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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)
Autoren: Christian Rieck
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oder die Creme auf den Pinsel bringen. Das Aufnehmen der Seife oder Creme auf den Pinsel geht so: Den Pinsel mindestens mit der Spitze in heißes Wasser tauchen und dann in einer kreisenden Bewegung die Seife oder Creme aufnehmen. Das Wasser für den Pinsel kann beim Tiegelschäumen heiß sein, beim Gesichschäumen dagegen nur so warm, dass es auf der Haut noch angenehm ist. Bei Rasierseife muss man einige Kreise drehen, bis die Haarspitzen seifig sind. Man braucht keine Angst zu haben, damit zu viel Seife aufzunehmen, außer wenn man statt des Rasierpinsels eine Zahnbürste nimmt.
     
    Creme aus der Tube kann man entweder in den Tiegel oder direkt auf den Pinsel geben. Bei den meisten Rasiercremes ist als optimale Menge für die ersten Erfolgserlebnisse Haselnussgröße ein guter Richtwert, mit etwas Übung auch weniger. Bei Rasiercreme aus dem Tiegel sollte die Pinselspitze mit einer dünnen Cremeschicht bedeckt sein. Einige geben die Tubencreme nur auf die Pinselspitze, andere halten den Pinsel senkrecht mit den Haaren nach oben und geben einen Klecks direkt ins Pinselinnere. Es gibt sogar die Variante, den Pinsel zunächst nur an der Spitze anzufeuchten, dann die Creme aus der Tube oder mit der Fingerspitze ins Pinselinnere zu geben und erst danach den Pinsel mit der Creme in stehendem Wasser zehn Sekunden lang einzuweichen. Das führt zu viel Schaum im Pinselinneren, funktioniert so richtig gut aber nur bei qualitativ hochwertigen Pinseln, die sehr dicht gesteckt sind. Diese Variante ist in Amerika viel weiter verbreitet als bei uns. Ich finde subjektiv den Schaum schöner, der auf der Pinselspitze entsteht und dann ins Innere gearbeitet wird als umgekehrt.
     
    Rasierseife lässt sich manchmal nicht gut aufnehmen, weil sie einfach nicht am Pinsel haften will. In hartnäckigen Fällen kann man die Seife für eine bis zehn Sekunden mit einigen Millilitern heißen Wassers vorweichen, die man dann sofort wieder ausschüttet. Aber Vorsicht: Das ist wirklich nur etwas für feste Seifen wie die von Haslinger , nichts für weiche Seifen wie Col. Conk , die dadurch praktisch wegschwimmen (keine Sorge, zu den Seifen kommen wir noch). Einen weichen Seifensud   zu erzeugen, der nach Gebrauch noch bestehen bleibt, führt nur dazu, dass die Seife extrem schnell altert. Zwar sieht man bei Barbieren manchmal ein Schälchen stehen, in dem ein Seifenstück in Wasser eingeweicht liegt, aus dem der Schaum geschlagen wird. Das macht dort durchaus Sinn, weil ein Barbier erstens viele Male am Tag aufschäumt und zweitens recht billige Seife verwendet, die es als Friseurbedarf zum Kilopreis zu kaufen gibt. Aber für den Selbstrasierer ist es nicht sinnvoll, ein Seifenstück einzuweichen.
     
    Falls dich die Schaumreste und Stoppeln auf der Seife stören, dann kannst du sie vor dem Wegstellen der Seife kurz mit kaltem Wasser abspülen und das Wasser schnell wieder ausschütten, ohne dass mit größerem Seifenverlust zu rechnen ist. Creme würde schnell austrocknen, wenn man sie offen stehen lässt, aber bei Seife ist es eine Alternative, sie bei täglicher Benutzung nicht mit einem Deckel abzudecken (siehe Seite  214 ).
     
    Bei der Methode des Seifentiegelschäumens   wird die Seife in demselben Tiegel aufgeschäumt, in dem sie auch aufbewahrt wird. Das können sowohl tiefe Porzellantiegel sein, die unten eine Verjüngung haben, in der ein vergleichsweise kleines Seifenstück liegt, als auch Holztiegel, die meist vollständig durch die Seife ausgefüllt werden. Auch die Porzellantiegel mit Seife darin können vorgewärmt werden, indem man sie in ein warmes Wasserbad im Waschbecken stellt.
     
    Man muss bedenken, dass man mit der Seife im Tiegel bei jeder Umdrehung weitere Seife aufnimmt und daher nicht so lange aufschäumen kann wie im Leertiegel, was aber nur dann zum Problem wird, wenn Dosenschaum die Referenz für das Schaumvolumen ist. Nur Wenige beherrschen die Kunst, an den Tiegelwänden zu schäumen ohne immer mehr Seife aufzunehmen. Da der zusammenfallende Schaum und die Stoppeln aus dem Pinsel zu viel Dreck hinterlassen, muss man in der Regel kurz mit kaltem Wasser nachspülen. Dennoch verbraucht diese Methode bei geeigneten Seifen nicht so viel wie man denkt. Also nur keine Scheu, sie auszuprobieren.
     
    Tief ausgeformte Tiegel sind dafür gedacht, einen voluminösen Schaum zu schlagen, wogegen die mit Seife gefüllten Holztiegel   meist eher eine Vorbereitung des Schaums ermöglichen und den Übergang zum Gesichts-
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