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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)
Autoren: Mark Brandis
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gewesen wäre.«
    »Die letzte Entscheidung steht noch aus, Commander.«
    »Wie das, Sir?«
    »Wir haben einen Fuchsbau gestürmt. Der Fuchs selbst ist uns entkommen.«
    Ich entsann mich des einsamen Schiffes, das auf die Unendlichkeit zugehalten hatte, bis es sich vor meinen Blicken gleichsam aufgelöst hatte.
    »Soll das heißen, Sir: der General ist geflohen?«
    »So ist es, Commander.« Der Präsident wandte ein wenig den Kopf. »Mr. Manescu?«
    »Sir?« Der Minister trat eilends heran. Offenbar hatte der Präsident mit Delta VII seinen ganzen engeren Stab mit nach Metropolis gebracht.
    »Weiß man schon Näheres über die Flucht des Generals?«
    »Einiges habe ich in Erfahrung bringen können, Sir.« Stefan Manescu erkannte mich und nickte mir zu. »Die Abteilung Kontakte vermutet, daß er auf der Venus versuchen wird, das Glück noch einmal zu wenden. Wahrscheinlich baut er auf Colonel Larriand und seine Raumdivision. Auf jeden Fall wird er uns noch erhebliche Schwierigkeiten machen. Man sollte ihn in keiner Weise unterschätzen!«
    »Weiß man auch«, fragte der Präsident, »mit welchem Schiff er unterwegs ist?«
    Stefan Manescu senkte ein wenig den Kopf. »Es dürfte sich um den Schweren Kreuzer Ischariot handeln, Sir: das schnellste und gefährlichste Schiff seiner Flotte. Wenn es richtig geführt geführt wird, wiegt es ein ganzes Geschwader auf.«
    Noch bevor sich John Harris‘ Blick wieder auf mich richtete, wußte ich, was von mir und meiner Besatzung erwartet wurde.
    »Commander«, sagte der Präsident, und ich vermeinte so etwas wie Bedauern im Hintergrund seiner Stimme zu vernehmen«, ich glaube, für die Verfolgung der Ischariot kommt nur ein einziges Schiff in Frage.«
    »Ich verstehe, Sir«, erwiderte ich. »Wie lauten Ihre Befehle?«
    John Harris warf den Kopf in den Nacken und sah zu den Sternen auf. Irgendwo zwischen ihnen war jetzt der General unterwegs, geschlagen, aber nicht vernichtet, entmachtet, aber noch immer gefährlich. Hatte er nicht bereits schon einmal bewiesen, daß er geduldig zu warten vermochte, bis die Stunde der Vergeltung für ihn herangereift war? Der Minister für innere und äußere Sicherheit hatte recht: Man durfte Gordon B. Smith nicht unterschätzen. Irgendwann würde er es von neuem versuchen, Herr zu werden über Himmel und Erde.
    »Meine Befehle? Es gibt nur noch einen, Commander.« John Harris legte mir schwer die Hand auf die Schulter. »Bringen Sie die Sache zu Ende. Ganz zu Ende.«
    »Aye, aye, Sir«, sagte ich mit plötzlich trockenem Mund. Die spielerische Leichtigkeit, mit der die Ischariot Captain Freemans Z 108 vernichtet hatte, war mir plötzlich eingefallen.
    Der Präsident lächelte sein sparsames, dünnes Lächeln. »Sie könnten auch nein sagen, Brandis. Wenn mich nicht alles täuscht, sind Sie aus irgendeinem Grund noch immer Zivilist. Das heißt: ich kann Ihnen gegenüber allenfalls eine Bitte äußern.«
    »Ich werde Ihre Bitte an meine Besatzung weitergeben, Sir«, antwortete ich. »Wir starten in zehn Minuten.«

Kapitel 17
    In den letzten Minuten vor dem Kampf wird man gewöhnlich ganz ruhig. Mir jedenfalls erging das so an diesem 6. Juli des Jahres 2071, nachdem ich mich davon vergewissert hatte, daß der Radarkontakt, dem Delta VII folgte, von keinem anderen Schiff als dem Schweren Kreuzer Ischariot ausgelöst werden konnte.
    Es hatte etliche Zeit gedauert, bis wir ihn aufgespürt hatten, nun jedoch, da er sich auf unseren Radarschirmen abzeichnete, konnte er nirgendwo hin mehr entkommen. Mit seinen 10500 Tonnen Schub auf 5300 Tonnen Gewicht war ihm Delta VII um ein Vielfaches an Geschwindigkeit überlegen. Mochte er auch Haken schlagen wie ein aufgescheuchter Hase – abschütteln konnte er uns damit nicht.
    Der Vergleich – darüber war ich mir im klaren – hinkte. Im Augenblick des Gefechts würde sich der Hase in einen wütenden Eber verwandeln. Was Delta VII ihm an Geschwindigkeit voraushatte, machte er durch sein KL-Waffensystem mehr als wett.
    In den Stunden der Suche und der Verfolgung hatte ich mir einen Plan für den Angriff zurechtzulegen versucht; zusammen mit Captain Monnier hatte ich aus dem Gedächtnis heraus die klassischen Schiff-gegen-Schiff-Gefechte rekonstruiert – immer im Bestreben, herauszufinden, weshalb sie so und nicht anders geendet hatten. Es brachte mich jedoch keinen einzigen Schritt weiter, denn bei keinem dieser in die Militärgeschichte eingegangenen Beispiele kam ein Schiff mit einem KL-Waffensystem vor.
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