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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Petra Last
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aufgeregt wissen. “Wie hast du die Ader gefunden? Wie-?”
    Gabriel legte einen Finger auf ihre Lippen und brachte sie so zum Verstummen. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, angesichts des aufgeregten Glanzes ihrer Augen.
    “Erinnerst du dich daran, dass Weißer Adler uns kurz vor unserer Abreise einen Besuch abstattete?”
    Hope nickte. “Ja, aber-”
    “Er spürte, dass sein Ende nahte. Ich habe in der Stadt gefragt. Seit dem Winter hat ihn niemand gesehen. Anscheinend hat ihn seine Ahnung also nicht getrogen. Er war der letzte seines Stammes, und deshalb gab es niemanden, an den er das geheime Wissen um den magischen Ort seines Volkes hätte weitergeben können. Er wusste, wer ich war, und er wusste auch, dass ich die Sitten und Bräuche des Roten Mannes respektiere. Wahrscheinlich vertraute er mir deshalb dieses Wissen an.”
    “Warum hast du es mir nicht gesagt?”
    “Nun einerseits, weil wir genügend Gold gefunden haben und du wusstest, wo es war. Sollte mir also etwas zustoßen, würdest du nicht auf die Idee kommen, dein Leben zu riskieren und alleine nach der Ader zu suchen, jetzt wo der Hauptstollen der Mine verschüttet ist.” Hope wollte protestieren, aber Gabriel brachte sie erneut mit einem Finger auf ihren Lippen zum Schweigen.
    “Und außerdem wollte ich, dass es eine Überraschung wird.”
    “Und das ist es wirklich.” Hope wandte sich wieder der Ader zu. “Aber was ich nicht verstehe ist: Warum haben wir sie nicht gefunden, wenn doch auch schon mein Großvater sie entdeckt hatte?”
    “Oh, das ist ganz einfach. Als Weißer Adler bemerkte, wie nahe dein Großvater dem Heiligen Ort gekommen war, hat er seine Abwesenheit genutzt, um den Stollen zum Einsturz zu bringen. Das war der zweite Einbruch, auf den wir gestoßen sind. Ich weiß nicht, was für Maßnahmen Weißer Adler noch ergriffen hätte, wenn dein Großvater zurückgekommen wäre und versucht hätte, den Stollen frei zu sprengen. Aber er kam nicht zurück, und Weißer Adler blieb als Wächter des Heiligen Ortes in seiner Nähe.”
    Gabriel sah wie Hope errötete und konnte sich denken, wohin ihre Gedanken gingen. Leise lachend zog er sie an sich.
    “Er hat erst bemerkt, dass wieder jemand an der Mine arbeitete, als ich Vorräte in Silver Springs kaufte. Er muss das Gold gesehen und erkannt haben, mit dem ich bezahlte.” Er drückte einen Kuss auf ihre Lippen. “Du brauchst also keine Angst zu haben, dass wir Zuschauer hatten. Und falls doch”, stellte er dann leise lachend fest, “war Weißer Adler diskret genug, es nicht zu erwähnen und hat sein Wissen mit ins Grab genommen.”
    “Was wollen wir jetzt mit der Ader machen?”, fragte Hope.
    “Die Entscheidung liegt bei dir.”
    Hope seufzte und trat einen Schritt vor. An die Felswand gelehnt standen die Säcke, die das Gold enthielten, das ihr Großvater dereinst gefunden hatte. Sie wusste nicht, wie viel es war, aber es musste ein Vermögen sein. Der im darüber liegenden Fels gefangene Blitz blitzte und glänzte, und Hope ließ vorsichtig ihre Hand darüber gleiten. Das Metall fühlte sich kühl an unter ihren Fingerspitzen.
    “Wärst du mir sehr böse, wenn wir ihn einfach so ließen, wie er jetzt ist?” Fragend sah sie sich um.
    “Nein, warum sollte ich dir böse sein?”
    “Nun, immerhin bist du mein Partner, sechzig zu vierzig, schon vergessen?”
    Gabriel lachte schallend, und das Geräusch hallte als tausendfaches Echo zu ihnen zurück.
    “Ach Hope.” Liebevoll zog er sie an sich und sah ihr tief in die Augen. “Ich habe aus dieser Partnerschaft mehr erhalten, was ich mir je erträumt habe. Fast kommt es mir ungerecht vor, denn ich habe mehr bekommen, als nur meine vierzig Prozent. Ich habe eine wunderbare Frau”, er küsste sie zärtlich, “und ich habe eine Tochter, die ihrer Mutter von Tag zu Tag ähnlicher wird.” Wieder küsste er sie. “Und ich habe die Liebe wieder gefunden, die ich für alle Zeit verloren glaubte.”
    Hope lächelte ihn an. “So wie du es sagst, klingt es fast, als würdest du mich übervorteilen.”
    Gabriel schob sie auf Armeslänge von sich. “Findest du?”
    Hope schüttelte den Kopf. “Nein”, erwiderte sie leise. “Denn ich habe noch viel mehr bekommen als das.” Ihre Augen glänzten selbst im Halbdunkel der Höhle. “Mein Traum ist wahr geworden. Ich habe endlich eine Familie, die mich braucht und die mich liebt, und ich habe dich endlich gefunden, dich – den Mann meiner Sehnsucht”.
     
    Ende
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