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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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hatte eine Vase mit Rosen entdeckt und schien ganz in die Betrachtung einer hellroten Knospe versun- ken zu sein.
    Die andere Schwester hingegen beobachtete ihn mit offen- sichtlichem Misstrauen. Freundlich lächelte er sie an, während er überlegte, wie lange es wohl brauchte, die blonde Schönheit in sein Bett zu locken.
    „Nun, Mylord, Sie erwähnten eine freie Stelle."
    Er versuchte, seine Aufmerksamkeit auf die dunkelhaarige Schwester zu richten - wie hieß sie doch gleich? Velma oder Valerie oder ...? Victoria, ja genau. Er ließ seinen Blick über sie schweifen. Sie war kleiner als Claire, wenn auch nicht zu klein, und bei weitem nicht so zerbrechlich. Victoria wirkte handfest und resolut, und allem Anschein nach fühlte sie sich als Beschützerin ihrer Schwester.
    „Meine Haushälterin Mrs. Mills hat vor einigen Tagen ge- kündigt, und ich suche noch eine passende Nachfolgerin für sie." Victoria Temple war viel zu jung für eine solche Stelle,

was ihr wohl bewusst war. Dennoch war er sich sicher, dass sie zusagen würde. „Vielleicht hätten Sie Interesse."
    Ihm entging nicht die Erleichterung, die sich auf ihrem Ge- sicht abzeichnete, und verwundert stellte er fest, wie sehr ihn das berührte.
    „Ja, Mylord, ich bin sehr interessiert. Ich habe bereits zuvor ähnliche Arbeiten verrichtet und denke, dass ich der Aufgabe gewachsen bin."
    Ihm war bisher nicht aufgefallen, dass sie attraktiv war. Ob- wohl sie nicht über die atemberaubende Schönheit ihrer Schwester verfügte, war ihr Gesicht fein gezeichnet, ihre dunklen Brauen schwangen sich über lebhafte grüne Augen, ihre Nase war gerade und ihr Kinn fest. Ein sehr trotziges Kinn, dachte er leicht amüsiert.
    „Und was ist mit meiner Schwester? Ich fürchte, ich werde die Stelle nicht annehmen können, wenn Sie nicht auch eine Beschäftigung für Claire haben."
    Er hörte die Anspannung in ihrer Stimme. Es war offensicht- lich, dass sie die Anstellung dringend benötigte, und anschei- nend war es ihr noch nicht in den Sinn gekommen, dass Ciai- re der Grund ihrer Einstellung gewesen war.
    „Als Haushälterin können Sie über Personalfragen frei ent- scheiden. Ein weiteres Zimmermädchen wäre sicher nützlich. Ich werde Mrs. Mills rufen, damit sie Sie mit dem Haus und Ih- ren Aufgaben vertraut machen kann. Da dies ein Junggesel- lenhaushalt ist, werde ich Sie am besten als Mrs. Temple vor- stellen."
    Es war Victoria anzusehen, dass ihr die Notwendigkeit die- ses Vorwands Unbehagen bereitete.
    „Das wäre sicher angemessen. Claire würden Sie dann mit ihrem zweiten Namen als Miss Marion anreden."
    Brant nickte und bedeutete Timmons, Mrs. Mills zu holen. Die rundliche Haushälterin fand sich einige Minuten später ein, woraufhin sie alle Anwesenden argwöhnisch betrachtete.
    „Mrs. Mills, das ist Mrs. Temple", stellte Cord Tory vor. „Von Montag an wird sie Ihre Stelle übernehmen."
    Die Haushälterin runzelte die Stirn. „Ich dachte, dass Mrs. Rathbone ..."
    „Und ich sage Ihnen nun, dass Mrs. Temple Ihre Nachfolge- rin wird. Das ist ihre Schwester, Miss Marion, ein neues Zim- mermädchen."
    Mrs. Mills schien über die Regelung nicht glücklich zu sein,

aber sie nickte einlenkend und bedeutete den beiden jungen Krauen, ihr zu folgen.
    „Wir bringen erst einmal Ihre Schwester unter", erklärte die Haushälterin Tory, als sie neben ihr die Treppe hinaufging. „Später zeige ich Ihnen Ihr Zimmer. Es ist im Untergeschoss, gleich neben der Küche."
    „Komm, Claire", ermahnte Tory ihre Schwester, die noch immer in den Anblick der Rosen versunken war. „Mrs. Mills zeigt uns unsere Zimmer." Obwohl ihre Worte an Claire gerich- tet waren, richtete sie ihre Augen auf Cord, und er glaubte, in ihrer Stimme einen warnenden Unterton zu hören.
    Die Vorstellung einer Bediensteten mit Widerspruchsgeist erheiterte ihn außerordentlich. Zum ersten Mal seit Wochen war er in Gedanken nicht ausschließlich mit seiner Arbeit oder der Sorge um Ethan befasst.
    Er warf einen letzten Blick auf die engelsgleiche Schwester, die ihren vornehmen Kopf gesenkt hielt und das Muster des Teppichs begutachtete. Cord sah eine Locke silberblonden Haares ihre Wange umspielen und spürte eine vertraute männ- liche Regung. Er lächelte, als er sich ausmalte, was die Zu- kunft für ihn bereitzuhalten schien.
    Dann erinnerte er sich an die Aktenberge, die ihn auf seinem Schreibtisch erwarteten, und das Lächeln verging ihm. Mit ei- nem tiefen Seufzer eilte er in Richtung seines
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