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Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Titel: Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)
Autoren: Frieda Lamberti
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es die Treppe rauf. Das große Haus lag direkt an der Küstenstraße. Nur dreißig Meter vom Strand entfernt. Während Weissenbach die Koffer hineintrug, zog Maurice mich an der Hand über die Straße. Ich hob ihn über die Mauer und wir liefen barfuß durch den heißen Sand. Endlich am Meer, dachte ich. Aber mein Gastvater erlaubte uns nicht, schwimmen zu gehen. »Zuerst müssen wir einkaufen.« Auf der Fahrt in den Ort besprach er mit mir den Wochenablauf. An welchen Tagen ich abends gern frei hätte, wollte er wissen und ich zuckte mit den Achseln.
   »Wir werden später einen Plan aufstellen. Danach können Sie Ihre und ich meine Freizeit einrichten.«

Seinen tollen Plan warf er bereits am zweiten Tag selbst über den Haufen. Statt seinen freien Abend ohne Kinder und Nanny im Ort zu verbringen, saß er mit mir auf Terrasse. Ich las in meinem Buch und trank ein Glas Cola, während er eine Flasche Wein leerte und mich ständig ansah.
   »Was ist? Warum starren Sie mich so an?«
   »Sie haben sich einen gewaltigen Sonnenbrand eingefangen. Tun Ihnen die Schultern gar nicht weh?« Seine Beobachtung stimmte. Meine Haut brannte wie Feuer. Aber ich gab es nicht zu.
   »Gehen Sie heute nicht mehr aus?« Als er verneinte, griff ich meinen Bikini und ging noch einmal zum Strand. Es war bereits dunkel. Doch mein Rücken bettelte um eine Abkühlung. Gleich hinter der Mauer saß eine Gruppe junger Franzosen. Die vier hörten laute Musik und tranken Wein aus Plastikbechern. Ich sagte »Bonsoir«, als ich an ihnen vorbeiging und lief mit großen Schritten ins Wasser. Einen Augenblick später folgte mir das Quartett. Sie stellten sich als Amelie und Gregor, Damian und Celeste vor. Zwei Geschwisterpärchen aus Toulon, die ihren ersten Ferienabend zusammen verbrachten. Sie hatten ein Zelt aufgestellt und campten wild am Strand, was eigentlich streng verboten war.
   »Vier Wochen?«, sagte Damian neidisch. Sie hatten nur 10 Tage vor sich. Mein Schulfranzösisch reichte aus, um ihnen zu erklären, dass ich als Au-pair Mädchen für die Familie im Haus gegenüber der Straße tätig war. Ich trank einen Schluck Wein aus ihrer Flasche und fühlte mich unheimlich wohl. Endlich war ich dort angekommen, wo ich immer hin wollte. Gregor reichte mir sein Sweat-Shirt und ich legte es mir vorsichtig um. Ich saß vielleicht eine halbe Stunde auf ihrer Decke, als ich die Stimme meines Gastvaters hörte.
   »Ich habe mir Sorgen gemacht«, schimpfte er und ich folgte ihm zurück ins Haus. »Sie sollten im Dunkeln nicht mehr allein an den Strand gehen. Man weiß ja nie, wer sich hier spät abends so herumtreibt.«
   »Das waren sehr sympathische Studenten aus Toulon. Ich habe mich für morgen mit ihnen verabredet. Machen Sie sich bitte keine Gedanken um mich. Ich bin ein großes Mädchen und weiß, was ich tue. Gute Nacht, Herr Weissenbach.«

Schon vor dem Frühstück bettelte Maurice seinen Vater an, den Tag am Meer verbringen zu dürfen. Nach einer halben Stunde Dackelblick, stimmte er ihm zu. Mit Sonnenschirm, Klappstühlen und Sandspielzeug gingen wir an den Strand. Weissenbach suchte einen Platz weit weg von meinen neuen Bekannten aus. Dennoch blieb mein Auftauchen bei ihnen nicht unbemerkt. Es war Celeste, die mich fragte, ob ich Volleyball mitspielen wollte. »Vielleicht später«, sagte ich und legte Florentine auf die Decke unter den Schirm. Während ich allein auf sie aufpasste, weil Vater und Sohn eine Tour mit dem Tretboot unternahmen, schlich Gregor sich von hinten an. Er legte mir eine glibbrige Qualle auf den Rücken und fand seine Attacke urkomisch. Ich schrie vor Ekel laut auf. Was zur Folge hatte, dass Weissenbach wie der Teufel angerannt kam und fragte, was denn los sei. Mit einem stechenden Blick verscheuchte er den Attentäter. Sein übertriebenes Beschützergehabe amüsierte mich und ich frotzelte ihn gackernd an:
   »Ist ja gut, Papi, ich werde nie wieder laut schreien.« Aber sein Gesichtsausdruck blieb unverändert böse.
   »Ziehen Sie sich endlich ein Shirt über oder sind Sie wirklich scharf auf Brandblasen!« So langsam ging mir sein Ton auf die Nerven.
   »Hören Sie mir gut zu, Herr Weissenbach. Nicht Sie sind meine Nanny. Ich bin hier die Kinderfrau! Behandeln Sie mich nicht wie ein kleines Mädchen. Verstanden?!«
   »Ein kleines Mädchen bist du schon längst nicht mehr. Das haben bereits alle am Strand mitbekommen. Und jetzt ab nach Hause! Du musst in den Schatten.«
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