein Plan schien ihm durchaus realisierbar, denn zum einen hatte er festgestellt, dass er Talent für finanzielle Belange zu haben schien, und zum anderen war er entschlossen, eine reiche Erbin zu heira- ten, die zum Familienvermögen beisteuern würde.
    Cord zweifelte nicht daran, dieses Ziel zu erreichen, denn er hatte Erfolg bei Frauen. Sie mochten ihn, und er mochte sie, ob sie nun jung oder alt waren, dick oder dünn, arm oder reich. Er hatte bereits eine engere Auswahl möglicher Kandidatinnen getroffen, und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war, musste er sich nur noch entscheiden, welche der jungen, at- traktiven Erbinnen er letztendlich heiraten wollte.
    Da er gerade an Frauen dachte, kam ihm das hübsche blon- de Hausmädchen in den Sinn, das seit heute unter seinem Dach lebte. Noch nie zuvor hatte er eine Bedienstete verführt, geschweige denn ein Mädchen, das so offensichtlich unschul- dig war; bei der schönen Claire hingegen geriet er in Versu-

chung, eine Ausnahme zu machen. Er würde sich natürlich um sie kümmern, ihr ein komfortables Stadthaus einrichten und einen großzügigen Unterhalt zahlen, damit sie auch für ihre äl- tere Schwester sorgen konnte.
    Ihm schien diese Idee für alle Beteiligten von Vorteil zu sein.
    Es war Montag und Torys erster offizieller
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