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Maennerschlussverkauf - Roman

Maennerschlussverkauf - Roman

Titel: Maennerschlussverkauf - Roman
Autoren: Natascha Sagorski
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Teller mit lauter kleinen, dreieckigen Clubsandwiches vor uns abstellt. Glücklicherweise ist er genau in diesem Moment gekommen, denn ich weiß immer noch nicht, was ich erwidern soll.
    »Ich habe dich so sehr vermisst, Anna«, flüstert Tom mir ins Ohr, küsst mich auf den Hals und lehnt sich nach vorn, um eine Pommes aus dem Blumentopf zu fischen und sie mir vor den Mund zu halten. »Erst mal genug gefragt, genug geantwortet? Wir haben noch alle Zeit der Welt, Anna. Du kannst mich noch so viel fragen, wie du willst, und ich werde dir in Zukunft immer eine Antwort geben. Wenn mir eines in den letzten Wochen klar geworden ist, dann dass ich dich liebe. Du bist die einzige Frau, die ich liebe. Du bist meine Prinzessin. Und das werde ich nie wieder vergessen, das verspreche ich dir.«
    Das sagt er in einem sehr ernsthaften Ton, und seine grünen Augen werden ganz dunkel. Ich bin immer noch total verwirrt und kann nichts erwidern. Stattdessen, so unpassend das jetzt klingen mag, starre ich auf die Pommes, die er mir immer noch vor die Nase hält.
    »Und jetzt? Magst du Pommes essen, meine Prinzessin? Die sollen ziemlich gut sein hier!«, sagt Tom, der meinen Blick bemerkt hat, und grinst mich an.
    Ich schaue ihn an, diesen Mann, der mein Herz zum Klopfen bringt, der die schönsten Augen der Welt hat und der mir Pommes aus dem Blumentopf serviert. Plötzlich muss ich lächeln. Ich schaue ihm in die Augen, eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden lang, dann nicke ich und sage: »Ja, genug gefragt, genug geantwortet. Lass uns Pommes essen.«
    Und dann … ja, dann esse ich Pommes aus einem Blumentopf mit dem Mann meines Lebens und habe nur noch einen Gedanken:
    Gott. Sei. Dank. Passiert so was immer nur mir!!!

Glossar
    Anmod: Abkürzung für Anmoderation, also ein zwei kurze Sätze, in denen ein Moderator die nächste MAZ ankündigt. Damit soll er den Zuschauer so richtig neugierig machen auf so fabelhafte Themen wie »Die neuesten Bauch-weg-Höschen im ultimativen Extrem-Wasserrutschen-Test«. Nicht immer eine leichte Aufgabe.
    Audience Flow: Anzahl der Zuschauer, die nach einer Sendung von der darauf folgenden übernommen werden können. Sind es nicht so viele, sollte man in der Redaktionskonferenz rechtzeitig in Deckung gehen, vor allem wenn man für den ersten Beitrag der Sendung (= Aufmacher) verantwortlich war.
    CvD: Chef vom Dienst, also derjenige, der den Redakteuren sagt, was sie drehen sollen, nur um hinterher alles auseinanderzunehmen.
    Daily Format: Sendung, die daily (also täglich und nicht nur einmal die Woche) läuft und somit jeden Tag mit unzähligen Minuten brandaktueller News, hochkarätiger Reportagen und anderem Trash gefüllt werden muss.
    Fundus: Raum, gefüllt mit unzähligen Klamotten, die mildtätige Designer in meist absolut unpassenden Größen zur Verfügung gestellt haben.
    Inear: Kleiner Kopfhörer im Ohr, der während einer Livesendung die Kommunikation zwischen den einzelnen Verantwortlichen und dem Moderator ermöglicht. Wenn man Glück hat auch ohne Vampirella-Gekreische.
    MAZ : Magnetaufzeichnung. So nennen Fernsehmenschen Fernsehbeiträge – weils kürzer ist und Harald Schmidt es auch so macht.
    MSV : Männerschlussverkauf, Leonies Bezeichnung für Speed Dating.
    Storytelling: Dramaturgie und Aufbau einer Sendung, kurz: die Kunst des Erzählens. Oft beherrscht und noch öfter nicht.
    Primetime: Beginnt meist um 20.15 Uhr, alles unmittelbar davor ist Accesstime und wiederum davor Daytime, nach der Primetime kommt übrigens die Late Primetime (Könnte man auch alles einfach auf Deutsch sagen, aber das würde bei weitem nicht so cool klingen).
    Tubby Tollpatsch: Ungeschickter Mensch, der von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpert (einer von Leonies Kosenamen für Anna).
    Zielgruppe 14 bis 49: Umfasst angeblich die werberelevanten Zuschauer, zumindest hat dies das findige RTL -Urgestein Helmut Thoma mal behauptet, und alle haben es geglaubt.

Danksagung
    Ich danke …
    Zuallererst meinem Agenten Michael Gaeb, ohne den es diesen Roman so niemals gegeben hätte. Danke, dass du mich gefunden hast!
    Meiner fabelhaften Lektorin Eléonore Delair. Mit niemandem sonst lässt es sich so wunderbar in Annas Welt eintauchen. Danke für deine Begeisterung und dein Engagement!
    Allen Boulevardredaktionen Deutschlands (in denen glücklicherweise weitaus weniger Vampirellas rumlaufen, als man gemeinhin annimmt.)
    Allen Leonies, Manuels, Toms und Annas, die ich kenne (und die genau wissen, wen ich
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