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Maedchenjagd

Maedchenjagd

Titel: Maedchenjagd
Autoren: Nancy Taylor Rosenberg
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Mitglied in einem Selbstmordklub, dem das FBI und einige andere Behörden schon auf der Spur waren. Fünf Menschen sind tot, und wir glauben, dass Alex sie umgebracht hat. Wir sind darauf gestoßen, weil ein Selbstmordklub der ideale Ort für einen Serienmörder ist, um an seine Opfer heranzukommen. Die Leute wollen sterben, und Alex ist gerne bereit, ihnen diesen Gefallen zu erweisen. Außerdem wird er verdächtigt, einen Mord in Oklahoma verübt zu haben.«
    »Ein Serienmörder?« Chris sackte auf einen Stuhl. »Sie sagen, der Mann, der Lily und Shana entführt hat, ist ein Serienmörder?«
    Ohne ein Wort verließ Mary die Küche, stieg über die Kabel und trat auf die Straße. Chris folgte ihr mit dem Blick, bis sie sich ins Auto setzte und davonfuhr.
     
     
    Der kleine Raum war dunkel, nur aus dem Bad fiel ein wenig Licht herein. Die Fensterläden waren geschlossen, und die Luft im Zimmer schien knapp zu werden. Shana hörte den Schlüssel im Schloss und erstarrte.
    Als sie Alex sah, durchzuckte sie neue Panik. Sein dunkelblauer Blazer war zerknittert und fleckig, und das weiße T-Shirt, das er zuvor getragen hatte, fehlte. Auf dem Gesicht zeichnete sich sein innerer Aufruhr ab, tief lagen die Augen in ihren Höhlen. Er war nicht mehr der Mann, den sie gekannt hatte. Die letzte Spritze hatte sie vor Stunden, vielleicht Tagen erhalten; Shana hatte jedes Zeitgefühl verloren. Im Zimmer türmten sich die Fastfood-Verpackungen, aus den Aschenbechern quollen Zigarettenstummel. Der Gestank war unerträglich.
    »So hatte es nicht sein sollen. Nichts stimmt mehr. Schau dich um, das hier ist widerlich.« Alex spie die Worte in fieberhaftem Tempo aus. »Deine Mutter ist in einer anderen Wohnung, aber die sind jetzt da draußen. Überall ist Polizei. Hubschrauber, Hunde. Wir müssen zu dem Teich gelangen.« Unruhig lief er hin und her, dann blieb er plötzlich stehen und sah Shana ins Gesicht. Sein Blick wurde etwas weicher, doch er hatte die Beherrschung über sich verloren, so dass er nicht ruhig bleiben konnte.
    »Bald ist es so weit«, sagte Alex, trat an die Wand und schlug dagegen. »Morrow hat gesagt, dass unsere Sternkonstellation perfekt sein wird. Das Universum erwartet uns. Wir müssen jetzt gehen, verdammt.« Er blickte Shana anklagend an. »Es ist deine Schuld. Wenn du im Krankenhaus geblieben wärst, dann wäre alles wunderbar gewesen. Wir hätten gemeinsam mit Norman auf die Reise gehen können.«
    »Warte, Alex …«
    »Halt das Maul. Alex ist tot. Wir alle sind tot. Das Leben ist ein Trugbild. Meine Mutter hätte Jennifers Eltern nicht sagen dürfen, dass sie sie aus der Klinik holen müssen. Wir haben uns geliebt. Sie war genau wie ich. Wir sind anders als der Rest. Die Leute verstehen uns nicht. Als sie unser Baby getötet hat, musste ich ihr helfen zu fliehen.«
    »Alex, bitte, hör mir zu«, bat Shana. »Du musst hier raus. Hier drinnen drehst du noch durch. Lass uns rausgehen. Wir holen uns was zu essen, machen einen Ausflug.«
    Alex blieb stehen und setzte sich auf den Stuhl.
    »Wir könnten Achterbahn fahren, wenn du Lust hast«, fuhr Shana fort, die sich, während sie sprach, verzweifelt irgendwelche Dinge ausdachte, auf die er positiv reagieren könnte. »Du hast gesagt, dass du noch nie Achterbahn gefahren bist. Wir könnten ins Disneyland fahren oder zu Knott’s Berry Farm. Das ist gar nicht so weit weg, Alex. Es wäre bestimmt lustig.«
    »Wir müssen bald los.« Alex stand auf und löste die Befestigungen der Plane. »Wir haben keine Zeit für Vergnügungsparks.«
    Shana setzte sich im Bett auf und rieb sich die Handgelenke, dann beugte sie sich hinunter und massierte ihre Beine, die so taub waren, dass sie nicht sicher war, ob sie laufen könnte.
    Alex war im hinteren Teil des Zimmers. Shana bemerkte ihn erst, als seine Hände sich um ihre Kehle schlossen. Sie hörte das Krachen, als ihr Schädel auf dem hölzernen Kopfende auftraf. Um sie herum wurde es schwarz, und ihr lebloser Körper fiel schlaff auf den Boden.
     
     
    Sonnenlicht durchflutete das Zimmer. Lily öffnete die Augen und blickte in die überraschende Helligkeit; vor ihr tanzte der Staub in der Luft. Ihre Zunge war schwer und taub, und im Rücken pulsierte der Schmerz. Sie konnte sich an nichts erinnern, als an das vage Gefühl, dass etwas fehlte. In diesem Moment erblickte sie Shana.
    Shana lag neben ihr auf einem schmalen Bett. Von einem weißen Laken abgesehen, das ihre untere Körperhälfte bedeckte, war sie nackt. Ihre
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