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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition)
Autoren: Gemma Burgess
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Paradise City ‹ , Mann! Hast du nicht gehört, was ich zwischen den Zeilen singe? Ich bitte dich!«, sagt Axl.
    Diese New Yorker wissen, wie man eine Kostümparty veranstaltet.
    Rob schaut gelegentlich vorbei, um Hallo zu sagen, obwohl er die meiste Zeit damit verbringt, mit einer Nancy Sinatra herumzuschäkern. (Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die toupierten Haare und die weißen Stiefel lassen es vermuten.) Er ist ein sehr guter Gastgeber. Wir sind offensichtlich nur eingeladen, weil das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Gästen drei zu eins beträgt, aber das ist schon okay so.
    Rob macht uns auch mit dem Geburtstagskind bekannt, das darauf besteht, dass wir es » Birthday Paulie« nennen. Es stellt sich heraus, dass Birthday Paulie Engländer ist und hier seit ungefähr sechs Jahren lebt. Er hat sich als Kurt Cobain mit einer blonden Perücke und einem blau-weiß gestreiften T-Shirt verkleidet und spendiert uns ständig Shots, vor allem Kate.
    Zwischendurch tausche ich mich mit den Mädels aus.
    » Ich kann nicht glauben, dass wir als Einzige nicht verkleidet sind«, sage ich.
    » Ich weiß. Das versaut mir fast den Abend«, erwidert Bloomie.
    » Ich mag Birthday Paulie«, meint Kate nachdenklich. » Ich frage mich allerdings, ob transatlantische Fernbeziehungen funktionieren.«
    Um Mitternacht finde ich mich auf der Tanzfläche zu »9 to 5 « wieder, zusammen mit Kate, Bloomie, Cyndi Lauper und MC Hammer. Der DJ ist unglaublich. Er legt neue und alte Scheiben auf, und alles gleichzeitig. Tolle Party, denke ich zufrieden. Ich wette, Jake würde es hier auch gefallen. Ich muss ihm eines Tages davon erzählen.
    » Wer will noch ein Glas?«, ruft Birthday Paulie.
    » Ich will Schnaps, ich will Bier, ich will Champager, ich will das ganze Paket. Mein Märchen soll wahr werden«, erklärt MC Hammer. Bloomie und ich müssen so sehr lachen, dass ich meine schwarze Handtasche fallen lasse.
    Und dann, als ich sie aufhebe, sehe ich aus dem Augenwinkel heraus Slash an der Theke stehen. Aber es ist nicht Slash.
    Es ist Jake. Eine schwarze Lockenperücke verdeckt sein Gesicht zur Hälfte, sodass ich nur seinen Mund richtig sehen kann, doch ich weiß, dass er es ist. Und er sieht mich direkt an.
    Abgesehen von der Perücke trägt er eine Spiegelsonnenbrille, einen Zylinder, ein ärmelloses schwarzes T-Shirt und eine schwarze Lederhose. Er hat sich sogar eine Gitarre umgehängt, eine hübsche Idee.
    Ich drehe mich zu Bloomie und Kate. » Noch mal danke, dass ihr mich nach New York gebracht habt«, sage ich rasch.
    Ich gehe zu ihm hinüber. Im ersten Moment bringt keiner von uns einen Ton heraus.
    » Du besitzt eine schwarze Lederhose?«, bringe ich schließlich heraus. Keine Antwort. Er sieht mich nur an, sprachlos, mit leicht offenem Mund. Das passt zu seinem Slash-Outfit. Sehr beeindruckend.
    » Was machst du hier?«, bringt er schließlich heraus und nimmt die Sonnenbrille und die Perücke ab.
    » Ähm, ich kenne den Kerl da drüben. Rob«, sage ich und deute auf ihn. » Ich bin mit Bloomie und Kate über das Wochenende hier…« Ich drehe mich auf die andere Seite und zeige auf die Mädels, wobei ich sehe, dass sie sich an den Armen festhalten und zu uns herüberstarren. » Warum bist… Warum bist du hier?«
    » Ich besuche meine Schwester über das Wochenende. Sie wohnt in Brooklyn«, meint er. Ich sehe ihm über die Schulter und erkenne die Frau, mit der er gestern Abend unterwegs war. Sie hat sich als Jon Bon Jovi verkleidet, was ich wirklich respektieren muss, und unterhält sich mit Billy Ray Cyrus. Sie ist nicht Jakes Freundin. Gott sei Dank.
    » Ich habe früher mit Paul zusammengewohnt, als ich hier gelebt habe. Die Hälfte der Jungs kenne ich von der Arbeit«, fährt er fort. Er versucht offenbar, Smalltalk zu machen.
    » Toll«, erwidere ich.
    Jake fängt schließlich meinen Blick auf. » Ich habe beschlossen, dass es eine gute Idee ist, dieses Wochenende gleich wieder zu verreisen. Ich habe den Flug am Montag gebucht und bin gestern Abend gelandet.« Er ist ganz sachlich, oder ironisch oder so. Ich kann es nicht einschätzen.
    » Wegen dem letzten Wochenende«, beginne ich. Es ist so weit, höchste Zeit, es hinter mich zu bringen. Bin ich bereit? Ich habe mir nicht einmal überlegt, was ich sagen soll. Ich hätte mir Notizen machen sollen. Kate hätte das sicher getan.
    » Keine Sorge«, sagt er schnell und schaut auf sein Glas. » Es tut mir wirklich leid, dass ich… dich beschimpft habe.
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