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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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nach oben zu klettern.
    Der Thark verstand sofort die Schwierigkeiten dieses Vorhabens, aber wir hatten keine andere Wahl, und so rannten wir los.
    Unsere unnachgiebigen Verfolger hatten sich so dicht an unsere Fersen geheftet, daß es schien, als könne der Jeddak der Thark niemals vor ihnen den Wald erreichen. Auch verschwendete er nicht allzu viel Energie für diese Bemühungen, denn die grünen Menschen von Barsoom verabscheuen die Flucht. Ich habe noch keinen von ihnen vor dem Tod davonlaufen sehen, in welcher Form er ihm auch gegenüberstand. Und gerade Tars Tarkas hatte schon tausendmal, ja zehntausendmal im tödlichen Zweikampf mit Mensch und Tier bewiesen, daß er der mutigste Marsmensch von allen war. Und so wurde mir klar, daß es für seine Flucht einen anderen Grund geben mußte als Todesangst, so wie auch er wußte, daß mich eine größere Macht als Stolz oder Ehre anspornte, diesen wilden Zerstörern zu entkommen. In meinem Fall war es Liebe - die Liebe zur göttlichen Dejah Thoris. Doch warum der Thark plötzlich derart an seinem Leben hing, war mir ein Rätsel, denn eher ziehen diese absonderlichen, lieblosen und unglücklichen Menschen den Tod dem Leben vor.
    Schließlich erreichten wir den Schatten der Bäume, während rechts hinter uns der schnellste unserer Verfolger, ein riesiger Pflanzenmensch, die Klauen schon voller Blutdurst nach uns ausgestreckt hatte, um seine Mäuler an uns zu heften.
    Er kam etwa einhundert Yards vor seinen Leuten, und so rief ich Tars Tarkas zu, auf einen großen Baum zu klettern, dessen Äste den Felsen streiften. Ich würde währenddessen der Kreatur den Garaus machen, damit der des Kletterns unkundige Thark in der Zwischenzeit die weiter oben gelegenen Äste erreichen konnte, bevor die gesamte Horde bei uns war und unserer Flucht ein Ende setzte.
    Doch ich hatte weder den Verstand des Pflanzenmenschen noch die Schnelligkeit in Betracht gezogen, mit der seine Leute die Entfernung zurücklegten.
    Als ich mit dem langen Schwert nach der Kreatur ausholte, blieb sie wie angewurzelt stehen und fegte, während meine Klinge nur harmlos die Luft durchschnitt, mit dem bärenstarken Schwanz über den Grasteppich, so daß ich zu Boden geschleudert wurde. Sofort warf sie sich auf mich, doch bevor sie mir ihre schrecklichen Mäuler auf die Brust und den Hals setzen konnte, hatte ich beide der schlangenartigen Fangarme gepackt.
    Der Pflanzenmensch verfügte über ein dickes Muskelpaket und war schwer und kräftig. Doch da ich die Stärke und Beweglichkeit eines Erdenmenschen besaß und zu einem tödlichen Würgegriff angesetzt hatte, wäre ich wahrscheinlich als Sieger hervorgegangen, hätten wir ungestört unsere Kräfte miteinander vergleichen können. Aber während wir miteinander unter dem Baum rangen, in dessen Laubwerk sich Tars Tarkas verzweifelt abplagte, sah ich über die Schulter meines Gegners hinweg die unzähligen Verfolger auf mich zugeströmt kommen.
    Nun endlich begriff ich, worum es sich bei den anderen Monstern handelte, die gemeinsam mit den Pflanzenmenschen dem unheimlichen Ruf des Mannes in der Felswand gefolgt waren. Es waren die gefürchtetsten aller Kreaturen vom Mars - die großen weißen Affen von Barsoom.
    Schon zu früherer Gelegenheit hatte ich Bekanntschaft mit ihrer Art gemacht, und ich kann sagen, daß von all den entsetzlichen, unheimlichen und grotesken Einwohnern dieser seltsamen Welt die weißen Affen mir am ehesten Furcht einflößten.
    Ich denke, das liegt daran, daß die weißen Affen dem Erdenmenschen verblüffend ähneln und einem so wie Menschen vorkommen. Es ist die Kombination von Größe und Aussehen, die sie jedoch unheimlich macht.
    Sie sind fünfzehn Fuß groß und bewegen sich aufrechten Ganges. Wie die grünen Marsmenschen verfügen sie über ein zusätzliches Armpaar zwischen den oberen und unteren Gliedmaßen. Die Augen stehen sehr dicht beieinander, liegen jedoch, anders als bei den grünen Marsmenschen, tief in den Höhlen. Die hoch angesetzten Ohren befinden sich seitlicher als bei den grünen Menschen; Mundpartie und Zähne ähneln jenen des afrikanischen Gorillas. Auf dem Kopf haben sie einen dichten Schöpf borstigen Haares.
    Meine Augen trafen die des weißen Affen und der Pflanzenmenschen, als ich über die Schulter meines Widersachers sah. Dann warfen sie sich in einem Knäuel auf mich - vor Wut knurrend, schnappend, schreiend und fauchend. Am schlimmsten von all den Geräuschen, die meine Ohren plagten, war für mich
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