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MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)

MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)

Titel: MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)
Autoren: W. Berner , Lily Beier , Isabella Birnbaum , Dieter Bohn , Markus Cremer , Sven Klöpping , Gerhard Fritsch , Tantius Tobias
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dir. Und jetzt halt die Klappe und folge mir.“, sagte er harsch und hievte seinen Freund nach oben.
    Alex nickte entschlossen und beide stürmten aus der Eingangstür ihres Unterschlupfs.
    Mittlerweile war es bereits wieder hell. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass die Straßen leer waren, traten sie ins Freie.  
    Sie gingen den gleichen Weg zurück, den sie gekommen waren. Thomas war der Meinung, dass es am Land sicherer für sie sein würde. Zumindest war er dort keinen Knochenhaufen, oder knurrenden Bestien begegnet.
    „ Ich habe bereits einen Plan, Alex. Wir verstecken uns irgendwo in der Nähe des Landeplatzes und warten auf das Schiff.“, flüsterte Thomas. Das Letzte was sie jetzt brauchten war Aufmerksamkeit.
    „ Du weißt schon, dass wir keine Ahnung haben, wann und ob das Schiff überhaupt zurückkehrt. Und vielleicht landen sie an einem völlig anderen Ort“, keuchte Alex. Die Wunde bereitete ihm Probleme beim Sprechen und Atmen.
    Thomas schloss seine Hand um Alex Oberarm und stützte ihn beim Gehen.
    „ Wir werden wieder nach Hause kommen, mein Freund. Dann vergessen wir das alles hier, hörst du?“
    Alex antwortete nicht. Er sah nur zu Boden, während beide der Straße folgten.
    Plötzlich hielten sie inne.
    „ Da ist es wieder.“, sagte Alex. Thomas hatte es auch gehört. Das Knurren.
    Es kam aus den Gebäuden. Aus den Straßenecken. Aus den Müllbergen. Es war überall.
    Dann kam der Erste. Langsam und hinkend. Ihm folgten zwei weitere. Sobald sie Alex und Thomas sahen, wurden sie schneller.
    Hinter ihnen warteten schon die Nächsten. Diesmal war es ein Dutzend. Noch bevor sich Thomas einen Fluchtplan überlegen konnte, waren sie von menschlichen Bestien umzingelt.
    Den meisten von ihnen fehlten Gliedmaßen und verwestes Fleisch hing ihnen von den Knochen. Je weiter sie sich den beiden jungen Männern näherten, desto unerträglicher wurde der Gestank und desto lauter wurde ihr Knurren und Gefletschte.
    Thomas machte sich bereit zum Kampf. Er wollte noch nicht sterben. Nicht hier, auf diesen verfluchten Planeten.
    Er spürte Alex Rücken. „Wenn ich jetzt sage, dann läufst du!“, sagte er.
    „ Ich lass dich auf keinen Fall hier zurück“, schrie Thomas.
    „ Begreife es doch. Ich bin wahrscheinlich sowieso schon verloren. Ich will nicht so enden wie die!“
    „ Das kommt nicht infrage ...“
    „ Grüß die Heimat von mir, mein Freund!“ waren Alex letzte Worte. Er grub seine Finger tief in die Wunde und riss sie auf, sodass das Blut ununterbrochen daraus hervorquoll.
    Alex versuchte zu sprechen, doch fünf von den Bestien hatten sich bereits auf seinen Körper gestürzt und ihn in zwei Hälften gerissen.
    Thomas dachte nicht mehr nach. Er nutzte einfach das entstandene Wirrwarr und stürmte durch die Meute von hungrigen Monstern. Einige schnappten nach ihm, doch er war schneller.
    Ohne auch nur ein einziges Mal stehen zu bleiben oder sich umzudrehen, lief er immer der Straße entlang, hinaus aus der Stadt, bis er schließlich den Landeplatz erreichte, wo er erschöpft und verzweifelt zusammenbrach.
     
    Thomas dachte oft darüber nach, weshalb sie sich dazu entschlossen hatten, nach Hause zurückzukehren. In die Heimat der Alten. Er wollte das Geheimnis kennen. Er wollte es aufdecken und es allen Neusiedlern auf dem Mars verkünden. Nun wollte er nichts lieber, als es wieder zu vergessen. Nichts mehr wünschte er sich, als dass er niemals einen Fuß auf dieses Schiff gesetzt hätte.
    Als sein letzter Proviant verbraucht war und sein Bart bereits über das Kinn reichte, tauchte es wieder auf.
    Das Schiff landete wieder am selben Ort.
    Tränen rannen über Thomas dürres, schmutziges Gesicht, als sich die Klappe öffnete und die Besatzung ins Freie trat.
    Überglücklich warf er die Arme nach oben. „Ihr seid zurück! Ihr seid zurück!“, schrie er. Noch bevor er einen Schritt nach vorne Richtung Schiff treten konnte, unterbrach ein lauter Donner seine Freudenschreie.
    Die Kugel traf die Mitte seiner Stirn und Thomas sank tot zu Boden.
    Als das Schiff wieder startete und Richtung Heimat flog, war sein Körper immer noch warm.
    In der Stadt konnten sie bereits das Blut riechen.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Werner Hermann

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    Chronologie der Ereignisse (Angaben in Erdenjahren)  
     
    1742: In der Ära des aufgeklärten Absolutismus erfolgte unter der Kaiserin von Österreich Maria Theresia die Reform der Staatsorganisation mit der
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