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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele
Autoren: Alex Kava
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hagelte weder Schläge noch Kugeln. Auch sonst wurden ihm kein Leid zugefügt. Ihre Stimmen verschmolzen zu einem Geräuschgemenge, aber die Hysterie im Tonfall durchdrang Erics innere Barriere.
    „Wir müssen hier raus! Sofort!“
    Eric drehte sich auf seinem Stuhl um, als einer der Männer ihn hochzog und auf die Tür zuschob. Er sah einen zweiten Mann mit einer seltsamen Apparatur auf dem Kopf zwischen den Bodendielen aufsteigen. Natürlich hatten sie das verborgene Arsenal entdeckt. Vater würde enttäuscht sein. Sie hatten das Waffenlager gebraucht, um Satan zu bekämpfen. Ihre Mission war fehlgeschlagen, ehe sie die Waffen zum Basislager zurücktransportieren konnten. Ja, Vater würde sehr enttäuscht sein. Sie hatten alle im Stich gelassen. Vielleicht würden noch mehr ihr Leben lassen müssen, da alle in Monaten angesammelten Waffen jetzt konfisziert wurden und unter Satans Kontrolle kamen. Kostbare Leben gingen vielleicht verloren, weil ihre Mission fehlgeschlagen war. Wie sollte Vater sie ohne diese Waffen beschützen?
    Die Männer schoben und zerrten ihn eilig aus der Hüttentür und hinein in die Wälder. Eric verstand das nicht. Wovor liefen die weg? Er versuchte zu lauschen und zu verstehen. Was konnte die Krieger Satans denn überhaupt ängstigen?
    Sie versammelten sich um den Mann mit dem seltsamen Kopfputz, der einen Metallkasten mit blinkenden Lichtern und seltsamen Kabeln hielt. Eric hatte keine Ahnung, was das war, doch es klang so, als habe der Mann das unten im Keller bei den Waffen gefunden.
    „Da unten ist ein Arsenal, so groß, uns alle ins Himmelreich zu bomben.“
    Eric musste unwillkürlich lächeln und spürte sofort einen Stoß im Rücken. Er wollte Mr. Tully, dem Besitzer des Ellbogens in seinem Rücken, mitteilen, dass er nicht lächelte, weil sie in die Luft gesprengt werden könnten, sondern über die Vorstellung, dass einer von denen glaubte, er würde in Gottes Reich aufgenommen.
    Niemand sonst bemerkte sein Lächeln. Sie konzentrierten sich auf den dunkelhaarigen Mann mit der verrückten schutzbrillenartigen Apparatur, die er sich jetzt auf die Haare geschoben hatte, womit er Eric an ein übergroßes Insekt erinnerte.
    „Erzähl uns etwas, das wir noch nicht wissen“, forderte ihn einer der Männer auf.
    „Okay, wie wäre es damit? Die gesamte Hütte ist verkabelt“, berichtete der Insektenmann.
    „Scheiße!“
    „Es wird noch besser. Das hier ist nur der Ersatzauslöser. Der eigentliche Auslöser befindet sich irgendwo außerhalb des Grundstücks.“ Er deutete auf den blinkenden roten Knopf, legte den Schalter um, und das Blinken erlosch. Innerhalb von Sekunden ging es jedoch wieder an wie ein pulsierendes rotes Auge.
    Die Männer drehten sich in alle Richtungen und verrenkten sich fast die Hälse, als sie sich umsahen. Einige hatten ihre Waffen gezogen. Sogar Eric drehte den Kopf. Mit plötzlich klarem Blick sah er blinzelnd in die Schatten zwischen den Bäumen. Er verstand das alles nicht und fragte sich, ob David von dem Metallkasten gewusst hatte.
    „Wo ist er?“ fragte der große Typ mit dem kurzen Hals, den alle wie den Kommandierenden behandelten. Er trug als Einziger einen blauen Blazer anstatt einer Windjacke. „Wo ist der gottverdammte Auslöser?“
    Eric brauchte einen Moment zu begreifen, dass der Mann mit ihm sprach. Dann erwiderte er dessen Blick, wie er es gelernt hatte. Er starrte direkt in die schwarzen Pupillen, ohne zu blinzeln oder zu zaudern, und ließ den Feind mit keiner Geste gewinnen.
    „Warten Sie eine Minute“, sagte der, der Cunningham hieß. „Warum wollten die den Auslöser nicht in der Hütte haben? Dann hätten sie doch bestimmen können, wann und wie sie sich hochjagen. Wir wissen, dass sie zum Selbstmord bereit waren. Warum haben sie sich dann nicht einfach mit der Hütte in die Luft gesprengt?“
    „Vielleicht wollten die vor allem uns in die Luft sprengen.“ Mehr Unruhe, mehr besorgtes Drehen der Köpfe.
    Eric wollte ihnen sagen, dass Vater niemals die Hütte in die Luft gejagt hätte, weil er die Waffen nicht opfern durfte. Er brauchte sie, um den Kampf fortzusetzen. Stattdessen richtete er den Blick auf Cunningham, der ihn so bohrend anstarrte, als könnte er ihm durch die schiere Macht seines Blickes die Wahrheit entlocken.
    „Nein, wenn die uns hochgehen lassen wollten, wären wir bereits tot“, fuhr Cunningham fort, ohne den Blick abzuwenden. „Ich glaube, die, die geopfert werden sollten, sind bereits tot. Ich glaube,
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