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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel
Autoren: S Mallery
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aufrichtigen Wunsch erwähnt, den anderen glücklich zu sehen. Was ist, wenn ich nur mit deiner Liebe glücklich sein kann?“
    Er erhob sich vom Bett. „Du sprichst von Ereignissen, die womöglich niemals eintreten. Ich wünsche zu diesem Zeitpunkt nicht über sämtliche unwahrscheinliche Möglichkeiten zu diskutieren.“
    „Jedes Mal, wenn ich zu glauben beginne, dass es mit uns klappen könnte, sagst du mir etwas, das es unmöglich macht.“
    Er erstarrte. Er stand nackt vor ihr, und sie sah, dass sich all seine Muskeln spannten. Er trat näher und berührte ihre nackte Schulter.
    „Du scheinst nicht zu verstehen. Ich kann dir alles geben. Du sagst, dass du keinen Wert auf Geld, Position oder Macht legst, aber das liegt nur daran, dass du all das nicht erlebt hast. Millionen Menschen auf der ganzen Welt werden dich beneiden. Dir wird es an nichts mangeln. Bethany werden alle Möglichkeiten offen stehen. Wir werden gemeinsame Kinder haben, die wir zu großartigen Fürsten heranziehen. Wir können eine Dynastie beginnen, die tausend Jahre andauern wird. Willst du all das wegwerfen wegen ein paar Worten?“
    „Es sind nicht nur Worte. Sie beinhalten eine Verpflichtung.“
    „Ich habe mich dir verpflichtet. Ich nehme dich als meinezukünftige Königin. Ich lege dir El Bahar zu Füßen. Wie kannst du nach mehr verlangen?“
    Wenn er es so ausdrückte, fühlte sie sich selbstsüchtig und habgierig. Erneut hatte er sie völlig verwirrt. „Was ist mit Kindern? Ich würde nie zustimmen, sie so zu erziehen, wie du erzogen wurdest. Ich würde nicht zulassen, dass mir mein ältester Sohn mit vier Jahren weggenommen und gezwungen wird, ein Mann zu sein. Ein Kind bleibt ein Kind, bis es von selbst bereit ist, ein Mann zu sein.“
    Er sank auf das Bett und zog sie an sich. Er war warm und stark, und sie spürte das stete Klopfen seines Herzens. „Deswegen musst du bleiben. Weil ich das auch nicht für meine Kinder will. Ich brauche dich, Liana. Bleib bei mir.“
    Wie sollte sie ihm widerstehen, wenn er sich so gab? Sie schlang die Arme um ihn und hielt ihn fest. Doch im Hinterkopf hörte sie die Uhr ticken. Der Monat verflog rasch, und sie war einer Entscheidung nicht näher als an jenem Tag, als sie erfahren hatte, dass sie verheiratet war.
    „Du scheinst dich gut eingelebt zu haben“, meinte Fatima ein paar Tage später, als sie Liana zum Lunch Gesellschaft leistete.
    Sie saßen auf dem Balkon an einem kleinen Tisch aus Ebenholz, dem Geschenk eines chinesischen Kaisers vor fast fünfhundert Jahren. Liana strich über die glatte Oberfläche und versuchte zu lächeln. Ihr Mund verzog sich auf Befehl, aber sie ahnte, dass sie nicht besonders glücklich aussah.
    Fatima beugte sich vor. „Bist du mir immer noch böse? Ich war ein wenig barsch zu dir, und das tut leid. Ich habe aus Enttäuschung gehandelt. Ich dachte, dass du so gut für Malik bist, und als ich herausfand, dass du tatsächlich weggehen willst, war ich ver letzt.“
    „Glaub nur nicht, dass sich alles geändert hat.“
    „Das verstehe ich nicht. Du wohnst in seinen Räumen.
    Wenn ihr beide in der Öffentlichkeit oder im Kreis der Familie erscheint, wirkt ihr sehr glücklich.“
    Liana zuckte die Achseln. „Das sind wir. In gewisser Weise.“ Sie nahm einen Schluck Eistee und seufzte. „In gewisser Hinsicht läuft es gut zwischen Malik und mir. Er ist aufmerksam, gütig und wundervoll zu Bethany. Er hat angefangen, mit mir über seine Verantwortlichkeiten zu sprechen. Er ist ein brillanter Politiker, und ich lerne sehr viel.“
    „Givon sagt, dass Malik deine Ansichten schätzt. Er respektiert dich.“
    „Wie ich ihn respektiere.“ Sie hielt inne. Sie und Malik schliefen außerdem jede Nacht miteinander, und dieser Aspekt ihres gemeinsamen Lebens war wunderbar. „Ich könnte mich sehr leicht in ihn verlieben.“
    „Wo liegt dann das Problem?“, hakte Fatima verständnislos nach.
    Liana holte tief Luft. „Er meint, dass er sein Bestes für El Bahar aufheben muss, und will sich nicht in tiefe Gefühle verstricken. Also wird er für mich sorgen und mir treu sein, mich aber nicht lieben. Ich nehme an, dass er es auch auf unsere Kinder ausweiten will, sollten wir welche haben. Wie kann ich bei einem Mann bleiben, der mir niemals das eine geben will, das ich will?“
    Fatima musterte sie mit weisen Augen. „Du bist eine reife Frau mit einer gewissen Lebenserfahrung. Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass Malik sich selbst täuscht? Dass er die Worte
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