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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition)
Autoren: Gemma Burgess
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zurück, damit das nicht passiert.
    Oder mach einfach, dass er mich um Verzeihung bittet.
    Oder sich wenigstens entschuldigt. Nur einmal.
    Stattdessen sagt Rick: » Ich habe keinen Bock auf so was. Ich… Ich liebe dich nicht, und ich will dich nicht mehr haben… Ich muss jetzt auflegen.«
    Kennen Sie das, wenn man sich die Finger in der Schublade einklemmt und für den Bruchteil einer Sekunde weiß, dass es gleich höllisch weh tun wird, und man dieses seltsame eisige Gefühl in der Brust spürt? So fühle ich mich gerade. Und dann legt Rick auf, und der Schmerz setzt ein, und ich stehe vor der noblen Altbaufassade auf der Kensington Church Street mit einem Bücherstapel und meinem Zwicker und meiner Handtasche und gehe langsam zu Boden– was mit hohen Absätzen gar nicht so einfach ist–, das Gesicht in den Händen vergraben. Ich bekomme nicht richtig Luft. Am liebsten würde ich kotzen, aber mein Magen ist bereits leer. Ich ertrage das nicht. Ich ertrage es nicht, morgen früh mit dieser Erinnerung wach zu werden.
    Dieser elende, miese, beschissene Mistkerl. Nie wieder. Ich werde nicht zulassen, dass jemals wieder so etwas geschieht.

Kapitel 1
    Heute Morgen
    Tja, ich dachte, ich wäre hinter das Geheimnis gekommen, nie wieder abserviert zu werden. Doch dann war Posh Mark gestern Abend bei mir. Und nun gehöre ich wieder zum Singleclub.
    Wieder einmal.
    Die ganze Sache ist einfach furchtbar. Nicht so furchtbar wie die Nummer von Rick und der Pink Lady vor ein paar Monaten. Nichtsdestotrotz furchtbar, weil es nun schon meine sechste– SECHSTE!– Trennung in Folge ist, und immer bin ich diejenige, die sitzen gelassen wird, und jetzt muss ich wieder ganz von vorn anfangen. Nein, nicht heute, ich weiß, aber irgendwann.
    Oh Gott, das ist alles so anstrengend.
    Das sind keine besonders positiven Gedanken noch vor dem Aufstehen an einem Mittwochmorgen. Ich setze mich im Bett auf und betrachte das Chaos von gestern Abend: benutzte Papiertaschentücher rund um mein Kopfkissen, Pralinenpapier im ganzen Bett verteilt, eine leere Zigarettenschachtel, die zerknüllt auf dem Boden liegt.
    Mon Dieu, quel cliché. Ich lasse mich ins Kissen zurückplumpsen und schließe wieder die Augen. Am liebsten würde ich heulen, aber mir ist die Lust daran vergangen.
    Okay, ich erkläre Ihnen besser die Hintergründe, damit Sie mir folgen können.
    Trennung Nr. 6 : Posh Mark. Wir lernten uns vor ein paar Monaten kennen, im Januar, auf einer Kostümparty (Motto: » Filme aus den Achtzigern«). Er trug ein braves Streifenkleid und eine Lockenperücke und schleppte den ganzen Abend eine Wassermelone mit sich herum. Hätten Sie ihm etwa nicht Ihre Telefonnummer gegeben? Genau. (Ich trug eine weiße Fransenjacke, Khaki-Shorts und weiße Cowboystiefel wie Sloane Peterson in Ferris macht blau. Falls Sie sich wundern.)
    Ich suchte also zu ihm Blickkontakt, er kam rüber, ich flirtete mit ihm, und er fragte mich, ob ich mit ihm ausgehen würde.
    Posh Mark war definitiv kein Scheißkerl. Das stellte ich direkt bei unserer ersten Verabredung im Eight Over Eight (stylishes Asia-Ambiente und ein wunderbarer Ort für ein erstes Date, und von denen kenne ich weiß Gott genug) fest. Posh Mark wohnte in Holland Park (ein teures, grünes Viertel in London, in dem nur Reiche leben), war einfühlsam und liebevoll (wenn auch ein bisschen anhänglich mit seinem ständigen Händchenhalten), las gerne (Sportlerbiografien, aber was soll’s), arbeitete nicht für eine der » Verbrecherorganisationen« (Anwaltskanzleien, Banken, Pharmaunternehmen) und hörte sich alles, was ich sagte, mit offenem Mund und verzücktem Lächeln an (ähnlich wie ein Labrador– ich liebe dankbare Zuhörer).
    Von entscheidender Bedeutung war jedoch, dass er scheinbar die Anforderungen erfüllte. Was bedeutete, dass er kein Scheißkerl war. Sehen Sie, nach dem Fiasko mit Rick und der Pink Lady (Trennung Nr. 5 ), dem wochenlangen Liebeskummer und den heftigen Besäufnissen verschoben sich meine Erwartungen an den richtigen Mann geringfügig. Er musste zu nett sein, um mich sitzen zu lassen. Was, falls jemand mitschreibt, kein Grund ist, mit jemandem eine Beziehung einzugehen. Posh Mark war jedenfalls das krasse Gegenteil von Rick, in jeder erdenklichen Hinsicht. Höflich, umgänglich, groß und unheimlich lieb.
    Wir fielen sehr schnell in eine selbstzufriedene Co-Abhängigkeit. Er rief jeden Abend an, schickte mir jeden Morgen eine SMS, machte mittwochs Pläne für ein gemeinsames
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