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Männer sind wie Waschmaschinen (German Edition)

Männer sind wie Waschmaschinen (German Edition)

Titel: Männer sind wie Waschmaschinen (German Edition)
Autoren: Marlies Pante
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Markt. Sie haben zwar den Original-Miele-Schriftzug auf der Stirn und ergattern sich damit manchmal sogar mehr als ein paar Probewaschungen. Aber irgendwann wird auch die dümmste Hausfrau stutzig und bemerkt, dass dieses Gerät keine Seriennummer besitzt, sondern sich illegal auf dem Miele-Markt befindet. Außen hui, innen pfui. Und weil sie innen pfui sind, wird dann am Ende ganz viel dreckige Wäsche gewaschen. Da ist dann nichts mehr mit Weißer Riese und so.
     
    Aber ich wollte Dir ja davon erzählen, was gerade in meinem eigenen Waschprogramm läuft. Da ich diese Mail ja niemals absenden werde, sage ich Dir hier einfach mal die Wahrheit: Jaaa, ich habe einen Waschvorgang gestartet. Das kam ganz unerwartet. Ehrlich gesagt, passiert mir sowas sonst nicht, aber das sagen ja wahrscheinlich alle.
     
    Jedenfalls stand da auf einmal dieser mutmaßliche Bauknecht mit strammen Waden vor mir. Naja, das ist auch schon wieder gelogen. Ich würde gerne sagen, dass es ein mutmaßlicher Bauknecht mit strammen Waden war, das Modell sah in Wirklichkeit dann doch eher wie ein Feld-Wald- und Wiesen-Hoover aus. Aber ist ja auch egal. Ich kann ja wohl Wäsche waschen, wo und wann und wie ich will. Oder?
     
    Du kannst mir jetzt aber keinen niederen Charakter aufgrund von unüberlegten spontanen Waschvorgängen vorwerfen. Immerhin bin ich keine Wäscherin für eine Nacht. Es waren nämlich zwei Nächte! Meine Wäsche ist jetzt wenigstens wieder sauber.
     
    Vielleicht muss ich Ihnen an dieser Stelle nochmal etwas erklären. Aber vielleicht muss ich das auch gar nicht, weil Sie es nämlich schon längst geschnallt haben.
     
    Wissen Sie, der Toralf, der wär schon der Richtige. Wie gesagt, wäre. Es gibt da ja noch diesen klitzekleinen Haken, aber ich fange mal von vorne an:
     
    Weil Toralf halt eher eine Wunschvorstellung, eine Vision statt eine Realität ist, frage ich mich manchmal, ob ich nicht vielleicht doch einen Hoover nehmen sollte. Wissen Sie, wie ich das meine? Also ich frage mich, falls ich den Toralf niemals wirklich bekommen kann (was ich ja noch nicht weiß), wäre es da nicht klüger, einen anderen zu nehmen? Ist es nicht klüger, 100 Prozent der Zeit mit einem 70-Prozent-Richtigen zu verbringen, als 5 Prozent der Zeit mit einem 100-Prozent-Richtigen? Und was ist, wenn dieser Hundertprozentige gar nicht so hundertprozentig ist? Was ist, wenn ich alle meine Wünsche und Ideale einfach nur in ihn und unsere wenigen Treffen hineingeträumt habe? Was ist, wenn er am Ende gar nicht dieser Traummann ist, für den ich ihn halte?
     
    Wissen Sie, in klaren Momenten ist mir dies alles bewusst und ich bin bereit, einen 70-prozentigen Hoover in mein Leben zu lassen. Meistens jedoch halte ich an meinem Traum fest und bin bereit, in 95 Prozent der Zeit Sehnsucht und Hoffnung zu haben, weil ich glaube, dass es sich lohnt. Vielleicht lohnt es sich aber nicht. Entweder, weil Toralf nie wirklich in mein Leben treten wird oder weil ich am Ende gar feststelle, dass er auch nur ein 70-Prozentiger ist. Halten Sie mich ruhig für bekloppt, das tue ich ja selbst die meiste Zeit. Aber wissen Sie, Hoffnung stirbt wirklich zu allerallerletzt. Und die klitzekleine Hoffnung auf die Erfüllung eines wunderbaren Traumes lasse ich mir nicht einfach dadurch kaputt machen, dass ich aufgebe und mich mit einem 70er Hoover zufriedengebe. Ich will viel. Ich will alles. Ich will Toralf.
     
     
    13:07 M arie an Toralf (nicht gesendet)
    Ich war gerade im Keller. Mit 8 Kilo Bedienungsanleitung. Ich glaube, je höher man auf der Waschmaschinenleiter steigt, desto komplizierter ist auch die Handhabe.
     
    In der WG hatten wir auch mal eine neue Waschmaschine. Das war noch nicht mal ne Hoover oder ne Privileg. Das war einfach nur eine Whirlpool. Eigentlich sogar bezeichnend für das ganze WG-Leben. Das ganze Leben in der WG war ein einziger Whirlpool. Ohne Ruhepunkt. Einfach nur chaotisch. Da hätte auch keine Miele gepasst. Weder was die Wäsche angeht noch die Liebe.
     
    In der Liebe habe ich damals einen fatalen Fehler gemacht. Also DEN Fehler. Den Fehler, den frau nie wieder gutmachen kann. Ich habe den Waschvorgang spontan und viel zu früh gestartet. Ohne rumzuzicken, einfach, weil ich gerade unbedingt Wäsche in genau dieser Maschine waschen wollte.
     
    Inzwischen bin ich 10.000 Ratgeberseiten weiter und weiß, dass Männer den Wert einer Frau genau daran messen, wie lange sie dafür gebraucht haben, um mit ihr Wäsche zu waschen. Kein Wunder, dass
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