Männer sind wie Waschmaschinen (German Edition)

Titel: Männer sind wie Waschmaschinen (German Edition)
Autoren: Marlies Pante

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ich mich entschieden, gleich einen Trockner dazu zu kaufen. Von Bauknecht. Nicht von Privileg. Nicht von Hoover. Nicht von Beko. Von Bauknecht.
    Seit ich von zu Hause ausgezogen bin, kann man meine Handtücher für ein Körperpeeling nutzen. Jetzt – endlich – werde ich wieder weiche flauschige Handtücher haben. Von Bauknecht. Manchmal liege ich abends im Bett und denke nur einen einzigen Satz: „Das ist mehr, als ich erwartet habe.“
    Ich umarme Dich und wünsche Dir , auch wenn Du in Sachen Waschmaschine in der Liga Miele spielst, dass auch Dein Leben noch viel von dem bereithält, dass Du jeden Abend denken kannst: „Das ist mehr, als ich erwartet habe.“

Marie


    11:53 Toralf an Marie
    Betreff: Re: Bauknecht
    Marie,

    ich bin ein Mensch, der sich wie Du richtig freuen kann. Und im Moment freue ich mich für Dich und mit Dir. Ja, es ist gerade so, als ob ich selbst etwas Neues bekomme. Es fließt wunderbar in mir. Ob Miele oder Bauknecht bei Dir, ob Wohnung oder Haus mieten bei mir, ich glaube, es geht nicht um die Marke oder den Preis, sondern darum, es zu tun und zwar anders zu tun, als wir es vorher getan haben oder gewohnt sind. Das wirkt sich auf das ganze Leben aus. Kleine Schritte genauso wie große. Und wenn es sich gut anfühlt und Freude schafft, ist es RICHTIG. Mir macht es gerade Freude, mit Dir zu schreiben – und es fühlt sich richtig gut an. „Das ist mehr, als ich (Montagmorgen noch) erwartet habe!“

    Toralf

    (Die Umarmung habe ich schon gespürt, als ich Deine Mail noch gar nicht gelesen hatte)


    11:59 Marie an Toralf (nicht gesendet)
    Lieber Toralf,

    Du schreibst, dass es nicht um die Marke und den Preis geht. Aber weißt Du was? Ich glaube, dass es genau darum geht. Ich kann Dir das auch erklären. Das hat doch etwas mit eigenem Wert zu tun. Mit meinem eigenen Wohlstandsgefühl. Also ich meine das ja für alle Lebensbereiche. Ich habe so viele Jahre damit verbracht, mich mit einer Privileg oder einer Hoover zufriedenzugeben. Weißt Du, wie ich das meine?

    In der Liebe sind die Hoover und Privilegs die Frösche. Und Miele ist der Prinz. Wenn aus einem Frosch ein Bauknecht wird, ist das so wie vier Richtige im Lotto. Wer erwartet schon wirklich sechs mit Zusatzzahl? Vielleicht ist ein echter Bauknecht sogar fünf Richtige. Auf jeden Fall mehr, als man erwartet.

    Ich meine, ich habe alles richtig gemacht. Ich habe einen Bogen um sämtliche Rosenbeete gemacht, damit ich nicht hundert Jahre schlafen muss, ich wechselte von Äpfeln auf Apfelsinen, um nicht vergiftet zu werden und ich habe immer alle Matratzen auf mögliche Erbsen untersucht – aber wie man aus einem Frosch einen Prinzen macht, weiß ich bis heute nicht.

    Gut, ich trage keine Tüte auf dem Kopf und hüpfe nicht den ganzen Tag gut gelaunt und singend durch irgendeinen Schlossgarten. Ich bin auch noch nie entführt worden, sodass der edle Ritter vielleicht einfach keine Gelegenheit hatte, mich aus der Gefangenschaft zu befreien oder wachzuküssen.

    Ich kann mir denken, dass Du Dich fragst, ob ich denn in der Liebe schon meinen Bauknecht gefunden habe. Und es würde mir Spaß machen, Dir zu antworten, wenn Du mich das tatsächlich fragen würdest. Aber ich weiß, dass Du genau das nicht tun wirst. Und das liebe ich so an Dir. Ein Hoover würde so eine Frage stellen. Ein Toralf nicht. Genau deshalb kommt es eben doch auf die Marke an.

    Naja, was würde ich Dir antworten? Ich würde ungefähr so antworten:

    Lieber Toralf,
    natürlich gibt es auch in der Liebe Bauknechte und Hoover. Anscheinend hat das Leben nicht vor, mir einen strammen Miele-Burschen vor die Füße zu werfen. Aber offensichtlich hat das Universum mitbekommen, dass ich großes Interesse an einer neuen Waschmaschine habe. Und offensichtlich hat es auch kapiert, dass ich lieber meine Wäsche nicht mehr wasche, als mich mit Hoovern oder abgewrackten Miele-Ersatzteilen zufriedenzugeben.

    Glücklicherweise flattert mir so alle paar Wochen ein interessantes Angebot ins Haus. Leider steht auf dem Angebot immer nur: Waschmaschine. Vielleicht hoffen die Maschinen, wenn sie ihre Marke nicht verraten, wenigstens auf ein paar Probewaschungen, um dann später von der leichtgläubigen Hausfrau (mir) hinausgeworfen zu werden, weil die Qualitäten von einem echten Bauknecht-Adonis doch nicht zu finden waren. Vielleicht ist das auch mehr, als sie erwartet haben.

    Ich glaube, es gibt auch ein paar Plagiate auf dem

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