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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)
Autoren: Peter Hohmann
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Gewitter über sein Gesicht.
    Grimmig stapfte er auf ihn zu.
    »Ich gehe ja schon«, sagte Lorgyn, doch das schien Burain nicht davon abzuhalten, die Hände nach ihm auszustrecken, um ihn gleich unsanft vor die Tür zu befördern.
    »Bleib stehen, Burain.« Die Schwärze stieg in ihm hoch, eine faulige Brühe, in der schreckliche Taten blubberten.
    Tatsächlich stockte der Pfleger, als er in Lorgyns Augen blickte.
    »Gut«, sagte Lorgyn und verließ Iros’ Gnade . 
    Der Himmel glomm matt, ähnlich angelaufenem Silber, und der Wind, träge nun, weil er sich die ganze Nacht lang ausgetobt hatte, blies gelangweilt Schneeschleier durch die Gassen.
    Nach einigen Schritten blieb er stehen, atmete die frische Luft, in der Hoffnung, das Geschehene würde dadurch irgendwie erträglicher werden. Hätte ihm damals jemand erzählt, dass Aluna sich irgendwann von ihm abwenden würde, hätte er nur gelacht.
    Nein, Lorgyn, du verdrehst die Tatsachen. Du hast dich von ihr abgewandt, lange bevor sie diesen Entschluss fasste.
    Er verdrängte den Gedanken und überlegte, was er alles zu tun gedachte, morgen und übermorgen und die nächsten Tage. Es dauerte lang, bis er sich über sein weiteres Vorgehen einigermaßen im Klaren war.
    Jedoch, während er zurück nach Eisbach ging, paradierten in Ausschnitten die Sätze und Bilder des Gesprächs mit Aluna durch seine Gedanken und brachten seine Überlegungen für die Zukunft sofort wieder durcheinander, wie Einbrecher, die zum wiederholten Mal dasselbe Warenlager auf den Kopf stellten.
    Einbrecher war auch das Stichwort, das ihn jäh durchzuckte, als er sein Haus erreichte: Mehrere Gestalten befanden sich in seinem Garten. 
     
     
     
     

Kapitel 2 
     
    Es hat noch keinen großen Geist
    ohne Beimischung von Wahnsinn gegeben.
     
    Seneca
     
     
    Gerom hörte das Knirschen von Schritten im Schnee und riss die Augen von der zerstörten Kellerluke los.
    Forsch kam Lorgyn herbeigeeilt, und sein argwöhnischer Blick tastete über die Anwesenden: Gerom, Toste, dessen ältester Sohn Ugdar sowie Firna, eine alte, scharfzüngige Frau, die letzte Nacht ein Feuer bemerkt haben wollte. Und Laris, die darauf bestanden hatte mitzukommen. Er warf ihr einen Seitenblick zu, als Lorgyn heran war, und konnte ihren Ausdruck nicht deuten.
    Auf jeden Fall gefiel er ihm nicht.
    Auch Lorgyns Augen ruhten einen Moment auf ihr, ehe er Gerom und den anderen seine Aufmerksamkeit widmete.
    Gerom spürte, wie sich auf seinem Gesicht derselbe misstrauische Blick breitmachte, den Lorgyn zur Schau stellte.
    »Darf ich fragen, was ihr auf meinem Grundstück sucht?«
    Spiel hier nicht den Unschuldigen! , dachte Gerom, zwang sich aber, höflich zu bleiben. Musste ja nicht gleich eskalieren, das Ganze. 
    »Wir gehen nur dem Anliegen einer besorgten Einwohnerin Eisbachs nach«, sagte er ähnlich schwulstig, wie Lorgyn und auch dieser Arlo sich auszudrücken pflegten. Kein Wunder, dass sie inzwischen so oft beieinanderhingen. Gelehrtenpack! Etwas ruppiger fügte er hinzu: »Als Mitglied des Rates sind Toste und ich dazu befugt. Niemandem wäre geholfen, wenn durch ein Missgeschick das ganze Dorf abbrennt.«
    Lorgyn hob die Augen zum Himmel, aus dem vereinzelt Schneeflocken schwebten, dann führte er seinen Arm im Halbkreis über die Umgebung. »Kann ich verstehen. Ist staubtrocken hier. Der kleinste Funke, und das ganze Dorf würde abfackeln.«
    »Lassen wir die Wortklaubereien!« Toste verschränkte die Arme vor der tonnenförmigen Brust. »Was ist hier passiert?«
    »Genau!«, krakeelte Firna und wies mit ihrem Gehstock auf Lorgyn. »Ordentlich geknallt hat’s gestern Abend. Bin am Fenster gestanden und habe Feuer gesehen. Hast mir ’nen ordentlichen Schreck eingejagt, Bürschlein!«
    Lorgyns Blick streifte die alte Frau – blitzte da nicht für einen Lidschlag die pure Mordlust in seinen Augen? –, ehe er wieder Toste fixierte. »Ein kleines Missgeschick«, wiegelte er ab. »Ich experimentiere manchmal ein bisschen. Dient lediglich der Kurzweil, mehr nicht.«
    Tostes Nasenflügel blähten sich. »Erzähl hier keinen Käse!«
    »Habe mit brennbarem Pulver hantiert, das auch Schmiede verwenden, um ihre Glut heißer zu machen«, beharrte Lorgyn. »Ich wollte es verfeinern.« Er zuckte mit den Schultern. »Ist eben ein bisschen schiefgegangen.«
    Tostes Gesicht bekam einen leichten Rotstich.
    Schnell legte Gerom ihm die Hand auf die muskelschwellende Schulter. Sie brauchten den Geck noch, das durften sie nicht
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