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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06)
Autoren: horseman
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zum ersten Mal von ihrem Krankenlager auf.
    Sie war schwach und zittrig, und Loric musste sie stützen, aber sie ging doch auf ihren eigenen Beinen. Um das gebührend zu feiern nahm Tipperton seine Laute und spielte auf der Krankenstation das Lied, das er nur als den »Gesang der Châkia« kannte. Als die Zwergenfrauen ihn hörten, versammelten sie sich um ihn und sangen mit. Ihre süßen Stimmen erfüllten die Kammer und hallten durch die Gänge und Korridore, und die Zwerge blieben stehen und lauschten.
    Loric weinte, als er die Worte hörte, die in Châkur gesungen wurden. Aber er sprach in den folgenden Tagen nie darüber.
     
    Der Oktober glitt in den November hinüber, und es schneite jetzt häufiger. Aber in der Zwergenfeste war es gemütlich und sicher.
    Sie hörten nichts von den Verbündeten, und wie es ihnen im Krieg ergangen war.
    Mitte November begann Phais, ihren Körper wieder zu kräftigen. Ende November ging es ihr gut genug, um die Krankenstation verlassen zu können. Noch am selben Tag brachte sie ihre Sachen in Lorics Kammer, nahm ihr Schwert und folgte ihm zum Übungssaal, wo sie mit ihrem Geliebten ihre eingerostete Schwertkunst wiederentdeckte.
    Am ersten Tag des Dezembers brauste ein Schneesturm über Minenburg hinweg.
    Das hat Modru heraufbeschworen, munkelten einige. Er ist der Herr der Kälte, und das hier ist seine Jahreszeit.
    Aber in der Zwergenfeste war es warm.
    Mehr als zehn Wochen, nachdem sie verwundet worden war, erklärte Phais, dass sie wieder reiten konnte. Drei Tage später, früh am Morgen, ging sie mit Loric, Tipperton und Beau auf die Krankenstation, um sich von den Châkia zu verabschieden. Tipperton stellte sich noch ein Mal auf den Stuhl und spielte ein letztes Lied, und als er fertig war, sprang er von dem Sitz und bückte sich, um seine Laute erst in den Samtbeutel zu stecken. Eine der Châkia trat zu Phais, drehte ihnen den Rücken zu und zog die Schleier von ihrem Gesicht, um die Dara zum Abschied zu küssen. In dem Moment erhob sich Tipperton von der anderen Seite des Bettes mit seiner verpackten Laute und … riss die Augen auf, als er das Gesicht der Châkian sah. »Meiner Treu!«, stieß er leise hervor. »Meiner Treu!«
    Sie verließen das Quartier der Châkia und kehrten in die Zwergenfeste zurück. »Sie war so wunderschön«, sagte Tipperton. »Sie sah gar nicht aus wie eine …«
    »Still, Tipperton«, ermahnte Phais ihn. »Sprecht nie wieder davon.«
    Beau blickte in Tippertons überraschtes Gesicht. »Hah«, knurrte er, »ich frage mich, womit dies alles verwoben ist.«
    Phais warf Beau einen warnenden Blick zu, und er verstummte.
    Sie kamen zu der Kammer am Haupttor, wo Bekki und sein Großvater Berk sie bereits erwarteten. Drei gesattelte Ponys standen bereit, und vier Pferde. Zwei waren gesattelt, und zwei mit Vorräten bepackt.
    Berk sah die beiden Wurrlinge an, die sich ihre Winterausrüstung anzogen. »Pass auf dich auf, kleiner Heiler«, sagte er zu Beau. »Und auch du, Châk-Sol.« Dann drehte er sich zu Phais und Loric herum. »Lebt wohl, Wächter, möge Elwydd Euch alle behüten.«
    Zuletzt umarmte Berk Bekki und schlug ihm auf den Rücken: »Châkka shok, Bekki, Châkka cor«, sagte er.
    »Aye, Großvater Burgwächter.« Bekki rieb sich die Augen.
    Die fünf verabschiedeten sich von den anderen und führten ihre Pferde durch die Seiteneingänge in die Kälte hinaus. Ihr Atem bildete Wolken vor ihrem Mund.
    Tipperton zog seine Handschuhe an und stieg wie die anderen inden Sattel.
    Dann sah er sich um und musterte die schneebedeckten Gipfel, die in den grauen Himmel ragten. Ihr Eis funkelte wie Diamanten in der kalten Wintersonne. Es war der fünfzehnte Tag des Dezembers, und eine glitzernde Decke aus Raureif überzog alles.
    Tipperton nahm die Zügel seines Ponys auf. »Kommt, Freunde, reiten wir. Wir haben eine Münze abzuliefern.«
    Sie spornten ihre Pferde an und ritten den Hügel hinab.
     
    Wisst Ihr,
    alles ist irgendwie miteinander verwoben.
     
    Lesen Sie weiter in:
    Dennis L. McKiernan: Magierkrieg
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