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Mareks Todfeind

Mareks Todfeind

Titel: Mareks Todfeind
Autoren: Jason Dark
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Angst leise auf, hielt danach aber glücklicherweise den Mund, und Frantisek konnte sich wieder auf den Flur konzentrieren.
    Dort lauerte der Killer.
    War er schon nah an der Tür oder noch weiter entfernt? Würde er mit einem Schritt sein Ziel erreichen können? Atmete er heftig oder hielt er die Luft an, damit man ihn nicht hörte?
    Es waren Fragen, auf die der Pfähler leider keine Antwort fand. Er merkte auch, dass es ihm immer schwerer fiel, auf eine Entscheidung zu warten. Auch seine Haltung konnte keinem Menschen gut tun. Er spürte schon seine alten Knochen, und die Muskeln schienen sich von Sekunde zu Sekunde immer mehr zu verkrampfen.
    Aus seinem Mund floss der Atem nur spärlich. Sehr deutlich war der Druck hinter seinen Stirnhälften zu spüren. Das Herz klopfte schnell. Seine Sinne waren konzentriert. Alles bekam er überdeutlich mit. Selbst das Herablaufen eines Schweißtropfens über seinen Rücken.
    Bisher hatte nur einer gesprochen. Aber Marek ging nicht davon aus, dass auch nur einer die Verfolgung aufgenommen hatte. Er musste noch mit dem zweiten Gegner rechnen.
    Oder hielt der sich draußen auf, um dort Wache zu halten?
    Auch das war möglich. Vielleicht kletterte er auch an der Hauswand hoch und schwang sich in das Zimmer, um durch Schüsse in den Rücken alles klar zu machen.
    In seiner Brust spürte der Pfähler ein leichtes Ziehen. Ein Resultat der innerlichen Verkrampfung. Er gab selbst zu, einfach zu alt für so einen Kampf zu sein.
    Urplötzlich huschte etwas Helles um ihn herum. Es ging so schnell, dass Marek so gut wie nichts begriff. Er dachte schon an ein Wetterleuchten, das sich genähert hatte, aber das Blitzen entstand vor ihm. Er sah auch einen Schatten und riss die Waffe hoch.
    Genau das hätte er nicht tun sollen. Der Tritt traf sein rechtes Handgelenk mit großer Wucht. Marek hörte sich selbst schreien. Er verlor die Waffe, und der nächste Tritt traf seine Brust so wuchtig, dass er nach hinten kippte.
    Im Oberkörper spürte er die Schmerzen und fühlte sich wie gelähmt. Er brauchte Zeit, um sich zu erholen, aber die gab man ihm nicht. Der Pfähler würde den Kampf gegen den Killer nicht mehr aufnehmen können, denn der hatte das Spiel gewonnen und auch den Lichtschalter gefunden, den er umlegte.
    Im Zimmer wurde es hell. Eine altmodische Lampe unter der Decke gab das Licht ab. Ein typisches Schlafzimmerlicht. Nicht eben hell oder strahlend. Mehr gelblich und düster, wobei es kaum noch die Wände erreichte.
    Der Mann mit dem Zopf war in das Schlafzimmer eingedrungen. Er stand zwischen Bett und Eingang. Er hatte alles im Griff, und das zeigte er auch durch sein Grinsen.
    Marek konzentrierte sich auf dessen Zähne. Da war nichts zu sehen, was an einen Vampir erinnerte. Keine spitzen Hauer. Alles war normal. Er war ein Mensch, ein Killer, aber kein Blutsauger, und da konnte Frantisek schon mal aufatmen.
    »Nun...?«, höhnte er. »Hattet ihr wirklich gedacht, uns entkommen zu können? Irrtum. Da müsst ihr schon besser sein. Wir ziehen jeden Job durch. Immer.«
    Miranda und auch Karl Juric hatten jedes Wort gehört. Sie wollten aufstehen, aber der Killer fuhr sie an, kaum dass ihm die ersten Bewegungen aufgefallen waren.
    »Bleibt liegen!«
    Sie fielen zurück.
    »Siehst du, Marek, wie brav sie sind?«
    »Hör auf. Was willst du?«
    »Dich killen!«
    Frantisek hatte mit der Antwort gerechnet. Deshalb konnte sie ihn auch nicht schocken. Aber sie warf zugleich eine Frage auf.
    »Warum soll ich getötet werden?«
    »Du hast zu viel Unruhe gebracht.«
    »Wer sagt das? Vargas?«
    »Ja.«
    Marek lachte gegen die Decke. »Sehr schön!«, flüsterte er dann. »Ausgerechnet er. Dabei ist er sicherlich scharf auf mein Blut gewesen. Warum hat er es nicht gewollt? Warum hat er euch geschickt?«
    »Du störst ihn.«
    »Aha.« Der Pfähler verdrehte die Augen und schielte auf seine Pistole, die er verloren hatte. Sir war zu sehen, aber sie war für ihn nicht zu greifen, weil sie einfach zu weit entfernt lag. Da hätte er schon einen überlangen Arm haben müssen. Außerdem war fraglich, ob der Killer das zugelassen hätte.
    »Setz dich hin!«
    »Und dann?«
    »Schieße ich dir eine Kugel in den Kopf. Ich mag es nicht, wenn Leute so platt vor mir liegen.«
    Komisch!, dachte Frantisek, ich habe nicht mal Angst. Es ist alles so normal geworden. Schrecklich normal. Ich tue genau das, was der Typ will, und es ist für mich fast das Normalste der Welt.
    Aber ihm war kalt, so schrecklich kalt. Die
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