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Magic Love

Magic Love

Titel: Magic Love
Autoren: Randi Reisfeld
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für diese Sterblichen so wichtig an dem Turnier war.
    Quentins Ziel auf dieser Erde, besonders in Westbridge, war es, die Anweisungen seiner Mutter zu befolgen und sich Psyche zu holen. Es hatte länger gedauert, als erwartet, aber er musste zugeben, dass er es mittlerweile genoss. Das Essen war toll – was es alles gab, einfach brillant! Er liebte die Einkaufszentren, Videospiele und MTV. Sogar die Rockband, auf die Sabrina so stand, war nicht schlecht. Es machte Spaß, im Jahre 2000 ein Teenager zu sein.
    Und dann noch so ein beliebter! Jeder bewunderte ihn. Es hätten sich noch mehr Mädchen in ihn verliebt, wenn er sie nicht mit Liebespfeilen beschossen und dafür gesorgt hätte, dass sie sich in andere Jungs verliebten. Er begriff überhaupt nicht, wie seine Beliebtheit von einem Augenblick zum nächsten so komplett zerstört werden konnte. Wie hatte man ihn nur so schnell von seinem Podest gestoßen! Himmel!
    Er war immer noch auf ganz untypische Weise niedergeschlagen, als er nach Hause kam. Normalerweise kündigte Quentin seine Anwesenheit mit einem Lied an. Vermutlich hörten seine Eltern ihn deshalb nicht kommen.
    Doch er hörte sie. Venus und Mars stritten sich. Er wollte gerade rufen, dass er da sei, als er merkte, dass sie über ihn sprachen. Quentin versteckte sich hinter den Vorhängen im Wohnzimmer und lauschte.
    Sein Vater fauchte: „Also, mein Schatz, du hast mal wieder auf deine verdrehte Weise bekommen, was du wolltest – aber auch nur, weil dein Sohn so gutgläubig ist. Du hast ziemlich lange dafür gebraucht, stimmt’s?“
    „Wieso verdreht?“, schnappte Veronica zurück. „Nur weil ich meine Schlachten ohne Blutvergießen gewinne, im Gegensatz zu dir? Seit Jahrhunderten versuche ich dir das beizubringen, Mars, dass du mehr Bienen mit Honig fängst als mit...“
    „Bienen! Wir sind nicht wegen Bienen hier! Wir sind hier, um uns Psyche zu schnappen und deine eifersüchtigen Ängste zu besänftigen, Venus.“ Dann wurde seine Stimme weicher. „Ich liebe deine eifersüchtige Natur, Liebling, besonders wenn sie dich zu solch ruchlosen Plänen verleitet wie dieses Mal.“
    Quentin traute seinen Ohren nicht. Seine Verfolgung von Psyche sollte etwas mit... der Eifersucht seiner Mutter zu tun haben? Das ergab keinen Sinn. Sie hatte ihm nie davon erzählt! Doch während Quentin weiter lauschte, wurde ihm Einiges klarer.
    „Ich sehe es nicht als ruchlos an, Mars. Doch als ich auf dem Olymp so hintenherum von der Existenz eines jungen Mädchens erfuhr, das schöner sein sollte als ich, was glaubst du, wie ich mich gefühlt habe? Ich bin Venus, die Göttin der Liebe. Es kann niemanden geben, der anziehender ist als ich, in keinem Jahrhundert, in keinem Universum, in keiner Dimension. Stell dir bloß mal vor, wie das in den Sagen aussehen würde! Ich musste also für eine kleine Korrektur sorgen.“
    Martin grunzte: „Ah, aber du bist von deinem ursprünglichen Plan abgewichen, oder nicht, meine Liebe? Und daher brauchtest du die Hilfe deines naiven Sohnes.“
    Veronica wurde wütend. „Also, die Geschichte war ja wohl ein bisschen veraltet. In der Sage steht, dass Amor zur Erde kommt und Psyche dazu bringt, sich in einen Drachen zu verlieben. Na, weißt du, wir sind seit einem Monat hier – hast du vielleicht irgendwelche passenden Drachen entdeckt? Also musste zu ich zu Plan B übergehen. Glücklicherweise konnte ich hier unten ins Internet. Und ich erfuhr, dass die neueren Legenden sagen, dass Amor selbst sich in Psyche verliebt, sie in unsere Sphäre lockt und sie sogar heiratet. Was auch viel romantischer ist!“
    Quentin hörte, wie sein Vater sich vor Freude die Hände rieb. „Romantisch, von wegen! Wenn sie sich erst auf dem Olymp niedergelassen hat, wirst du unsere hübsche Schwiegertochter in eine Sklavin verwandeln. Sie wird zur Hausarbeit verdonnert. Sie wird den Müll runterbringen, den Hund ausführen, das Katzenklo saubermachen, die Betten beziehen und uns das Essen kochen. Und dann wird Amors geliebte Psyche durch all die Schufterei schnell altern und deine Schönheit nicht länger bedrohen. Und damit wäre dann garantiert, meine liebe Venus, dass du die einzige und immergültige Liebesgöttin bist. Lieg ich da nicht richtig?“
    „Naja, vielleicht“, murmelte Venus. „So in etwa. Aber du lässt es so berechnend klingen, wo es doch reine Selbstverteidigung ist. Es ist heute so schwierig, im modernen Universum seine Stellung zu behaupten. Außerdem wird Amor schon über sie
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