Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Marter: Thriller (German Edition)

Marter: Thriller (German Edition)

Titel: Marter: Thriller (German Edition)
Autoren: Jonathan Holt
Vom Netzwerk:
dieses Mal würde er ausreichend Gewichte an den Leichnam hängen.
    Doch sie hatte keinen Schimmer, weshalb er mit Holly und ihr nicht einfach das Gleiche tat.
    Bald schon sollte sie das herausfinden.
    »Auf den Anleger mit euch beiden«, ordnete er an. »Und jetzt passt auf. Wenn ihr durchbrecht, ertrinkt ihr, so viel ist sicher. Das war’s. Jetzt legt euch hin, auf die Seite.«
    Kat spürte, wie er auf den Anlegesteg trat und sich vorsichtig einen Weg über die morschen Bretter suchte. Dann riss er an ihren gefesselten Handgelenken und befestigte sie mit einem weiteren Spanngurt an einem der stabileren Pfähle, die die ganze Konstruktion stützten.
    »Heute Nacht haben wir Hochwasser«, bemerkte er im Plauderton. »Und das spült, wie wir wissen, Leichen von diesem Ort hier direkt nach Venedig. Eure auch.« Jetzt stand er über Kat, hob einen Fuß über ihren Kopf und schwenkte ihn nachdenklich hin und her. »Der Wasserpegel reicht etwa dreißig Zentimeter über deinen Kopf, würde ich schätzen. Ich bleibe da und sehe zu, wie ihr beide ertrinkt. Dann nehme ich nur noch die Gitmos ab und lasse euch in die Stadt treiben. Meerwasser in den Lungen, aber kein Kratzer an euren Leibern. Bootsunfall.« Noch einmal schob er Kats Kopf mit dem Fuß hin und her und drückte ihr den Stiefel dann so fest in die Wange, dass sie gezwungen war, zu ihm aufzusehen. »Die Frage ist nur, wie soll ich mir bis dahin die Zeit vertreiben? Eine Schande, dass ich auf diesem hübschen Gesicht keine Spuren hinterlassen darf. Aber vielleicht gibt es ja eine andere Möglichkeit, ein bisschen Spaß zu haben.«
    Er nahm den Stiefel von ihrer Wange weg und bewegte den Fuß zu ihrem Schritt. Er schob ihre Schenkel auseinander und stemmte sich mit vollem Gewicht auf ihren Unterleib, dass sie vor Schmerz laut aufstöhnte. »Oh ja, ich glaube, die gibt es wirklich«, sagte er. »Wie gut, dass ich Kondome gekauft habe. Wir wollen doch nicht riskieren, dass man bei der Autopsie auf ein paar ärgerliche DNA -Spuren stößt, nicht wahr?«
    Er steckte die Hand in die Hemdtasche. »Also, welche soll es sein? Die Brünette oder die Blonde? Oder vielleicht sogar meine hübsche kleine bosnische Tochter? Hm, wirklich schwere Entscheidung. Oh, was ist das denn?«
    Er ging in die Knie und hielt Kat etwas vor die Augen. Ein kleines blaues Päckchen.
    »Ist das nicht unglaublich?«, hauchte er. »Sieht ja ganz so aus, als hätte ich genau drei Stück gekauft. Also geht keine leer aus. Aber ich glaube, meine Tochter kommt als Erste dran, weil es doch Neuland für sie ist.«
    Kat spürte, wie er sich ganz nah zu ihr beugte und ihr Gesicht eingehend betrachtete auf der Suche nach Furcht oder Ekel in ihrem Blick. Kurzerhand schloss sie die Augen, um ihm diese Genugtuung zu verwehren. Sie spürte seinen Atem an ihrer Wange.
    Er kicherte. »Jetzt wisst ihr, wie es in Bosnien war«, flüsterte er. »Die Starken oder die Schwachen. Leben oder Tod. Freude oder Schmerz. Keine Regeln. Eigentlich bestechend einfach. Es gibt kein besseres Gefühl, als die Macht zu haben, einem anderen menschlichen Wesen alles anzutun, was man will.« Er steckte ihr eine Haarsträhne fast schon zärtlich hinters Ohr. »Es sei denn, man kann mit einem ganzen Land tun und lassen, was man will, wie wir es mit eurem tun. Wenn man erst einmal in den Genuss gekommen ist, dann ist es schwer, wieder umzukehren.«
    Er erhob sich und sprang leichtfüßig ans Ufer zurück. »Vielleicht bring ich mein kleines Mädchen hier rüber, damit ihr uns hören könnt. Wie würde Ihnen das gefallen, Capitano? Würden Sie gerne zuhören, wie ich sie ficke, während sie stirbt?«
    Er wandte sich ab, sagte noch: »Was zum Teufel?« Der Ton seiner Stimme klang feindselig. Dann folgte ein einzelner lauter Knall und dann noch einer. Es schien wie eine halbe Ewigkeit, ehe wieder etwas zu hören war: nämlich das Platschen, als sein Körper auf der Wasseroberfläche aufschlug.

74
    Kat konnte nicht sehen, was geschah. War Findlater über den Anleger gestolpert? Rührte dieser Knall von einem geborstenen Brett her? Oder hatte Melina sich irgendwie befreien können und sich auf ihn gestürzt? Die verschiedensten Erklärungsversuche schwirrten ihr durch den Kopf, aber nichts ergab einen Sinn.
    »Was ist da los, Kat?«, rief Holly. Doch statt der Freundin antwortete ihr eine feste männliche Stimme mit amerikanischem Akzent. »Findlater ist tot. Geht es euch Mädchen gut? Versuchen Sie, sich nicht zu bewegen, der Anleger ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher