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Magic Love

Magic Love

Titel: Magic Love
Autoren: Randi Reisfeld
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hinwegkommen.“
    Mars kicherte. „Amors unwissende Hilfe einzubeziehen, war ein brillanter Schachzug. Dein Sohn ist ja so leichtgläubig! Es ist nur gut, dass er mit diesen Flügeln geboren wurde. Er hätte niemals einen guten Krieger abgegeben.“
    „Mein Sohn! Er ist auch dein Sohn, Mars. Ich bin allerdings sehr froh, dass er ein Liebesgott ist, kein Kriegsgott. Einer in der Familie reicht mir schon, vielen Dank!“
    Quentins Mund klappte auf, als seine Eltern ihre tiefe Zuneigung erklärten. Eine Träne begann zu rollen.
    Leise glitt Quentin hinter den Vorhängen hervor. Er war zu verwirrt, um seinen Eltern zu begegnen. Stattdessen rannte er aus dem Haus, warf sich hinter das Steuerrad seines Autos und fuhr ziellos durch die Straßen. Erst als er in die Collins Road einbog, erkannte er, wo er war: bei Sabrina.
    Hilda öffnete die Tür, als er klingelte. Wenn Sabrinas Tante überrascht war, ihn zu sehen, dann zeigte sie es nicht. Sie wirkte auch nicht geschockt, als er sagte: „Ich möchte Psyche sehen. Ist sie hier?“
    „Hier wohnt niemand mit diesem Namen, Quentin, aber wenn du Sabrina meinst, sie ist oben. Warte hier, ich rufe sie.“
    Doch das war nicht nötig. Sabrina war oben an der Treppe und hatte alles gehört. Was sie merkwürdig fand, war nicht, dass Quentin nach Psyche fragte, sondern es war der Ton seiner Stimme. Er klang total niedergeschlagen.
    Sabrina nahm an, dass er durchhing, weil man ihn nach dem Turnier ausgebuht hatte. Sie fühlte sich verpflichtet, ihn etwas aufzumuntern, da es immerhin ihre Idee gewesen war, dass er schummelte... beziehungsweise nicht schummelte und ehrlich verlor.
    „Hey, Am... Quentin“, platzte sie heraus und sprang die Treppenstufen hinunter. „Komm rein.“ Dann wandte sich Sabrina an Hilda. „Wäre es okay, wenn, äh, Quentin und ich uns allein unterhalten? Würde es dir was ausmachen, in die...“
    Sabrina musste den Satz nicht beenden. „Ich war gerade etwas hungrig“, sagte Hilda und wedelte mit der Hand. „Ich werde Zelda mal beim Kochen helfen. Komm, Salem.“
    Sabrina bedeutete Quentin, ihr ins Wohnzimmer zu folgen. „Hör mal, ich weiß, es muss dir komisch vorgekommen sein, aber indem du nicht geschummelt hast, hast du ein gutes Werk getan. Southvale hat den Sieg errungen und konnte das Geld für den Sportplatz gewinnen, den sie so dringend brauchen. Und das alles nur wegen... das ist ja so abgedreht!... na, weil du nicht geschummelt hast. Ich weiß, dass die Leute dich ausgebuht haben. Wahrscheinlich fühlst du dich deswegen schlecht, aber...“
    Quentin hob abwehrend die Hand. „Schon vorbei. Ich habe mich deswegen schlecht gefühlt. Aber als ich nach Hause kam, habe ich erst gemerkt, wie es ist, wenn man sich richtig mies fühlt.“
    „Deine Eltern waren sauer, weil du fair gespielt hast?“, vermutete sie.
    „Was? Nicht ganz. Ich habe herausgefunden, dass sie... sie mich angelogen haben, Psyche! Sie haben mich die ganze Zeit angelogen! Sie haben mich benutzt! Sie...“ Quentin konnte nicht weitersprechen. Er ging auf und ab und rang seine Hände. Schließlich platzte er mit der ganzen Geschichte heraus und endete leidenschaftlich: „Sie werden dich zu einer Sklavin machen! Das kann ich nicht zulassen. Weil... ich dich wirklich liebe.“
    Sabrina ließ ein erschöpftes Stöhnen hören. Ihr fiel der Ausdruck ,ein Schritt vor und zwei zurück’ ein. Vielleicht hatte sie es geschafft, Quentin zum Fair Play zu bewegen, doch sie hatte weniger als gar keine Fortschritte auf der Ich-bin-nicht-Psyche-und-wir-lieben-uns-nicht-Front gemacht. Offenbar war er, nachdem er die Absichten seiner Eltern erfahren hatte, mehr als je zuvor ganz davon überzeugt, dass sie Psyche war – und er sie liebte. Und, nein, andersherum...
    Sabrina wusste, dass sie Verstärkung brauchte, und sie rief sie sich herbei. „Tante Zelda, Tante Hilda... Salem... ich möchte euch“, Sabrina holte tief Luft, „Amor vorstellen.“
    Zeldas Hand flog zum Mund. Denn Sabrinas kluge Tante verstand sofort. „Quentin Pid. Q.Pid“, murmelte sie, als es ihr dämmerte. „Kein Wunder, dass wir es nicht herausgefunden haben. Wir haben den falschen Baum hoch gebellt.“
    „Am falschen Baum gekratzt“, sagte Salem immer noch misstrauisch. „Wir haben gar nicht an den Baum der Mythen im Vorgarten gedacht.“
    Hilda war immer noch verwirrt. „Amor? Aber Amor ist nicht echt. Er ist eine...“
    „... eine Figur in den Göttersagen“, erklärte Zelda. „Einer, der auf die Erde kommt,
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