Marsrevolte problematisch
Fachleute bemerken und unter ihnen auch nur jene, die mit marsianischen Großrobotern vertraut waren.
Ich hätte den Plan unbedingt abgelehnt, wenn die wenigen Wissenden nicht ohnehin zu uns oder zumindest zum eingeweihten Personenkreis gehört hätten.
Meine Drohung, notfalls den Mond explodieren und damit auf der Erde die zweite Sintflut entstehen zu lassen, war gegenstandslos. Ein marsianisches Kommandogehirn von der Qualität ZONTAs hatte der Systemverteidigung gedient. Der Gigant besaß Grundprogrammierungen, die er auf keinen Fall umgehen konnte. In dieser Richtung hatten Admiral Saghons Spezialisten vorgesorgt. Und was die alten Marsianer gekonnt hatten, das wußten wir. Gegen sie waren wir nach wie vor Steinzeitwilde; ähnlich jenen gorillaähnlichen Mumien, die wir unten in der Festung gefunden hatten.
Nie und nimmer hätte ZONTA den Mond gesprengt, denn das hätte seine Selbstvernichtung bedeutet.
Wir waren auf entsprechende Fernseh- und Pressehinweise vorbereitet. Jemand würde bestimmt auf diesen Gedanken kommen. Doch es gab glaubhaft klingende Ausreden; vorausgesetzt, der Betreffende war kein Spezialist, der sich jahrelang auf dem Mars umgesehen hatte.
Wir hatten zwei Aufnahmestudios eingerichtet. Sie wurden durch eine von mir »geforderte« Panzerplastwand voneinander getrennt. Auf der einen Seite würden wir, auf der anderen die bevollmächtigten Vertreter der Menschheit sitzen.
Das Spiel erinnerte mich an die Zirkusvorstellung auf dem Mars, nur daß wir dort fünfundvierzigtausend qualifizierte Menschen unter einem ungeheuren Kostenaufwand eingesetzt hatten. Hier war es einfacher.
Steamers führte Regie. Seine Assistenten waren Experten ersten Ranges.
Wir betraten den Vorraum zur Regiezentrale. Maykofts Leute, ausgesuchte Männer mit möglichst wuchtigem Körperbau oder brutal wirkenden Gesichtszügen, präsentierten die marsianischen Hochenergiestrahler.
Ich starrte einen schwarzhäutigen Hünen prüfend an. Dann trat mir der Angstschweiß auf die Stirn.
»Freund Anarchist – Sie sind so hochgewachsen und stark, daß der kurze Lauf Ihrer Waffe genau unter Ihrem schußsicheren Helmvisier endet. Das wäre nicht schlimm, wenn Sie den Strahler sichern würden und den linken Daumen vom Feuerknopf nähmen. Sie gestatten, daß ich in Deckung gehe.«
Der Sergeant riß sofort den Strahler zur Seite, umfaßte den spiraligen Schirmfeld-Abstrahllauf wie ein heißes Eisen mit zwei Fingern und drückte den Sicherungsknopf ein.
Maykoft tobte wie ein Wilder. Die anderen Gardisten kontrollierten ebenfalls die gefährlichen Konstruktionen und nahmen anschließend wieder die vorgeschriebene Haltung an.
»Quatschköpfe«, nörgelte der Zwerg, »als wenn hier schon Kameras stünden. Wozu das Theater?«
»Damit es die Genies im Ernstfalle nicht vergessen oder entsicherte Blaster gegen die eigenen Kehlen drücken«, fluchte Maykoft. »Minuni, darüber reden wir noch. Sie wollen uns wohl in die Luft blasen?«
»Ruhe draußen«, schrie jemand.
Ich runzelte erstaunt die Stirn. War das nicht die Stimme des stets beherrschten Reg J. Steamers gewesen?
Ich hatte mich nicht getäuscht. Gleich darauf stürmte er aus der provisorisch eingebauten Schiebetür des Regieraumes, stolperte und wäre gestürzt, wenn ihn nicht einer »meiner« Gardisten aufgefangen hätte.
»Danke«, stieß der Colonel hervor und eilte auf mich zu. Er blieb vor mir stehen und wedelte mit einem Magnetstreifen vor meiner Nase herum.
»Gleich holt er dir die Mandeln heraus«, prophezeite mir Hannibal und grinste. »Lassen Sie die Luft ab, Steamers. Das
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