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Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Titel: Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)
Autoren: Frieda Lamberti
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verspüre, höre ich Franziska sprechen. Sie telefoniert und ich betätige nicht die Wasserspülung, sondern lausche ihrem Gespräch bei geöffneter Tür.
   »Ich weiß, Manon. Aber das wird sie mir nicht glauben. Sie ist in fester Absicht gekommen. Warum sollte sie sonst stundenlang auf mich warten.« Nun bemerkt sie mich doch und schaut mich fragend an.
   »Klopapier ist alle«, sage ich und drücke die Spülung. Während ich mir die Hände über dem kleinen Waschbecken wasche, fragt sie erneut, warum ich gekommen bin.
   »Wo ist Florentine?«
   »Sie schläft heute bei einer Freundin.«
   »Und wo schläft sie sonst?« Ich gehe an ihr vorbei und steige die Treppe ins Obergeschoss hinauf. Wie erwartet finde ich kein Kinderzimmer vor.« Ich verwandle mich von Lore wieder zu Bea und versuche es mit Freundlichkeit.
   »Franzi, ich will nicht wissen, warum du dich gegen deine Tochter entschieden hast. Es steht mir nicht zu, deine Motive zu werten. Ich will nur wissen, wo sie ist.«
   »Verstehe doch. Ich darf es dir nicht sagen. Frage Dennis. Ich werde nicht vertragsbrüchig.«
   »Von welchem Vertrag sprichst du?«
   »Es geht um Geld. Viel Geld.«
   »Franziska! Rede endlich Klartext!«
   »Maurice und Flo sind im Internat. Es ist besser so für sie. Mehr sage ich nicht. Und jetzt hör auf, mich zu bedrängen. Ich habe mit dem ganzen Mist abgeschlossen. Wenn Dennis mich nicht inständig angebettelt hätte, wieder aus der Versenkung aufzutauchen, dann könnte ich jetzt in Ruhe leben.«
   »Warum sind die Kinder im Internat? Das ergibt doch keinen Sinn. Dennis liebt seine Kinder und er vermisst sie unbeschreiblich. Warum dürfen sie nicht bei ihrem Vater leben? Weshalb erlaubt ihr es ihm nicht?«
   »Manon und ich haben gar nichts zu erlauben. Wir sind rechtskräftig von Dennis geschieden. Er allein hat das Sorgerecht. Wenn du wissen willst, warum seine Kinder im Internat und nicht bei ihm leben, dann frage ihn selbst.«

Ich durfte die Nacht auf Franzis Sofa übernachten. Sie ist schon weg, als ich um sieben Uhr erwache. In der Küche steht eine Kanne mit Kaffee und ein Zettel mit dem Angebot, mich in ihrem Kühlschrank bedienen zu dürfen. Ich nehme nur eine Dusche und breche in Richtung Flughafen auf. Viel weiter hat mich der Trip in die Schweiz nicht gebracht. Dass Dennis seine Kinder im Internat untergebracht hat, will mir nicht einleuchten. Was hatte er noch in seinem Brausebrand gelallt?
»Weißt du eigentlich, was ich alles für dich aufgegeben habe? Nur für dich habe ich auf alles verzichtet.« Hat er etwa gemeint, dass er wegen mir auf die Kinder verzichtet hat? Meinetwegen hätte er Florentine und Maurice nicht aufgeben müssen. Ich mag seine Kinder doch. Ich hatte sie schon richtig lieb. Das hätte er doch auch merken müssen! Das Autobahnschild weist mit einem Pfeil den Weg zum Flughafen nach 500 Metern rechts raus. Geradeaus geht es weiter nach Basel. Basel 83 km. Ich biege nicht ab und folge meiner inneren Stimme, die mich eine knappe Stunde lang über die Autobahn führt.

Ariane Stemmann öffnet mir nach zweimaligen Klingeln die Tür. Sie ist überrascht mich zu sehen.
   »Angenehm überrascht. Kommen Sie doch herein.« Bei Tee und Gebäck bringe ich sie auf den richtigen Stand. Erleichtert nimmt sie zur Kenntnis, dass sie sich nicht am Tod der beiden Frauen mitschuldig gemacht hat.
   »Ach, Bea. Seit Jahren mache ich mir die größten Vorhaltungen, dass ich nicht eingegriffen habe. Insgeheim habe ich immer geahnt, dass es im Keller nicht mit rechten Dingen zugeht.« Ob sie weiß, wer die Villa jetzt bewohnt, frage ich sie. Ariane schüttelt den Kopf.
   »Ich war nie wieder dort. Wenn ich den kleinen Maurice nicht ab und zu sehen würde, wäre die Familie schon ganz aus meinem Kopf verschwunden.«
   »Die Kinder sind hier in Basel?«
   »Bestimmt. Der Junge spielt doch hier im Fußballverein. Ab und zu sehe ich ihn mit seiner Trainingstasche zum Sportplatz gehen.« Ich zähle eins und eins zusammen und spreche mich mit Frau Stemmann ab. Sie soll auf mich warten und mir fest die Daumen drücken.

Ich parke meinen Wagen gegenüber der Weissenbach Villa und mein Herz rast wild. Heimlich beobachte ich das Haus und den Garten. Das Anwesen ist bewohnt, obwohl niemand zu sehen ist und auch keine Wagen auf dem Hof stehen. Mit flauen Beinen steige ich die Treppe hinauf. Nach einem kurzen Zögern drücke ich den Klingelknopf. Wenig
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