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Mareks Todfeind

Mareks Todfeind

Titel: Mareks Todfeind
Autoren: Jason Dark
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das Weite gesucht. Ich konnte mir vorstellen, dass sie ihr Heil in der Flucht hoch in die Luft gesucht hatten, aber auch das traf nicht zu, denn als ich in den abendlich gefärbten Himmel blickte, war von ihnen nichts zu sehen.
    Ich stand auf, ging zur Straßenmitte hin und sah sie auch von dieser Position nicht.
    Es tat mir gut, dass sie verschwunden waren, denn so bekam ich freie Bahn.
    Die Action hatte sich in der Gaststätte abgespielt. Auf sie war mir durch den Wagen der Blick versperrt geblieben. Nun musste ich wissen, was da wirklich abgelaufen war.
    Ich dachte auch an die beiden Typen und ging sehr vorsichtig zu Werke. Um den BMW schlich ich herum. An der linken Fahrerseite blieb ich stehen. Durch ein erleuchtetes Fenster gelang mir der Blick in den Gastraum.
    Zunächst sah ich wenig und holte tief Luft. Ich dachte darüber nach, was ich von dem Bild halten sollte. Marek und auch der Wirt waren nicht zu sehen, aber es bewegte sich jemand durch den Raum.
    Leider war mein Blickwinkel nicht günstig genug. Das änderte ich, indem ich mir einen anderen Beobachtungspunkt suchte. Dabei fiel mir sofort die offene Tür auf. Sie war nicht normal geöffnet worden. Man hatte sie aufgebrochen.
    Die beiden Männer waren besser für mich zu sehen. Der eine trug weiterhin seine Kappe, der zweite seinen Zopf, der bereits in der Kopfmitte begann.
    Die Einbrecher sprachen miteinander. Sie redeten sogar recht heftig, auch mit den Händen unterstrichen sie manche ihrer Worte. Nervös kamen sie mir vor und zusätzlich noch ratlos. So wie sie verhielten sich Personen, die nach etwas Bestimmtem suchten und es nicht fanden, worüber sie sehr verärgert waren.
    Was außerhalb des Gastraums vorging, interessierte sie nicht. Keiner von ihnen drehte den Kopf, um einen Blick in die tiefe Dämmerung zu werfen.
    Ich nutzte die Gelegenheit und lief auf den Eingang zu. Schnell, geduckt und so leise wie möglich.
    Kaum hatte ich die aufgebrochene Eingangstür erreicht, da hörte ich ein neues Geräusch. Es war nicht normal und setzte sich aus einem Krachen und Splittern zusammen.
    Wieder wurde eine Tür aufgebrochen. Sie war schmaler als die der Gaststätte. Zudem hatte das Aufbrechen kaum Mühe gekostet.
    Die Männer waren abgelenkt. Zudem drehten sie mir noch ihre Rücken zu. Ich wäre Prügel wert gewesen, wenn ich diese Chance nicht genutzt hätte. Sie rissen im Haus eine Tür auf, ich tat das Gleiche von außen.
    Ich wollte über die Schwelle setzen, als plötzlich die beiden Schüsse aufpeitschten...
    ***
    Marek war kein Mörder. Er war kein Killer. Und so schaffte er es auch nicht, auf zwei Männer zu schießen, die keine Waffen in den Händen hielten.
    Nicht ohne Vorwarnung!
    Die Tür krachte auf, und Marek schrie die beiden an. »Keine Bewegung, verdammt!«
    Für einen winzigen Moment schien die Zeit nicht mehr abzulaufen. Mit dieser Aufforderung hatten die Killer nicht gerechnet. Sie waren sogar so geschockt, dass sie ihre Arme in die Höhe rissen, aber das dauerte nicht lange.
    Urplötzlich bewegten sie sich wieder, und sie nutzten dabei eiskalt die Dunkelheit aus. Bevor Marek sich versah, tauchten sie ab. Sie sackten so schnell zusammen, als hätte man ihnen die Beine unter dem Körper weggeschlagen.
    Diese Bewegung löste bei ihm einen Reflex des rechten Zeigefingers aus. Er schoss, ohne richtig zu zielen, weil es in der Dunkelheit einfach zu schwer war.
    Er drückte auch noch mal ab, hörte einen Fluch. Dann rammte jemand die zerstörte Tür zur Gaststätte hin auf, und Marek sah einen Körper, der sich nach draußen wälzte.
    Der zweite war noch da.
    Der Kerl feuerte zurück.
    Es war Mareks Glück, dass auch er sich klein gemacht hatte. So wurde er nicht erwischt, doch er spürte den berühmten Lufthauch der Kugel, als sie an seinem Ohr entlangstrich.
    Er fand sich auf dem Boden wieder. Geschickt rollte er sich in den Gang hinein und kam erst dort wieder auf die Beine. Sein neues Ziel stand fest. Er wollte zum Schlafzimmer laufen, um die beiden Jurics zu warnen. Sie mussten flüchten, denn hinter ihm rannte bereits der Killer mit polternden Schritten die Treppe hoch...
    ***
    Am Klang der Waffe hatte ich gehört, dass mit einer Beretta geschossen worden war. Ob die Einbrecher ebenfalls mit einer solchen Waffe bestückt waren, war mir nicht bekannt. Ich wusste allerdings, dass mein Freund Marek eine Beretta besaß, und konnte mir vorstellen, dass er damit geschossen hatte.
    Wenn es so war, erreichte er zumindest einen Teilerfolg,
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