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Malfuria. Das Geheimnis der singenden Stadt

Malfuria. Das Geheimnis der singenden Stadt

Titel: Malfuria. Das Geheimnis der singenden Stadt
Autoren: Christoph Marzi
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dachte an die Menschen, die ihren Weg gekreuzt hatten. An den alten Márquez, Firnis. Jordi, immer wieder Jordi. Er sollte jetzt bei ihr sein und nirgendwo anders.
    Sie weinte und dann umarmten sie die Rabenfedern.
    Sie waren schwarz und weich und manche kitzelten sie an der Nase, als wollten sie ihr Mut zusprechen und ein Lächeln in ihr Gesicht zurückzaubern. Doch Catalina weinte nur, so bitterlich, wie ein Mädchen weinen konnte. Sie ließ sich tragen und wusste, dass Malfuria in die singende Stadt gekommen war, um ihr beizustehen.
    Jenseits des Rabenfederwirbels, tief, tief unten, konnte sie Barcelona erkennen. So viele dunkle Stellen, wo vorher bunte Lieder gesungen worden waren. Die Schatten krochen in die entlegensten Winkel hinein.
    Catalina schloss die Augen. Sie ließ sich weiter und weiter emporheben und hielt sich an dem kleinen Zipfel Zuversicht fest, so warm und glatt wie ein Stein, Aquamarin.
    Viel, viel später erwachte sie, nach langem Schlaf, in einem Raum voller Bücher. Sie lag auf dem Boden. Von Augen aus Mokka und einem Kuss hatte Catalina geträumt. Vorsichtig richtete sie sich auf und sah sich um.
    Eine junge Frau, die wie eine Zigeunerin aussah, betrat den Raum. »Es gibt nicht nur die Kartenmacherinnen«, sagte sie und blieb vor einem Globus aus Holz stehen. »Es gibt noch so viele von uns. Die Welt ist voller Hexen.« Sie war wunderschön und exotisch und ihre raue Stimme ließ sie selbst wie eine Rabenfrau wirken. »Ich bin Makris de los Santos«, stellte sie sich vor. »Und du bist Sarita Soleados Tochter.«
    »Catalina«, sagte Catalina nur.
    Die Wand aus Büchern öffnete sich und eine alte Frau mit kurzem weißem Haar stand dort. Eine Rabenkatze saß auf ihrer Schulter und musterte Catalina mit grünen Augen.
    Catalina blickte sie fragend an, doch die Frau, die selbst das Gesicht einer Katze hatte, schüttelte nur kurz den Kopf.
    Makris de los Santos lächelte. »Wir werden deine Großmutter finden, ganz sicher.«
    Die alte Frau betrachtete das Mädchen lange Zeit.
    »Ich bin Agata la Gataza«, sagte sie schließlich und sprach den Namen aus, als sei er selbst ein einziges Geheimnis. Sie ging auf Catalina zu und ihre warme, alte Hand strich dem Mädchen sanft und zärtlich übers Haar.
    »Willkommen«, sagte sie. »Willkommen in Malfuria. Willkommen daheim.«

Nachwort
    Jede Geschichte hat ihren Anfang. Diese hier wurde in Eivissa geboren, an einem perfekten Sommertag. Die singende Stadt erwachte dort zum Leben, im gleißenden Sonnenlicht, mit Blick hinaus aufs Meer.
    Dank gebührt Ivan aus San Juan für unzählige Tostadas mit Marmelade, Joachim Nesch (Libro Azul) aus Santa Gertrudis für ein wertvolles Buch, auf das ich ohne ihn nicht gestoßen wäre, sowie Taron Benages, die ein wirklich lieber Mensch ist und es versteht, einem allzeit ein Auto zu besorgen. Nicht zuletzt danke ich den beiden Damen aus Santa Eulalia (Bäckerei Marí), die mir neben leckerem Gebäck die Bedeutung von »La Gataza« mit auf den Weg gegeben haben.
    Dank auch an Christiane Düring und ihr Regiment Buchstaben fegender Hexenbesen sowie an das Team bei Arena, das die wütend knurrende Bestie namens Deadline zu zähmen vermochte.
    Für Vielerlei zu danken habe ich Gudrun »Zeralda« Leinen und Christian Rocas (beide wissen, warum). Und ohne die Musik von James Newton Howard und Jerry Goldsmith wäre die Geschichte bestimmt eine andere geworden.
    Der größte Dank von allen aber gebührt meinen geduldigen Mädels: Tamara, Catharina, Luzi und Stella – die mir jeden Tag aufs Neue zeigen, dass Magie etwas ist, das wirklich existiert. Und die immer, aber auch wirklich immer, das Herz der Geschichte sind.

    Christoph Marzi, November 2006
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